Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...

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Kap. 2: Fehler-Katalog Das Ergebnis der Bemühungen der genannten Autoren, eine "relativistische Thermodynamik" doch noch zu retten, wird von Galeczki/Marquardt 1997 bilanziert. Ott, H.: Lorentz-Transformation der Wärme und der Temperatur. In: Zeitschrift für Physik. 175. 1963, S. 70-104. - Arzéliès, Henri in: Nuovo cimento. 35. 1965, S. 792. - Möller, Christian: Relativistic thermodynamics : a strange incident in the history of physics. Koebenhavn: Munksgaard [in Komm.], 1967. 26 S. (Kongelige Danske Videnskabernes Selskab. Mat.-fys. meddelelser. 35, 1.) - Galeczki/ Marquardt 1997 (S. 192-195). G. O. Mueller: SRT. Experiment O: Experiment / Fehler Nr. 1 Obwohl Lorentz' Äthertheorie und Albert Einsteins SRT sich mathematisch nicht unterscheiden, sollen Experimentergebnisse angeblich die Richtigkeit der SRT beweisen Auch die Autoren der Relativistik müssen zugeben, daß der mathematische Apparat der beiden Theorien von Lorentz und Albert Einstein derselbe ist. Daraus ergibt sich zwingend, daß alle Berechnungen von Experimentergebnissen im Rahmen dieses mathematischen Apparats stets beide Theorien beweisen oder widerlegen. Der grundlegende Unterschied entsteht erst bei der Interpretation der Rechnungs-Ergebnisse, nämlich mit oder ohne Ätherhypothese. Da ohne eine Veränderung des mathematischen Aufbaus für eine der beiden Theorien keine unterschiedlichen Rechnungs-Ergebnisse herauskommen können, und da eine solche Veränderung einer der beiden Theorien nicht stattgefunden hat, ist die Suche nach einem Experiment zur Unterscheidung zwischen beiden Theorien erfolglos geblieben und wird es, aus Gründen der Logik, bis zu einer Veränderung im mathematischen Gerüst auch bleiben. Hierfür haben wir im Relativisten M. v. Laue 1913 (S. 20) einen unverdächtigen Kronzeugen: "Eine eigentliche experimentelle Entscheidung zwischen der erweiterten Lorentzschen und der Relativitätstheorie ist dagegen wohl überhaupt nicht zu erbringen, und wenn die erstere trotzdem in den Hintergrund getreten ist, so liegt dies hauptsächlich daran, daß ihr, so nahe sie auch der Relativitätstheorie kommt, doch das große, einfache, allgemeine Prinzip mangelt, dessen Besitz der Relativitätstheorie von vornherein etwas Imposantes verleiht." Man kann empirisch zwischen beiden Theorien nicht unterscheiden, aber die SRT ist imposanter: die ideologisch-dogmatische Bevorzugung der Imposanz soll eine physikalische Begründung sein. Jegliche Behauptungen der Relativisten über experimentelle Bestätigungen ihrer SRT sind daher falsch und irreführend. Sie müßten im angenommenen Beweisfalle, wenn er denn einmal eintreten sollte, ehrlicherweise sagen, daß beide Theorien bestätigt worden sind, daß aber offen ist, welche von beiden (wenn überhaupt eine von beiden) die richtige ist. Der bisher geltende Tatbestand der identischen Mathematik beider Theorien hat Lorentz 1910 (S. 1236) auch die Meinung vertreten lassen, es sei reine Auffassungssache, "Denkweise", welche der beiden Theorien man sich zu eigen mache: "Man kommt also dann zu denselben Resultaten, wie wenn man im Anschluß an EINSTEIN und MINKOWSKI die Existenz des Äthers und der wahren Zeit leugnet und alle Bezugssysteme als gleichwertig ansieht. Welcher der beiden Denkweisen man sich anschließen mag, bleibt wohl dem einzelnen überlassen." 130 Textversion 1.2 - 2004

