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liebe Leser! - ELYWCIMAA

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t<br />

Liebe <strong>Leser</strong>innen,<br />

<strong>liebe</strong> <strong>Leser</strong>!<br />

In der letztenzeit}:rabenwir die<br />

Aufmerksamkeit der Printmedien<br />

auf uns gezogen - das ist wohl keinem<br />

Insidef entgangen. Unerfreuliche<br />

Vorkommnisse vedangten nach<br />

vordringlicher Befassung und das ist<br />

der Grund, warum Sie die dritte<br />

Ausgabe unseres INSIDER mit Verspätung<br />

erreicht.<br />

Es lag nie im Sinne der Familie<br />

LokYiu,in meinem oder in dem unserer<br />

Mitglieder, andereWC-,VF,StrF<br />

oderVC-Betreibende herabzusetzen<br />

(oder zu denunzieren) oder gegen<br />

sie - wie behauptet wurde - einen<br />

Rundumschlag auszuteilen.Wir haben<br />

objektiv berichtet.'Wir möchten<br />

unserwing Chun nicht mit "Gewalt"<br />

verbreiten,wie sollte das auch<br />

Impressum:<br />

INSIDER ist einVerbandsmagazin der ELYTffCIMAA zur Information ihrer Mitglieder. <strong>ELYWCIMAA</strong><br />

und LokYiu sind eingetragene Warenzeichen und gesetzlich geschützt!<br />

Verlag und Herausgeber: <strong>ELYWCIMAA</strong> Si-Fu Wl Blech GmbH&Co.KG, Karl Marx-Straße 48,<br />

D-66t64 Ottweiler. Bankverbindung:Volksbank im Kreis Ottweile r eG,BLZ 592 915OO,<br />

Kto.Nr 500 011 084.<br />

Redaktion: Hans EdelmaietA- 6395 }locfrfilzell 27 2<br />

Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung der <strong>ELYWCIMAA</strong> darf kein Teil dieser<br />

Zeitschrift elektronisch, fotomechanisch oder in anderer Form vervielfdligt, bearbeitet, gespeichert<br />

oder übersetzt werden. Für nicht ausdrücklich verlangteTexte, Fotos, grafischeVorlagen sowieTonund<br />

Bildträger jedwederArt übernehmenVerlag und Herausgeber keinerlei Haftung. Gerichtsstand<br />

