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Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...

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Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />

"vom ruhenden System aus betrachtet". Folglich sind die <strong>beiden</strong> genannten Effekte nur<br />

scheinbare, <strong>und</strong> nach dem Zusammentreffen beider Systeme sind Längenkontraktion <strong>und</strong><br />

Zeitdilatation wieder verschw<strong>und</strong>en, Metermaße <strong>und</strong> Uhren stimmen wieder überein.<br />

Die Symmetrie <strong>und</strong> Reziprozität werden von manchen mißtrauischen Autoren als so<br />

wesentlich beurteilt, daß sie die Reziprozität ausdrücklich als ein <strong>zu</strong>sätzliches Prinzip formulieren,<br />

damit es niemand übersehen kann. Diese Autoren können dann das Uhren-/Zwillingsparadoxon<br />

nicht mehr akzeptieren <strong>und</strong> wählen einen von zwei Wegen: entweder bestreiten<br />

sie den Effekt (womit sie aus der Orthodoxie der Relativistik ausscheren) oder sie erwähnen<br />

ihn vornehmerweise überhaupt nicht (womit sie durch Schweigen weiterhin ihre Rechtgläubigkeit<br />

bewahren); beide Alternativen innerhalb von (A) hindern ihre Vetreter nicht daran,<br />

sich als gläubige Anhänger der Theorie <strong>zu</strong> erklären; es gibt aber auch Autoren, die mit dieser<br />

Alternative ihren Abschied von der Relativistik nehmen <strong>und</strong> auf die Seite der Kritiker<br />

wechseln: prominentes Beispiel Herbert Dingle.<br />

Die R-Gruppe (Realität) erklärt die <strong>beiden</strong> Effekte (Längenkontraktion, Zeitdilatation)<br />

für real <strong>und</strong> kann sich dabei auf Albert Einstein selbst berufen (1905, S. 904): "Befinden sich<br />

in A zwei synchron gehende Uhren <strong>und</strong> bewegt man die eine derselben auf einer geschlossenen<br />

Kurve mit konstanter Geschwindigkeit, bis sie wieder nach A <strong>zu</strong>rückkommt, ... so geht die<br />

letztere Uhr bei ihrer Ankunft in A gegenüber der unbewegt gebliebenen um [Formel] nach."<br />

Diese Behauptung der Realität durch Albert Einstein selbst ist unzweifelhaft <strong>und</strong> unbedingt<br />

ausgesprochen. Autoren dieser Gruppe sehen nur die Schwierigkeit, den R<strong>und</strong>flug der<br />

bewegten Uhr als inertiale Bewegung <strong>zu</strong> rechtfertigen (nicht geradlinig, durch Richtungsänderungen<br />

nicht unbeschleunigt): sie wollen deshalb den "<strong>Fehler</strong>" Albert Einsteins von<br />

1905 "verbessern" durch die Behauptung, daß die reale Zeitdifferenz durch eben diese<br />

inertiale Bewegung entsteht, wovon Albert Einstein kein Wort sagt; seine Theorie wird also<br />

ohne sein Zutun <strong>und</strong> gegen ihn berichtigt <strong>und</strong> gerechtfertigt. Damit wird die <strong>Fehler</strong>haftigkeit<br />

der Theorie in diesem Punkt durch die Relativisten selbst bestätigt, wofür die Kritiker sehr<br />

dankbar sein müssen.<br />

Manche Autoren erklären diesen 1905 geschilderten Vorgang wegen der auftretenden<br />

Beschleunigung im Nachhinein als einen Fall für die ART von 1916. Damit weisen sie Albert<br />

Einstein einen gravierenderen kategorialen <strong>Fehler</strong> nach, daß er nämlich die Un<strong>zu</strong>lässigkeit<br />

des Vorgang in seiner Theorie von 1905 überhaupt nicht erkannt hat.<br />

Ferner hat sich eine nicht unbedeutende "A/R-Gruppe" von Autoren herausgebildet, die<br />

in ihren Darlegungen mit der A-Alternative anfangen <strong>und</strong> dann irgendwann elegant <strong>zu</strong>r R-<br />

Alternative übergehen, ohne es selbst ihrem Publikum mit<strong>zu</strong>teilen, vielleicht sogar ohne es<br />

selbst <strong>zu</strong> bemerken. Diese Leute haben es natürlich bequem: sie gewinnen ihr Publikum mit<br />

der harmlosen <strong>und</strong> von jedem gutgläubigen Leser leicht nachvollziehbaren A-Alternative <strong>und</strong><br />

überrumpeln ihn plötzlich mit den w<strong>und</strong>erbaren realen Effekten <strong>und</strong> einer Erklärung nach<br />

der R-Alternative. Dieser Schritt ist für den fachk<strong>und</strong>igen Leser eigentlich leicht <strong>zu</strong> erkennen;<br />

der fachfremde Leser aber hat gewöhnlich kaum eine Chance, da seine Gutgläubigkeit<br />

der Relativistik einen Vertrauensvorschuß gibt <strong>und</strong> er sich die wahre Sachlage nicht vorstellen<br />

kann, sie nicht einmal glauben würde.<br />

Unerläßlich ist der Hinweis darauf, daß nicht alle Autoren der Relativistik im Laufe der<br />

Jahre ihre Position durchhalten, sondern ändern, was jedermanns gutes Recht ist: manche<br />

ändern aber ihre Auffassung, auch ohne ihre Leser auf Änderungen ihrer Position gegenüber<br />

ihren früheren Veröffentlichungen hin<strong>zu</strong>weisen. Bevor man über die Position eines Relativistik-<br />

Autors diskutiert, sollte man sich deshalb vorher vergewissern, daß man sich auf dieselbe<br />

Veröffentlichung bezieht.<br />

Die Kritiker haben wiederholt eine Bereinigung des Gr<strong>und</strong>widerspruchs der SRT eingefordert,<br />

so z.B. H. C. Browne 1922: Er bezieht sich auf widersprüchliche Aussagen über die<br />

Diskussion mit Einstein in Paris im April 1922 über das Zwillingsparadoxon. Bergson<br />

behauptet, das Paradoxon sei eine zwingende Folge der Theorie; <strong>und</strong> Nordmann behauptet,<br />

es sei eine nicht von Einstein her<strong>zu</strong>leitende Fiktion. Beide beziehen sich auf angebliche<br />

G. O. Mueller: SRT.<br />

138<br />

Textversion 1.2 - 2004

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