Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Textversion 1.2 - 2004<br />
Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
Theimer 1977 (S. 77): "Die Relativitätstheorie <strong>und</strong> die Lorentz-Theorie haben dieselbe<br />
mathematische Struktur (Maxwell + Lorentz-Transformation), legen sie aber physikalisch<br />
verschieden aus. Die elektromagnetischen Experimente beweisen nur, daß Maxwell in gewissen<br />
Fällen tatsächlich durch die Lorentz-Transformation korrigiert werden muß."<br />
Die Nachweise <strong>und</strong> Hinweise auf die Ununterscheidbarkeit der Theorien wegen der<br />
Indentität der mathematischen Strukturen sind wiederholt gegeben worden; z.B. Raschevsky<br />
1923, S. 108: "... daß also jeder Versuch, wie auch sein Ergebnis sein möge, immer sowohl<br />
im Sinne der Relativitäts- wie auch der absoluten Theorie interpretiert werden kann."<br />
Eine schöne Geschichte <strong>zu</strong>m Thema berichtet Herbert Eugene Ives, der sich 1938 den<br />
Spaß erlaubt hat, seine Atomuhr den angereisten Harvard-Professoren mit der Lorentz-<br />
Theorie (<strong>und</strong> nicht, wie erwartet, mit der SRT von Albert Einstein) <strong>zu</strong> erklären, was denen<br />
überhaupt nicht behagt hat, weshalb die "Princeton lads", wie er 1950 belustigt berichtet, ihn<br />
künftighin auf der Straße nicht mehr gegrüßt haben. - Ives ist angesichts seines großen<br />
Renommés mit der Grußverweigerung noch glimpflich davongekommen; Herbert Dingles<br />
Bericht über seine jahrelange, vergebliche Umfrage in Großbritannien (Science at the crossroads,<br />
1972) wirkt nicht erheiternd.<br />
Lorentz, Hendrik Antoon: Alte <strong>und</strong> neue Fragen der Physik : 6 Vorträge, Göttingen, Okt. 1910, über:<br />
Äther; RP; Gravitation; Strahlung; in Referaten v. Max Born. In: Physikalische Zeitschrift. 11. 1910, S.<br />
1234-1257. - Laue, Max v.: Das Relativitätsprinzip. 2., verm. Aufl.. Braunschweig: Vieweg, 1913. 272 S.<br />
(Die <strong>Wissenschaft</strong>. 38.) - Raschevsky, Nicolas v.: Kritische Untersuchungen <strong>zu</strong> den physikalischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Relativitätstheorie. In: Zeitschrift für Physik. 14. 1923, 107-149. - Ives, Herbert Eugene:<br />
[Gespräch, 24.10.1950] In: The Einstein myth and the Ives papers. Ed.: R. Hazelett, D. Turner. 1979, S.<br />
90. - Theimer 1977, S. 77.<br />
O: Experiment / <strong>Fehler</strong> Nr. 2<br />
Albert Einstein <strong>und</strong> die Relativisten behaupten für ihre Gedankenexperimente<br />
den Status von Experimenten <strong>und</strong> berufen sich auf "gedachte Erfahrungen"<br />
Albert Einstein hat das Instrument des sogenannten Gedankenexperiments eingeführt, um<br />
damit seine Theorien <strong>zu</strong> begründen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> beweisen. Ein großer Teil aller Erörterungen der<br />
Relativistik beschäftigt sich mit mehr oder weniger korrekten Nacherzählungen dieser<br />
Gedankenexperimente, mit Interpretationen, Korrekturen <strong>und</strong> Umdeutungen, die stets als<br />
maßgebliche Erkenntnisse der Physik hingestellt werden, gegen die niemand "verstoßen"<br />
darf.<br />
Nur ein kleinerer Teil der Kritiker thematisiert die methodische Problematik der Gedankenexperimente,<br />
die überhaupt keine Experimente sind, sondern Gedanken-ohne-Experimente,<br />
<strong>und</strong> kommt <strong>zu</strong> vernichtenden Urteilen über die Methoden <strong>und</strong> die Ergebnisse. Folgende<br />
Aspekte werden diskutiert:<br />
(1) Das sogenannte "Gedankenexperiment" besteht nur aus Gedanken <strong>und</strong> ermangelt<br />
jeglicher Experimentqualität; allein schon die Verwendung der Bezeichnung "Experiment"<br />
ist irreführend <strong>und</strong> dient nur der psychologischen Manipulierung des Publikums <strong>und</strong> der<br />
Erschleichung eines Erfahrungsstatus, der nicht gegeben ist.<br />
(2) In diesen Gedanken ohne Experimente bestimmt der Erzähler Albert Einstein, wie die<br />
Natur beschaffen ist, was Meßgeräte anzeigen <strong>und</strong> was Beobachter beobachten, <strong>und</strong> verarbeitet<br />
die auf diese Weise beschafften Ergebnisse von angeblichen Experimenten in mathematischen<br />
Berechnungen, die als gr<strong>und</strong>legende Tatsachen der Theorie <strong>und</strong> als physikalische<br />
Gesetze hingestellt werden. Mit der Erschleichung eines Experimentstatus <strong>und</strong> anschließendem<br />
mathematischen Brimborium wird schon rein psychologisch beim Fachpublikum eine<br />
Denkblockade erzeugt, <strong>und</strong> die allgemeine Öffentlichkeit wird schlicht getäuscht.<br />
(3) Diese Gedanken ohne Experimente können, weil das Experiment fehlt, auch nie<br />
mißlingen; damit wird der Anschein der Unwiderlegbarkeit erweckt <strong>und</strong> kultiviert.<br />
131<br />
O 1<br />
G. O. Mueller: SRT.