istD-66564 Ottweiler.<br />

8i-Fu Wilheln Blech, europäischer Vertreter<br />

von Meister Lok Yiu<br />

funktionieren?Wer nicht aus freien<br />

Stücken zu uns kommt,den können<br />

wir nicht zwingen!'Wir wollen niemand<br />

abwerben, umdrehen, bekehren,<br />

einschwören, einschüchtern<br />

oder abhängig machen.Wir lehnen<br />

Gewalt strikt ab!<br />

'Wir möchten Menschen in unseren<br />

Reihen haben, die sich für jenes'Wing<br />

Chun interessieren, das<br />

Großmeister Yip Man an die erste<br />

Generation der erfolgreichen Meistef<br />

von heute weitergegeben hat.<br />

Diese einzigaftige Lehre wollen wir<br />

in der Tradition fortsetzen und allen<br />

Europäe r n zugänglich machen.<br />

So hoffe ich, daß auch diese Ausgabe<br />

unsererVerbandszeitschrift Ihnen<br />

Denkanstöße geben und Sie mit<br />

uns verbinden kann, denn<br />

Gemeinsamkeit macht stark!<br />

Ihr<br />

Seite I


Ich wurde 1957 geboren. Meine<br />

Kindheit war, ich denke wohl wie<br />

bei den meisten Kindern, nicht außergewöhnlich.<br />

Nur weil mein Vater<br />

Lok Yiu war, fing ich an'Wing<br />

Chun zu lernen, sobald ich 16 Jahre<br />

altwar.<br />

Der traditionellen Denkweise<br />

Chinas folgend, mußte ich'Wing<br />

Chun von meinemVater lernen, das<br />

hatte ich schon früh verstanden.<br />

Schon einige Jahre zuvor hielt ich<br />

mich oft in der Schule meines Vaters<br />

auf und beobachtete meine Si-<br />

Hings beim Wing Chun Training.<br />

Seite 2<br />

Als ich mit demVing Chun begann,<br />

war ich vielleicht noch zu<br />

jung, ich verstand nicht wirklich,<br />

was'Wing Chun ist und folgte nur<br />

dem'W'eg, den meinVater mich lehrte,<br />

üben, üben und noch härter<br />

üben.<br />

Nach etwa einemJahr hatte ich<br />

mehr Verständnis und Erkenntnis<br />

im Wing Chun gewonnen und ich<br />

bemühte mich,meinenVater bei seinem<br />

Unterricht zu unterstützen. Ich<br />

bin sehr froh, daß ich die Möglichkeit<br />

hatte,mit so vielen jungen Leuten<br />

zusammen für das'Wing Chun<br />

zu atbeiten. Ich glaube, unsefe<br />

Freundschaft wird bis zu unsefem<br />

Tod bestehen. Es war eine wunderbare<br />

Erfahrung für mich.<br />

Ich habe 1985 geheiratet und<br />

habe zwei Söhne, der ältere heißt<br />

LokWui Man, der jüngere Lok Chi<br />

Man.<br />

Seit'Wilhelm zu unserer Schule<br />

gekommen ist, habe ich die Möglichkeit,<br />

Europäer kennenzulernen,<br />

für mich eine interessante Erfahrung.<br />

Sie sind alle sehr nett und sehr<br />

freundlich und arbeiten hart an ihrem'Wing<br />

Chun;ich bin sicher, daß<br />

das'Wing Chun in Europa eine große<br />

Zukunft haben wird.<br />

Ich hoffe, daß ich Euch einesTages<br />

in Europa treffen kann.<br />

IokKeng Sang<br />

Meister Lok Yui mit seinen Söhnen Lok Keng<br />

Kwong (links) und LoR Keng Sang (rechls).<br />

Zum Schluß möchte ich noch<br />

allenVing Chun Schülern in Europa<br />

folgenden Rat geben: Um Euer<br />

Wing Chun erfolgreich zu verbessern<br />

gibt e s nuf einen tüfieg -<br />

vertraut Eurem Si-Fu, befolgt das,<br />

was er euch lehrt und dann übt,übt<br />

und ütrt noch härter!<br />

Dies ist das erste Mal, daß ich<br />

nach Europa schreibe, und ich<br />

hoffe, daß es euch gefallen hat.<br />

Mit den besten Grüßen an alle.<br />

Lok Keng Sang


Yip Man, der heute als Großmeister<br />

des Ving Chun gilt, kam<br />

1949 nach Hong Kong, als er vor<br />

der Kommunistischen Revolution<br />

floh. 1950 unterrichtete er zum erstenmal<br />

öffentlich'Wing Chun,<br />

nachdem ein Bekannter ihn der<br />

Restaurantarbeitervereinigung<br />

vorgestellt hatte. Als er am 1. Dezember<br />

1972 iml^lter von 79lahren<br />

verstarb, hatte er die Kampfkunstszene<br />

in Hong Kong und in<br />

der gesamten Welt nachhaltig beeinflußt.<br />

Meister I"okYiu<br />

Meister LokYiu wurde 1918 in<br />

Hong Kong geboren. Als er l95O<br />

in der Restaurantarbeitervereinigung<br />

GroßmeisterYip Man begegnete,wufde<br />

er zLt einem seiner ersten<br />

Schüler. BuchstäblichTag und<br />

Nacht unterrichtete der Großmeister<br />

seinen Schüler, der insgesamt<br />

acht Jahre mit ihm zusammenwohnte.<br />

LokYiu wurdeYip Mans erster<br />

Assistent; als solcher nahm er seinem<br />

Si-Fu einen großen Teil der<br />

Last des Unterrichtens ab. Nach<br />

Abschluß seiner Ausbildung verließ<br />

er die Schule Yip Mans,um mit<br />

dem Segen seines Si-Fu selbständig<br />

zu unterrichten. Heute kann er<br />

auf rund vierzig Jahre Unterrichts-<br />

DerWeg der Traditiotl-<br />

Wing Chun 1?5O bis heute<br />

erfahrung zurückblicken.<br />

Meister LokYiu ist kein"Picture<br />

Master" oder Sprücheklopfer. Nach<br />

wie vor liegt ihm das Wing Chun<br />

amHetzen; das von anderen vielgeliebte<br />

"Drumherum" ist für ihn<br />

ohne Belang.<br />

Die Herausforderungskämpfe<br />

Meister Lok war in den fünfziget<br />

Jahten zusammen mit seinem<br />

Kung Fu-Brüdern Leung<br />

Sheung,Tsui Sheung Tin u.a. derjenige,<br />

der den Ruf des'Wing Chun<br />

in Hong Kong etablierte. Schon<br />

nach kaum mehr als einemJahr intensiven<br />

Trainings, als er kaum<br />

mehr als die Siu LimTau-Form, die<br />

wichtigsten Schritte und Fauststöße<br />

beherrschte, kamen schon<br />

efste Herausforderungen zu Yip<br />

Man.<br />

In den nächsten Monaten und<br />

Jahren hatten Yip Mans Meisterschüler<br />

mehr als genug Gelegenheit,<br />

ihr Können zu erproben, als<br />

immer wieder Herausforderungen<br />

anderer Kung Fu Stile beiYip Man<br />

eingingen.<br />

Bald verbreitete die Kampfkunstpresse<br />

Hong Kongs wahre<br />

'Wundergeschichten über die<br />

unbesiegbaren Kämpfer Leung<br />

Sheung, Lok Yiu und Wong Shun<br />

Leung, über die sich der T4jdhrige<br />

heute noch amüsiert."Nach diesen<br />

Berichten konnten wir mit einem<br />

Schlag Häuser zum Einsturz<br />

bringen".<br />

Bald war es soweit, daß die<br />

schwerste Prüfung bevorstand;<br />

der einzige nennenswerte Stil, der<br />

demWing Chun noch nicht unterlegen<br />

war, war das Choi Lee Fat.<br />

Alle Kampfkunstexperten sagten<br />

voraus, daß die 'Wing Chun Kämpfer<br />

diesmal unterliegen würden -<br />

der Choi Lee Fat Stil galt als nahezu<br />

unbesiegbar. Doch auch diesmal<br />

siegten dieYip Man Schüler.<br />

Das'Wing Chun war endgültig<br />

etabliert, und alle Stile zollten<br />

Yip Mans Schule bereitwillig Respekt.<br />

Wenn man he ute mit Meister<br />

Lok irgendwo in Hong Kong<br />

zum Essen geht, besonders dort,<br />

wo sich auch Vertreter anderer<br />

Stile einfinden, bemerkt man<br />

stets die Achtung, die ihm auch<br />

heute noch, oder gerade heute,<br />

entge gengebracht wird.<br />

Nicht umsonst ist jedem, der<br />

in Hong Kong auch nur irgendetwas<br />

mit Kampfkunst zu tun<br />

hat, nicht nur der Name'W'ing<br />

Chun, sondern auch der Name<br />

Si-Fu LokYiu bekannt.<br />

Seite 3


LOkYiUS'Winq reimtheiten, die er im Laufe der vereinbaren.Nacheinemlängeren<br />

chun n".rä'äT:fff den Grund iX",i?.:ii zu gehen. ;iläJs Zusammen fi::iä'ffi:Tt:1Ti.ä:':,i:l<br />

