Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Textversion 1.2 - 2004<br />
Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
M. v. Laue will der Relativistik die ideologischen Korsettstangen einziehen, damit diese<br />
Anhäufung von sachlichen <strong>Fehler</strong>n, logischen Widersprüchen <strong>und</strong> sonstigen Ungereimtheiten<br />
auf einer höheren Warte der Physikideologie als notwendige <strong>und</strong> deshalb erstrebenswerte<br />
Lösung erscheint.<br />
Laue, Max v.: Das Relativitätsprinzip. 2., verm. Aufl.. Braunschweig: Vieweg, 1913. 272 S. (Die<br />
<strong>Wissenschaft</strong>. 38.)<br />
Q: Methodik / <strong>Fehler</strong> Nr. 2<br />
Behauptung eines Effektes in der SRT (Uhren- oder Zwillings-Paradoxon) <strong>und</strong><br />
Behauptung seiner Begründung in der ART<br />
Das Uhren- oder Zwillings-Paradoxon wird innerhalb der SRT konstruiert. Urheber der<br />
nach dem R<strong>und</strong>flug nachgehenden Uhr ist Albert Einstein selbst, AE 1905 (S. 904). Als<br />
Urheber der Übertragung auf Lebensvorgänge gilt Langevin (1911) mit der Reise eines<br />
Menschen in einem Geschoß (heute: Rakete); Albert Einstein bestätigt das von Langevin<br />
entwickelte Zwillings-Modell in einem Vortrag 1911 in Zürich (S. 12): "Wenn wir z.B. einen<br />
lebenden Organismus in eine Schachtel hineinbrächten <strong>und</strong> ihn dieselbe Hin- <strong>und</strong> Herbewegung<br />
ausführen lassen wie vorher die Uhr, so könnte man es erreichen, dass dieser<br />
Organismus nach einem beliebig langen Fluge beliebig wenig geändert wieder an seinen<br />
ursprünglichen Ort <strong>zu</strong>rückkehrt, während ganz entsprechend beschaffene Organismen, welche<br />
an den ursprünglichen Orten ruhend geblieben sind, bereits längst neuen Generationen<br />
Platz gemacht haben." "Dies ist eine unabweisbare Konsequenz der von uns <strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>egelegten<br />
Prinzipien, die die Erfahrung uns aufdrängt." - Alle Versuche von einigen Autoren<br />
der Relativistik, Albert Einstein von der Verantwortung für das Zwillings-Modell <strong>zu</strong> entlasten,<br />
sind damit eindeutig widerlegt.<br />
Zur Erklärung des Zwillings-Paradoxons sind in den Propagandaschriften der Relativistik<br />
hauptsächlich zwei Argumentationslinien an<strong>zu</strong>treffen, von denen hier nur eine <strong>zu</strong>r Diskussion<br />
steht: der reisende Zwilling muß bei Antritt der Reise seine Rakete beschleunigen, bei der<br />
Umkehr zweimal beschleunigen (negativ beim Abbremsen, positiv <strong>zu</strong>r Rückreise) oder in<br />
einer Umkehrschleife eine andauernde seitliche Beschleunigung erleiden, <strong>und</strong> bei der Rückkehr<br />
auf die Erde wiederum abbremsen (negativ beschleunigen). Diese Beschleunigungen<br />
können nicht Gegenstand der SRT sein, die nur für unbeschleunigte Inertialsysteme gilt.<br />
Deshalb muß die Erklärung für das Zwillings-Paradoxon durch die ART geliefert werden.<br />
Dieser Erklärungsversuch ist methodisch unhaltbar <strong>und</strong> wird allmählich auch von überzeugten<br />
Relativisten als un<strong>zu</strong>treffend abgelehnt. Wer das Zwillings-Modell behandeln will<br />
<strong>und</strong> es in der SRT nicht lösen kann, muß es in der ART entwickeln <strong>und</strong> dort lösen: davon ist<br />
bisher nichts bekannt geworden. Die in der Literatur aber immer noch an<strong>zu</strong>treffende Argumentation<br />
mit Beschleunigungen <strong>und</strong> anschließendem Transfer des Problems in die ART ist<br />
un<strong>zu</strong>lässig. - Max Born 1969 (S. 225) ist ein prominenter Vertreter des un<strong>zu</strong>lässigen<br />
Problemtransfers. Vgl. <strong>Fehler</strong> E 15.<br />
Die zweite häufig an<strong>zu</strong>treffende Erklärung durch verschiedene "Weltlinien" der Zwillinge<br />
ist der Transfer eines als real hingestellten Vorgangs in die Fikton der vierdimensionalen<br />
Raum-Zeit von Minkowski, vgl. <strong>Fehler</strong> G 6.<br />
Es ist schwer verständlich, daß ein solcher Nonsense wie der Zwillingsfehler <strong>und</strong> obendrein<br />
<strong>zu</strong> seiner Rettung die Methode des Problemexports in eine andere Theorie sich über Jahrzehnte<br />
in der Literatur halten konnten.<br />
AE 1905. - Langevin, Paul: L'évolution de l'espace et du temps. In: Scientia. 10. 1911, f. 3, S. 31- 54.<br />
- Einstein, Albert: Die Relativitätstheorie. In: Naturforschende Gesellschaft in Zürich. Vierteljahrsschrift.<br />
56. 1911, H. 1/2, S. 1-14. - Born, Max: Die Relativitätstheorie Einsteins. Unveränd. Nachdr. d. 5.Aufl..<br />
Berlin 1969. 328 S. (Heidelberger Taschenbücher. 1.) 1. Aufl. 1920. - Marder, Leslie: Reisen durch die<br />
Raum-Zeit; das Zwillingsparadoxon - Geschichte einer Kontroverse. Braunschweig usw.: Vieweg, 1979.<br />
169 S.<br />
145<br />
Q 1<br />
G. O. Mueller: SRT.