Textversion 1.2 - 2004 Kap. 2: Fehler-Katalog Theimer 1977 (S. 77): "Die Relativitätstheorie und die Lorentz-Theorie haben dieselbe mathematische Struktur (Maxwell + Lorentz-Transformation), legen sie aber physikalisch verschieden aus. Die elektromagnetischen Experimente beweisen nur, daß Maxwell in gewissen Fällen tatsächlich durch die Lorentz-Transformation korrigiert werden muß." Die Nachweise und Hinweise auf die Ununterscheidbarkeit der Theorien wegen der Indentität der mathematischen Strukturen sind wiederholt gegeben worden; z.B. Raschevsky 1923, S. 108: "... daß also jeder Versuch, wie auch sein Ergebnis sein möge, immer sowohl im Sinne der Relativitäts- wie auch der absoluten Theorie interpretiert werden kann." Eine schöne Geschichte zum Thema berichtet Herbert Eugene Ives, der sich 1938 den Spaß erlaubt hat, seine Atomuhr den angereisten Harvard-Professoren mit der Lorentz- Theorie (und nicht, wie erwartet, mit der SRT von Albert Einstein) zu erklären, was denen überhaupt nicht behagt hat, weshalb die "Princeton lads", wie er 1950 belustigt berichtet, ihn künftighin auf der Straße nicht mehr gegrüßt haben. - Ives ist angesichts seines großen Renommés mit der Grußverweigerung noch glimpflich davongekommen; Herbert Dingles Bericht über seine jahrelange, vergebliche Umfrage in Großbritannien (Science at the crossroads, 1972) wirkt nicht erheiternd. Lorentz, Hendrik Antoon: Alte und neue Fragen der Physik : 6 Vorträge, Göttingen, Okt. 1910, über: Äther; RP; Gravitation; Strahlung; in Referaten v. Max Born. In: Physikalische Zeitschrift. 11. 1910, S. 1234-1257. - Laue, Max v.: Das Relativitätsprinzip. 2., verm. Aufl.. Braunschweig: Vieweg, 1913. 272 S. (Die Wissenschaft. 38.) - Raschevsky, Nicolas v.: Kritische Untersuchungen zu den physikalischen Grundlagen der Relativitätstheorie. In: Zeitschrift für Physik. 14. 1923, 107-149. - Ives, Herbert Eugene: [Gespräch, 24.10.1950] In: The Einstein myth and the Ives papers. Ed.: R. Hazelett, D. Turner. 1979, S. 90. - Theimer 1977, S. 77. O: Experiment / Fehler Nr. 2 Albert Einstein und die Relativisten behaupten für ihre Gedankenexperimente den Status von Experimenten und berufen sich auf "gedachte Erfahrungen" Albert Einstein hat das Instrument des sogenannten Gedankenexperiments eingeführt, um damit seine Theorien zu begründen und zu beweisen. Ein großer Teil aller Erörterungen der Relativistik beschäftigt sich mit mehr oder weniger korrekten Nacherzählungen dieser Gedankenexperimente, mit Interpretationen, Korrekturen und Umdeutungen, die stets als maßgebliche Erkenntnisse der Physik hingestellt werden, gegen die niemand "verstoßen" darf. Nur ein kleinerer Teil der Kritiker thematisiert die methodische Problematik der Gedankenexperimente, die überhaupt keine Experimente sind, sondern Gedanken-ohne-Experimente, und kommt zu vernichtenden Urteilen über die Methoden und die Ergebnisse. Folgende Aspekte werden diskutiert: (1) Das sogenannte "Gedankenexperiment" besteht nur aus Gedanken und ermangelt jeglicher Experimentqualität; allein schon die Verwendung der Bezeichnung "Experiment" ist irreführend und dient nur der psychologischen Manipulierung des Publikums und der Erschleichung eines Erfahrungsstatus, der nicht gegeben ist. (2) In diesen Gedanken ohne Experimente bestimmt der Erzähler Albert Einstein, wie die Natur beschaffen ist, was Meßgeräte anzeigen und was Beobachter beobachten, und verarbeitet die auf diese Weise beschafften Ergebnisse von angeblichen Experimenten in mathematischen Berechnungen, die als grundlegende Tatsachen der Theorie und als physikalische Gesetze hingestellt werden. Mit der Erschleichung eines Experimentstatus und anschließendem mathematischen Brimborium wird schon rein psychologisch beim Fachpublikum eine Denkblockade erzeugt, und die allgemeine Öffentlichkeit wird schlicht getäuscht. (3) Diese Gedanken ohne Experimente können, weil das Experiment fehlt, auch nie mißlingen; damit wird der Anschein der Unwiderlegbarkeit erweckt und kultiviert. 131 O 1 G. O. Mueller: SRT.

Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />

Das Ergebnis der Bemühungen der genannten Autoren, eine "relativistische Thermodynamik"<br />

doch noch <strong>zu</strong> retten, wird von Galeczki/Marquardt 1997 bilanziert.<br />

Ott, H.: Lorentz-Transformation der Wärme <strong>und</strong> der Temperatur. In: Zeitschrift für Physik. 175. 1963,<br />

S. 70-104. - Arzéliès, Henri in: Nuovo cimento. 35. 1965, S. 792. - Möller, Christian: Relativistic<br />

thermodynamics : a strange incident in the history of physics. Koebenhavn: Munksgaard [in Komm.],<br />

1967. 26 S. (Kongelige Danske Videnskabernes Selskab. Mat.-fys. meddelelser. 35, 1.) - Galeczki/<br />

Marquardt 1997 (S. 192-195).<br />

G. O. Mueller: SRT.<br />

Experiment<br />

O: Experiment / <strong>Fehler</strong> Nr. 1<br />

Obwohl Lorentz' Äthertheorie <strong>und</strong> Albert Einsteins SRT sich mathematisch<br />

nicht unterscheiden, sollen Experimentergebnisse angeblich die Richtigkeit der<br />

SRT beweisen<br />

Auch die Autoren der Relativistik müssen <strong>zu</strong>geben, daß der mathematische Apparat der<br />

<strong>beiden</strong> Theorien von Lorentz <strong>und</strong> Albert Einstein derselbe ist. Daraus ergibt sich zwingend,<br />

daß alle Berechnungen von Experimentergebnissen im Rahmen dieses mathematischen Apparats<br />

stets beide Theorien beweisen oder widerlegen. Der gr<strong>und</strong>legende Unterschied entsteht<br />

erst bei der Interpretation der Rechnungs-Ergebnisse, nämlich mit oder ohne Ätherhypothese.<br />

Da ohne eine Veränderung des mathematischen Aufbaus für eine der <strong>beiden</strong> Theorien<br />

keine unterschiedlichen Rechnungs-Ergebnisse herauskommen können, <strong>und</strong> da eine solche<br />

Veränderung einer der <strong>beiden</strong> Theorien nicht stattgef<strong>und</strong>en hat, ist die Suche nach einem<br />

Experiment <strong>zu</strong>r Unterscheidung zwischen <strong>beiden</strong> Theorien erfolglos geblieben <strong>und</strong> wird es,<br />

aus Gründen der Logik, bis <strong>zu</strong> einer Veränderung im mathematischen Gerüst auch bleiben.<br />

Hierfür haben wir im Relativisten M. v. Laue 1913 (S. 20) einen unverdächtigen Kronzeugen:<br />

"Eine eigentliche experimentelle Entscheidung zwischen der erweiterten Lorentzschen<br />

<strong>und</strong> der Relativitätstheorie ist dagegen wohl überhaupt nicht <strong>zu</strong> erbringen, <strong>und</strong> wenn die<br />

erstere trotzdem in den Hintergr<strong>und</strong> getreten ist, so liegt dies hauptsächlich daran, daß ihr,<br />

so nahe sie auch der Relativitätstheorie kommt, doch das große, einfache, allgemeine Prinzip<br />

mangelt, dessen Besitz der Relativitätstheorie von vornherein etwas Imposantes verleiht."<br />

Man kann empirisch zwischen <strong>beiden</strong> Theorien nicht unterscheiden, aber die SRT ist imposanter:<br />

die ideologisch-dogmatische Bevor<strong>zu</strong>gung der Imposanz soll eine physikalische<br />

Begründung sein.<br />

Jegliche Behauptungen der Relativisten über experimentelle Bestätigungen ihrer SRT<br />

sind daher falsch <strong>und</strong> irreführend. Sie müßten im angenommenen Beweisfalle, wenn er denn<br />

einmal eintreten sollte, ehrlicherweise sagen, daß beide Theorien bestätigt worden sind, daß<br />

aber offen ist, welche von <strong>beiden</strong> (wenn überhaupt eine von <strong>beiden</strong>) die richtige ist.<br />

Der bisher geltende Tatbestand der identischen Mathematik beider Theorien hat Lorentz<br />

1910 (S. 1236) auch die Meinung vertreten lassen, es sei reine Auffassungssache, "Denkweise",<br />

welche der <strong>beiden</strong> Theorien man sich <strong>zu</strong> eigen mache: "Man kommt also dann <strong>zu</strong><br />

denselben Resultaten, wie wenn man im Anschluß an EINSTEIN <strong>und</strong> MINKOWSKI die<br />

Existenz des Äthers <strong>und</strong> der wahren Zeit leugnet <strong>und</strong> alle Be<strong>zu</strong>gssysteme als gleichwertig<br />

ansieht. Welcher der <strong>beiden</strong> Denkweisen man sich anschließen mag, bleibt wohl dem einzelnen<br />

überlassen."<br />

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Textversion 1.2 - 2004

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