Meister Lok die Deutschen auffor-<br />

Meister LokYiu ist heute in der<br />

glücklichen Lage, nur noch die<br />

Schüler, die er sich aussucht, in<br />

demrüing Chun, das er von Großmeister<br />

Yip Man edernt hat, auszubilden.<br />

So z. B. unterrichtet er<br />

bei der Royal Hong Kong Police<br />

und das nur, weil er sehr viele Polizeibeamte<br />

von früher kennt, er<br />

dasVertrauen dieser besitzt und er<br />

sich auf seine Schüler von früher<br />

vedassen kann.<br />

Seine beiden Söhne sind heute<br />

seine Assistenten. Auch andere<br />

Schüler aus der Privatklasse helfen<br />

ihm dabei. Die Privatklasse<br />

trainiert zweimal wöchentlich ca.<br />

zwölf Stunden lang und zähltacht<br />

Schüler: Rechtsanwälte, Mediziner,<br />

Börsenmakler - nur um einige der<br />

Berufe der Schüler zu nennen.<br />

'Weiterhin existieren noch verschiedene<br />

Gruppen von Schülern,<br />

die Meister LokYiu früher in Hong<br />

Kong ausgebildet hat. Nur wird<br />

dies nicht an die große Glocke gehängt.Man<br />

übt um des$fling Chun<br />

willen und um die alte Tradition,<br />

die von GroßmeisterYip Man gepflegt<br />

wufde, weiterzuführen.<br />

Si-Fu Wilhelm Blech<br />

Si-Fu Blech ist Jahrgang 1952<br />

und betreibt seit seinem 76. Lebensjahr<br />

Kampfkunst. Bevor er<br />

zum'Wing Chun kam, betrieb er<br />

untef anderem Ringen, Boxen,<br />

Tang Sho Dau,Tang Lang undTae<br />

Kwon Do. Si-Fu Blech hat seit<br />

mehr als 15 Jahren von verschiedenen'Wing<br />

Chun Lehrern gelernt,<br />

bis er 7992 - nach vielen herben<br />

Enttäuschungen auch menschlicherArt<br />

- beschloß, all den Unge-<br />

Seite4<br />

mit seinen I ältesten Schülern,<br />

Andreas und Rolf'$Tichter und Detlef<br />

Wagner, flog er nach Hong<br />

Kong, um Meister LokYiu, den ältesten<br />

lebenden Schüler von<br />

Großmeister Yip Man aufzusuchen.<br />

Tatsächlich gelang es ihm<br />

nach einigen Tagen, einen Besuchstermin<br />

mit Meister Lok zu<br />

Lok Yiu nit seinen Si-Fu Yip Man<br />

derte,ihrVing Chun einmal zudemonstrieren.<br />

Sein Kommentaf waf<br />

nett. "Euer W'ing Chun ist gut".<br />

Nach kurzemZögern fügte er hinzu:"Ich<br />

kann euch aber zeigen,wie<br />

ihr es noch besser machen könnt".<br />

Begeistert sagte man zu und vereinbarte<br />

einen Unterrichtstefmin<br />

für den nächstenTag.


