Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Textversion 1.2 - 2004<br />
Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
O: Experiment / <strong>Fehler</strong> Nr. 3<br />
Relativisten erklären bestimmte Wirkungen für vernachlässigbar gering;<br />
<strong>zu</strong>gleich behaupten sie andererseits allergeringste Effekte als Beweismittel<br />
Zur Aufstellung physikalischer Theorien werden oft als Vorausset<strong>zu</strong>ng bestimmte geringe<br />
physikalische Wirkungen für vernachlässigbar klein erklärt, um die Zahl der Faktoren auf<br />
ein Minimum <strong>zu</strong> reduzieren, <strong>und</strong> um in die Theorie nicht mehr Unbekannte ein<strong>zu</strong>führen, als<br />
man mathematische Beziehungen aufstellen kann; denn eine Theorie mit mehr Unbekannten<br />
als Gr<strong>und</strong>gleichungen könnte nicht berechnet werden.<br />
Dieses prinzipiell legitime Vorgehen bei der Aufstellung physikalischer Theorien hat<br />
jedoch <strong>zu</strong>r Folge, daß alle für die Theorie relevanten empirischen Bef<strong>und</strong>e oberhalb der<br />
Größenordnungen liegen müssen, die man vorher bereits für vernachlässigbar erklärt hat;<br />
empirische Bef<strong>und</strong>e in derselben Größenordnung wie die vorher vernachlässigten Größen<br />
haben aus logischen Gründen keine Beweiskraft für die Theorie. Dabei stellt sich selbstverständlich<br />
die Frage der sachgerechten Abwägung.<br />
Die SRT arbeitet mit Inertialsystemen ohne Gravitationseinfluß (die es praktisch nicht<br />
gibt), beim Atomuhren-Transport z.B. ohne das Gravitationsfeld der Erde, d.h. die Theorie<br />
erklärt die Gravitationswirkungen für vernachlässigbar; andererseits argumentiert die Theorie<br />
im Atomuhren-Transport (Hafele/Keating 1972; vgl. <strong>Fehler</strong> D 7) mit angeblich positiven<br />
Beweisen in der Größenordnung von einigen Nanosek<strong>und</strong>en.<br />
Bisher pflegen Relativistik-Autoren diesen Gesichtspunkt überhaupt nicht <strong>zu</strong> erörtern,<br />
sondern beschränklen sich auf die Diskussion der Wirkungsgrade <strong>und</strong> <strong>Fehler</strong>grenzen ihrer<br />
Instrumente; eine Rechtfertigung äußerst geringer Werte als überhaupt beweiskräftig<br />
angesichts vorher entschiedener Vernachlässigungen wurde bei Relativisten noch nicht<br />
beobachtet, wäre jedoch unerläßlich, um das Ergebnis überhaupt erst ernsthaft diskutabel <strong>zu</strong><br />
machen.<br />
Der Nachweis, daß die Größenordnung der behaupteten Beweiseffekte über der Größenordnung<br />
der vernachlässigten Effekte liegt, wäre allein noch gar kein Beweis für die Theorie,<br />
sondern nur die Vorausset<strong>zu</strong>ng für eine ernsthafte Diskussion über die Interpretation des<br />
Ergebnisses. - Das hier aufgezeigte Problem ist nicht identisch, aber doch verwandt mit den<br />
zahlreichen direkten <strong>Fehler</strong>n beider Theorien, in denen logisch Unvereinbares behauptet<br />
wird; z.B.: Punkte, die Masse haben; bewegte Teilchen, die keine Energie abstrahlen.<br />
Erkenntnistheorie<br />
P: Erkenntnistheorie / <strong>Fehler</strong> Nr. 1<br />
Erhöhung von reinen Vermutungen, Annahmen <strong>und</strong> Forderungen <strong>zu</strong> "Prinzipien"<br />
<strong>und</strong> deren Behauptung als "Gesetze" ohne nähere Begründungen<br />
Albert Einstein liefert ein Beispiel dieses Erhöhungsverfahrens bereits in seiner Veröffentlichung<br />
von 1905 (S. 891-892): aufgr<strong>und</strong> der "mißlungenen Versuche, eine Bewegung der<br />
Erde relativ <strong>zu</strong>m 'Lichtmedium' <strong>zu</strong> konstatieren", womit er sich - ohne ihn <strong>zu</strong> nennen - nur<br />
auf den Michelson-Morley-Versuch (MMV) von 1887 beziehen kann, gelangt er <strong>zu</strong>nächst<br />
(Absatz 2, Zeile 3) <strong>zu</strong>r "Vermutung", daß dem Begriff der absoluten Ruhe keine Eigenschaften<br />
der Erscheinungen entsprechen, <strong>und</strong> daß für alle Koordinatensysteme, in denen die<br />
133<br />
O 2<br />
G. O. Mueller: SRT.