Heute weiß Si-Fu Blech, daß<br />

Meister Lok beim ersten Unterricht<br />

sehr nett und zurückhaltend<br />

waf, um seine deutschen Besucher<br />

nicht völlig zu erschüttern. Er machte<br />

ihnen sehr sanft kla4daß ihr'Wing<br />

Chun dem seinen nicht im entfern-<br />

Wilhelm Blech mit seinen Ei-Fu Lok Yiu<br />

testen das'Wasser reichen konnte.<br />

Statt enttäuscht dem'Wing Chun<br />

den Rücken zu kehren - immerhin<br />

hatte man das Geftihl, seit 15 Jahren<br />

bloße Beschäftigungstherapie<br />

gemacht zu haben - kam Si-Fu Blech<br />

wieder zurück, um mehr Unterricht<br />

zu erhalten. Nachdem er Meister<br />

Loks'Wing Chun gesehen hatte, zögerte<br />

ernicht,noch einmal gafizvon<br />

vorn anzufangen.<br />

Nach einiger Zeit hatte Meister<br />

Lok Yiu genug Vertrauen zu dem<br />

Deutschen gefaßt, um ihn tatsächlich<br />

mit der traditionellen Teezeremonie<br />

alsTo-Dai mit allen Rechten<br />

und Pflichten anzunehmen. Si-<br />

Fu Blech ist seitdem der einzige<br />

nicht-chinesische Schüler Meister<br />

Lok Yius. Immer wieder wird gefragt,<br />

warum gerade Si-Fu Blech es<br />

schaffte, von Meister Lok als Schület<br />

akzeptiert zu wefden,wo so viele<br />

andere "abgeblitzt"waren. Meister<br />

Lok dazu: "Die Sterne standen günstig.<br />

Das Verhältnis, das zwischen<br />

Wei Lam (SiFu Blechs chinesischer<br />

Name, eine phonetische Übertragung<br />

zuWilhelm) und seinen Schülern<br />

bestand,erinnerte mich sehr an<br />

das zwischen meinem Si-FuYip Man<br />

und mir".Wer sowohl Si-Fu Blech<br />

als auch Meister Lok näher kennt,<br />

weiß auch,daß sich die beiden charakterlich<br />

sehr ähnlich sind - beide<br />

nehmen kein Blatt vor den Mund<br />

und beidenist dasVing Chunwichtiger<br />

als alles andere.<br />

Meister LokYiu hat lange überlegt,<br />

ob er den deutschen Wing<br />

Chun-Enthusiasten Wilhelm Blech<br />

alsTo-Dai annehmen sollte. Schließlich<br />

fragte LokYiu seine Söhne, ob<br />

sie etwas dagegen einzuwenden<br />

hätten, daß \flei Lam in die Familie<br />

aufgenommen würde. Keiner von<br />

beiden mußte lange überlegen,<br />

denn auch sie hatten den Deutschen<br />

kennen und schätzen gelernt.<br />

Darauf hin gestattete Meister Lok<br />

Yiu seinem SchülerVilhelm Blech,<br />

ihm gemäß der traditionellenZeremonie<br />

Tee zu servieren. Damit wurde<br />

dieAufnahme Si-Fu Blechs in die<br />

Seite 5


Links: Lok Yiu und sein To-Dai<br />

Familie Lok besiegelt. Seitdem ist Si-<br />

Fu Blech der wahre To-Dai Meister<br />

Loks und sitzt amTisch der Familie<br />

Fehlerberichtigung<br />

ln unserem letzten Heft haben wir auf Seite<br />

23 die Verwandtschaftsgrade im Wing<br />

Chun-Familiensystem gebracht und dabei<br />

ist uns bedauerlicherweise ein redaktioneller<br />

Fehler unterlaufen:<br />

Si-Ba-Gung ist wohl der Großonkel,<br />

nicht aber der Si-Hing des Si-Gung!<br />

Wir bitten unsere <strong>Leser</strong>, diesen Fehler zu<br />

entschuldigen.<br />

Die Redaktion<br />

Seite 6<br />

wie jedes andere Mitglied der Familie<br />

Lok.<br />

SiFu Blechs Bestreben war und<br />

wird es immer sein, authentisches<br />

und traditionellesVing Chun nach<br />

der Lehre von Großmeister Yip<br />

Man in Europa zu verbreiten.<br />

Hierfür gründete er 1992 dte<br />

<strong>ELYWCIMAA</strong>, den europäischen<br />

Dachverband, der in der Kürze seines<br />

Bestehens schon zahlreiche<br />

Mitglieder flir diese großartige Sache<br />

gewinnen konnte. Die Mitgliedsverbände<br />

kommen "DS ganz<br />

Europa.Alle haben sich derVerbreitung<br />

des authentischen'Wing Chun<br />

nach der Lehre von Großmeister<br />

Yip Man verschrieben.


Um ein wenigVerständnis für<br />

die Ausdrücke der chinesischen<br />

Sprache in Bezug auf das Wing<br />

Chun zu vefmitteln, werden Sie<br />

von mir von Zeit zu Zeit Informationen<br />

und Ubersetzungen erhalten.<br />

Um unser System richtig<br />

zu verstehen, ist es wichtig, die<br />

chine sischen'Worte nicht nur zu<br />

hören, sondern auch ihre Bedeutung<br />

zu verstehen.<br />

Es folgen nun einige Begriffe<br />

in dphabetischer Reihenfolge :<br />

Chung Sun Seen<br />

Zentrale Herzlinie<br />

DaJuen Ma<br />

Fauststoß aus gebeugtem Ellbogen<br />

Go Sau<br />

Übungen zum Kampftraining<br />

Heu Ma<br />

Rückwärtsschritt<br />

Jung Sau<br />

Zenttallinie<br />

Juen Ma<br />

Gewendeter Stand<br />

Lim Wan Kuen<br />

Hintereinander gestoßene gerade<br />

Fauststöße<br />

Gnrndlagen<br />

Si-Fu Wilhelm Blech<br />

l,faiJatn<br />

Zentral orientierter Ellb ogen<br />

}'da}.Ia<br />

Vorwärtsschritt<br />

Sat San Choi<br />

'Wendung mit Fauststoß<br />

SichJeen<br />

Gerade Linie<br />

Tse M Seen<br />

Meridianlinie<br />

Tsuen Ging<br />

Inch Power<br />

Yee Gee KimYeung Ma<br />

Stand der Siu LimTau<br />

Ich hoffe , daß ich Ihnen allen<br />

ein wenig helfen konnte, die<br />

Hürde der chine sischen Sprache<br />

etwas leichter zu nehmen.<br />

Sollten Sie noch Fragen ztt<br />

diesen oder anderen Themen<br />

des Süring Chun oder zu unsefem<br />

INSIDER haben, schreiben Sie<br />

mir persönlich.Alle Fragen werden<br />

von mir beantwoftet.<br />

Ich werde gefne versuchen<br />

Ihnen zu helfen.<br />

Ihr Si-FuVilhelm Blech<br />

Seite 9


Stammbaum<br />

der LYWCIMAA von Meister LokYiu, sowie der ELyS/CIMAA in Europa<br />

Lok Keng Kwong<br />

Schüler in Hong Kong<br />

Großmeister Yip Man<br />

Meister Lok Yiu<br />

Mehr als tausend<br />

Schüler in Hong Kong<br />

Lok Keng Sang<br />

Schüler in Hong Kong<br />

Lok Yiu nil seinen Söhnen Lok Keng Kwong und Lok Keng Sang bei seinen Si-Fu Yip Man<br />

Seite 10<br />

Si-Fu Lok Yiu mit seinen Söhnen Lok Keng<br />

Kwong und Lok Keng Sang sowie seinem To-Dai<br />

Wilheln Blech.


Wing Chun-Demonstration<br />

durch die Meister Lok Keng Kwong und Lok Keng Sang<br />

anläßlich der Wu Shu-Vorflihrung atnTagder offenen für<br />

der Royal Hong Kong Police<br />

Es war ein warmer Sonntagmofgen<br />

an diesem 7. Dezembet<br />

1996. Neben dem Ocean Park in<br />

Aber-deen liegen die Gebäude der<br />

Poli-zeischule und dieser Tag der<br />

offenenTür machte sie zurTouristenattraktion.Zum<br />

ersten Male hat<br />

die Polizei von Hong Kong eine<br />

derart große Demonstration organisiert<br />

und das noch dazu bei freiem<br />

Eintritt.<br />

Die Besucher wurden zu einer<br />

Wiese geleitet, wo eine Musikgruppe<br />

für Stimmung sorgte. Dort<br />

informierten die etwa 30 bis 40<br />

verschiedenen Dezernate der Roy-<br />

Lok Keng Kwong und Lok Keng Sang demonstrieren Chi Sau<br />

Mr. Hui Kei On, Polizeichef von Hong Kong<br />

al Hong Kong Police über ihrenTätigkeitsbereich.<br />

Die Hauptattraktion war aber<br />

dieVorführung des Hong Kong Po,<br />

liceVu Shu Club. Ständig war diese<br />

von ein- bis zweihundert interessierten<br />

Zuschauern umlagert.<br />

Das Altersspektrum des Publikums<br />

reichte von Jung bis Alt und nur<br />

schwer konnten sich die Besucher<br />

von den souverän dargebotenen<br />

Vorführungen losreißen.<br />

Diese begannen kurz nach<br />

10.00 Uhr Vormittag. Unter der<br />

Leitung der Kung Fu-Meister, die<br />

an der Polizeischule unterrich-<br />

ten, gaben die Polizeischüler Demonstrationen<br />

von Tai Chi, Wu<br />

Dong,'Wing Chun und Wing<br />

Chun des Pao Fa Lin-Stils.In der<br />

Gruppe führte man den Löwentanz<br />

vor, ferner Kampf mit Stökken,<br />

Speeren, Schwertern und<br />

auch waffenlos in den nördlichen<br />

und südlichen Stilrichtungen.<br />

Der'Wu Shu-Club hatte darüberhinaus<br />

noch andere bekannte<br />

Meister eingeladen, ihren<br />

Kung Fu-Stil zu demonstrieren.<br />

So konnte das Publikum "sieben<br />

Sterne-Mantis", "Choi Lee Fat",<br />

"Ying Yee", "Sum Yee, "Wing<br />

Chun im Pin Sun-Stil" sowie<br />

"Hung Kuen" bestaunen.Aber am<br />

aufregendsten war zweifellos<br />

die frinfminütige Vorführung der<br />

"klebenden Hände" durch die<br />

Meister Lok Keng Kwong und<br />

Lok Keng Sang.<br />

Obwohl beide von unauffälliger<br />

Statur sind, brachten ihnen<br />

ihre schnellen Angriffs- und<br />

verteidigungsaktionen anhaltendenApplaus<br />

ein. Einige Zuschauer<br />

ge stande n freimütig ein, noch<br />

nie jemand gesehen zu haben,<br />

der derart rasch auf jeden<br />

Angriff reagieren, ihn ablenken<br />

und innerhalb von Sekundenbruch-teilen<br />

zum Gegenangriff<br />

übergehen kann.<br />

Seite 11


Kurz nach derVorfrihrung dieser<br />

beiden Wing Chun Meister<br />

besuchte auch der Commissioner<br />

Mr. Eddie Hui den'Vflu Shu-<br />

Club der Polizei. Er äußerte sich<br />

erstaunt über die Menschenmenge,<br />

die die Vorführungen bestaunte.<br />

Als ihm gemeldet wurde,<br />

wie erfolgreich sie verliefen,<br />

nützte derVorsitzende des Clubs<br />

die Gelegenheit, um ihm Meister<br />

LokYiu vorzustellen.<br />

Die Tore der Polizeischule<br />

schlossen sich um fünf Uhr nachmittags.<br />

Sowohl Organisatoren<br />

wie auch die Kung Fu Meister<br />

und die Vorführenden waren<br />

müde, aber auch stolz auf das,<br />

was sie zeigen konnten, und feierten<br />

den Abschluß des so<br />

erfolgreichen Tages der offenen<br />

Tür mit einem gemeinsamen<br />

Abendessen.<br />

Gruppentoto der Wing Chun Klasse der Boyal Hong Kong Police<br />

Seite 12<br />

Von links nach rechts: Meisler Lok Yiu und der Polizeichel von Hong Kong und<br />

Mr. Choy Kin Cheung.


Eine Chronik von Großmeister<br />

Yip Mans I€ben (1 593-1972)<br />

Yip Chun<br />

Yip Man<br />

wurde am 14.Oktober 1893 während<br />

der Ching-Dynastie (nach dem<br />

chinesischen Kalender 5. September<br />

Kang Shoui) in der Stadt Fatshan in<br />

der Provinz Kwantung, zu jenet Zeit<br />

zumVerwaltungsbezirk Iam Hoi gehörend,<br />

geboren. Deshalb wird alsYip<br />

Mans Geburtsort auch oft Iam Hoi in<br />

Kwantung genannt.Yip Mans Vater<br />

hießYip Oi Dor, seine Mutter war Ng<br />

Shui. Er war einer von vier Geschwistern.<br />

Sein älterer Bruder hieß Gei Gak<br />

(GroßmeisterYip Man hieß urspri.furglich<br />

Gei Man). Die Namen seiner<br />

Schwestern sind'S(an Mei und rVan<br />

Hom.<br />

1899 bis 1905<br />

(Ching Kwon Shui)<br />

Zu dieser ZeIt (vom sechsten bis<br />

zum zwöl-ften Lebensjahr) lebteYip<br />

Man mit seiner Familie in Fatshan und<br />

studierte'Wing Chun unter ChanSürah<br />

Shun (Geldwechsler'Wah) in der<br />

Hauptstraße von Fatshan (SongYun<br />

Dai Gai) imAnwesen derFamilieYip.<br />

Der Garten gehört heute der Regierung<br />

und das Haus steht nicht mehr.<br />

Zusammen mit GroßmeisterYip Man<br />

lernten zu dieser Zeit LuiYui Chai,Ng<br />

Chung Sao,Ng Siu Lo und andere.<br />

Lok Yiu (links) und Leung Sheung (Mitte) hei Yip Mans Beerdigungszeremonie<br />

rgo5<br />

(Ching Kwon Shui)<br />

Chan'Wah Shunverstarb in diesem<br />

Jahr, abet bevor er starb, bat er Ng<br />

Chung Sao, dem zwö$ährigen Yip<br />

Man dabei zu helfen,dasWing Chun<br />

System zu Ende zulernen.ChanN7ah<br />

Shuns Leichnam wurde von seinen<br />

Schi.ilern zur Beerdigung zum Dorf<br />

Chan in Shun Dak gebracht.<br />

Seite 13


9o5 bis 1907<br />

(Ching Kwon Shui)<br />

GroßmeisterYip Man folgte den<br />

letztenVorten von Chan'Wah Shun<br />

und lernte von Ng Chung Sao. Ngs<br />

Schule lag in der Sin Huen Gai Straße.In<br />

Ngs Schule lemten zu dieser<br />

Zeit auchYuen Kei Shan,Yiu Choi (Yiu<br />

KeisVater) und andere.<br />

1908<br />

(Ching Kwon Shui)<br />

GroßmeisterYip Man war jetztl5<br />

Jahre altund fand mit Hilfe einesVerwandten,<br />

Leung FutTing, eine \W'ohnung<br />

in der Kane Road in Hong Kong.<br />

Er studierte mit Hilfe eines Stipendiums<br />

am St.Stephen College.<br />

r9o9 bis 1913<br />

(Ching ShunTong)<br />

Über Klassenkameraden lernte<br />

GroßmeisterYip Man in Hong Kong<br />

Leung Bik kennen, den zweiten Sohn<br />

des verstorbenen Großmeisters<br />

LeungJan, und lernte vierJahre lang<br />

von ihm.<br />

19't4bts 1937<br />

gatu 3bis 26 Man Kwok)<br />

'Sflährend dieser 20Jafue arbeiteteYip<br />

Man in erster Linie in derArmee<br />

und der Polizei. Er heiratete<br />

CheungWing Sing, deren Farnilie von<br />

CheungYum Hang abstammte, einem<br />

der letzten Minister der Ching Dynastie.<br />

Er hatte vier Kinder, die Söhne<br />

Yip Hok Chun (Yip Chun), Hok<br />

Ching (Yip Ching), und die Töchter<br />

Ar Sum undAr'Wun.<br />

'Wenn ernicht arbeitete,traf er sich<br />

geme mit anderen Kampfki.instlern,<br />

um zu lernen und zu üben. In den<br />

Seite 14<br />

Ein lelzter Blick aul den VercIorbenen<br />

Kampfkunstkreisen des südlichen<br />

China kannte bald jeder den Namen<br />

Yip Man aus Fatshan. In Yip Mans<br />

Garten wurden viele Ideen über den<br />

\[ing Chun Stil ausgetauscht.In einer<br />

Ecke des W'ohnzimmers stand eine<br />

'Wing Chun Holzpuppe.MirYip Man<br />

übten zu dieserZeitYuen Gai San,Yiu<br />

Choi und auchYip Chung Hong,Iai<br />

Hip Chi,Tong Kai und andere.<br />

1937<br />

q^fu 26 Man Kwok)<br />

Als dieJapaner in diesemJahr in<br />

Südchina einfielen, lebte der 44jährigeYip<br />

Man wieder in Fatshan.<br />

Bei der Trauerteier: ln der ersten Beihe sitzen Meister anderer Kung Fu-Stile


a937 bts 1945<br />

lahr 26bis 34 Man Kwok)<br />

AchtJahre lang kämpfteYip Man<br />

gegen die Japaner; Fatshan war besetzt<br />

und wurde von einer Marionettenregierung<br />

beherrscht. Der Grof#<br />

meister schwor, sich ihr nicht zu beugen.<br />

Die Folge war, daß er vefarmte<br />

und Hunger litt. Glücklicherweise gab<br />

ihm sein enger Freund Chow Cheng<br />

Chung von Z eit zu Zeit Lebensmittel.<br />

Großmeister Yip Man wollte diese<br />

Freundlichkeit vergelten und nahm<br />

deshalb Chows Sohn Chow Kwang<br />

Yiu als seinen Schüler an.<br />

Yon l94l bis 1943 unterichtete<br />

er'Wing Chun Kung Fu in der Baumwollspinnerei<br />

inVing On. Zusammen<br />

mit Chow KwongYiu lernten Kwok<br />

Fu, Chan Chi Sun, NgYing, Lun Kai,<br />

Chow Sai und andere. Dies war die<br />

erste Schüergeneration, dieYip Man<br />

unterrichtete . Kwok Fu und Lun Kai<br />

sind noch am Leben und unterrichtenWing<br />

Chun Kung Fu in China,und<br />

ztvat'tn Kwong Chow in Fatshan.<br />

Leung Sheung bei der Trauerleier Großmeister Yip Mans<br />

1945<br />

gaftr 34 Man Kwok)<br />

In diesemJahr kapitulierte Japan.<br />

Yip Man war 52Jahre alt.<br />

r945bts 1949<br />

Qatu 34 bis 38 Man Kwok)<br />

Während dieser Zeit war GroßmeisterYip<br />

Man mit seinerArbeit am<br />

intensivsten beschä-ftigt. Er wohnte in<br />

Kwong Chow in Fatshan.Sein geliebtesVing<br />

ChunKung Fumußte erz!vischenzeitlich<br />

aufgeben, bis er im Jahre<br />

1948 durch einen sehr guten<br />

Freund Tong Kai Pang Nam vorgestellt<br />

wurde, derYip Man bat, ihn im<br />

Wing Chun zu unterrichten.In dieser<br />

arbeitsre ichen Zeit unterrichtete<br />

Yip Man Pang Nam in der Fatshan<br />

Cheung Yee Athletic Association.<br />

1949<br />

flahr 38 Man Kwok)<br />

GroßmeisterYip Man emigrierte<br />

in diesemJahr über Macao nach Hong<br />

Kong, blieb aber zwei Wochen in<br />

Macao bei Freunden.<br />

!95obis 1953<br />

(Jatu 39bis 42 Man Kwok)<br />

Im Juli l95O begann Yip Man<br />

durch Lee Mans Einftihrung in der<br />

Dai Lam Street in Kowloon zu unterrichten.<br />

Die erste Wing Chun-<br />

Klasse wurde für die Restaurantarbeitervereinigung<br />

eingerichtet.<br />

AlsYip Man die Klasse eröffnete,gab<br />

es nur acht Schüler, darunter Leung<br />

Sheung und Lok Yiu. Alle waren<br />

Restaurantangestellte, aber später<br />

kamen Tsui Sheung Tin, Yip Bo<br />

Ching, Chiu Wan, Lee YanVing, Law<br />

Bing,Man Siu Hung und andere hinzu.<br />

Diese Periode wird die "efste<br />

Phase der Restaurantarbeitervereinigung"<br />

genannt. Großmeister Yip<br />

Man unterrichtete auch im Gewerkschaftshauptquartier<br />

des Shang<br />

Wan-Zweigs der Restaurantarbeitervereinigung<br />

von Hong Kong. Unter<br />

den Schülern dortwaren Lee'Wing,<br />

Yue May Keng, Lee Leung Foon und<br />

andere.<br />

!953 bis 1954<br />

Qahr 42bis 43 Man Kwok)<br />

Nachdem Leung Sheung in<br />

den Gewerkschaftswahlen geschlagen<br />

worden war, verlegte<br />

GroßmeisterYip Man seine Schule<br />

in die HoiTan Street. Zu dieser<br />

Zeit lernten Vong Shun Leung,<br />

Wang Kiu, Vong Chok, Ng Chan<br />

und andere bei ihm.Yip Man gab<br />

außerdem Privatstunden im<br />

Three Prince Temple in der Yue<br />

Chow Street. Schüler waren Lee<br />

Hong und andere.<br />

Seite 15


1954 bis 1955<br />

Qahr 43bis 44 Man Kwok)<br />

Leung Sheung wurde wieder zum<br />

Vorsitzenden der Restaurantartreitergewerkschaft<br />

gewählt und so verlegte<br />

Großmeister Yip Man die Schule<br />

wieder in deren Hauptquartier. Dies<br />

wird die "spätere Phase der Restaurantarbeitervereinigung"<br />

genannt.<br />

'Während dieser Zeit kamen Lee Kam<br />

Sing, KanWah Chit O/ictor Kan), Lo<br />

Man Kam, Cheung Cheuk Hing<br />

(Villiam Cheung) und andere hinzu.<br />

r955bts 1957<br />

Oahr 44bis 46 Man Kwok)<br />

GroßmeisterYip Man verlegte die<br />

Schule in die IreTat Street,Yau Ma<br />

Tei, Kowloon. Die Schtiler waren Lee<br />

Siu Lung @ruce Lee), Chan Shing,<br />

Hawkins Cheung, SiuYuk Men,Poon<br />

Bing Lit,Pang Kam Fat und andere.<br />

1957 bts 1962<br />

Qahr 46 bis 51 Man Kwok)<br />

In diesen fünf Jahren vedegte<br />

GroßmeisterYip Man die Schule nach<br />

Lee Chang Ok Chuen. Schüler dieser<br />

Zeitwarcn Mek Po,Yeung Hei, Moy<br />

Yat, Ho Kam Ming und andere .\fzihrend<br />

dieser Periode gab Großmeister<br />

Yip Man in erster Linie Privatunterricht.<br />

1. Sau KaiVan, Shun KeiTöpferei.<br />

Schüler waren Wong Pak Yee,<br />

VongN[ei,Yeung Chung Han, Chow<br />

Lok Gee,'Wong KwokYau und andere.<br />

2 Tsim Sha Tsui, Bo Iak Hong.<br />

Schü{erwarenTong Cho Chi,Lee Fat<br />

Chi,ChangTak Chiu,Tiam Lai und andere.<br />

3. Tai Po Road. Schüler waren<br />

Chung Kam Chuen und Chung'Wing<br />

Hong.<br />

Seite 16<br />

0ben: Der aus der "Todeskralle" hekannte Filnschauspieter und Kung Fu-Meisler Ho war mit<br />

Großmeister Yip Man belreundeL<br />

rg6zbis 1963<br />

Qahr 5lbis 52 Man Kwok)<br />

GroßmeisterYip Man verlegte die<br />

Schule in dieTäi Po Road 61,im Heng<br />

Yip Gebäude. Schü{er waren Cheung<br />

Yiu'Wing, Ho Luen, Jun Ching On,<br />

Chan'W'un Lam, ChangTäiYim und<br />

Kwok SeeYan. Privatstunden wurden<br />

Vertreter anderer Kanplkünste erweisen den Tolen die letzte Ehre<br />

in derYeeW'a Schneiderei inTsim Sha<br />

Tsui gegeben. Schüler waren Peter<br />

Chang und eine Gruppe von Leuten<br />

aus Po Lak Hong.<br />

1963 bis 1965<br />

Qatu 52bis 54 Man Kwok)<br />

Die Schule wurde ins oberste


Stockwerk des Tai Sang Restaurants<br />

in der Fook Chuen Street inTäi Kok<br />

Tsui verlegt. Ursprünglich war es als<br />

Vorratsraum genutzt worden. Der Besitzer<br />

Ho Luen überließ ihnen den<br />

Raum. Die meisten Leute aus der<br />

Schule im HengYip Gebäude kamen<br />

auch hierher. Außer Ho Luen lernten<br />

Yeung Chung Hon,VatYung Sung,<br />

Pang Kam Fat,Jun Ching On,keYan<br />

Wing undYau Hak So.Vährend dieser<br />

Periode unterrichtete GroßmeisterYip<br />

Man auch meist der Polizei<br />

angehörende Schüler privat in der<br />

Hin Hing Street, San Po Kong. Unter<br />

ihnen warenThng Sang, LamYing Fat,<br />

Yuen Chi Kong, LeeYiu Fei,Wong Kok<br />

und andere.<br />

l965bts 1972<br />

Qahr 54 bis 61 Man Kwok)<br />

Die Schule imTäi Sang Restaurant<br />

wurde geschlossen und Großmeister<br />

Yip Man zog sich ins'Sflohnheim in<br />

derTong Choi Street zurück.Obwohl<br />

er sich teilweise zur Ruhe gesetzt hat-<br />

te, gab er noch Einzeluntericht. In sei.<br />

ner'W'ohnung lernten zu dieser Zeit<br />

Wong Chung'Vflah CYat Ok GoiTse),<br />

'W'ong Hei, Hong Jap Sum und andere.<br />

Er unterrichtete außerdem an drei<br />

weiteren Orten:<br />

1. Die Ving Tsun Athletic Association,<br />

die 1967 die erste Kampfkunstvereinigung<br />

waq die offiziell bei<br />

der Regien-urg registriert war. DieVing<br />

Tsun Attrletic Association beschloß,<br />

Kung Fu Untefficht in den Räumen<br />

derVereinigung abzuhalten. GroßmeisterYip<br />

wurde von derVereinigung<br />

mit der Leitung des Unterichts betraut.<br />

Seine Assistenten waren Jun<br />

Ching On, Fung Hon,'Wong Hon<br />

Chung und andere.Dies dauerte nur<br />

efwa drei Monate .<br />

2 ChenW'ei Hongs'Wohnung in<br />

der'Waterloo Road. Hier lernten Chen<br />

Wei Hong, die Siu Lung Brüder,Wong<br />

Chi On, Chan Kam Ming, ChungYau,<br />

Lau Hon Lam,ManYim Kwong und<br />

andere.<br />

3. Chi Yau Road. Als Chen'Wei<br />

Hong anderweitigztviel zu tun hatte<br />

und in derWatedoo Road nicht wei.<br />

terrnachen konnte, vedegte GroßmeisterYip<br />

Man den Unterricht auf das<br />

Dach von Lau Hon Lams Haus. Hier<br />

kamVong Chi Ming hinzu, und der<br />

Großmeistet akzeptierte außerdem<br />

offiziell eine Schülerin namens Ng<br />

Yuet Dor.<br />

4 Siu FaiTo,im Haus des Rechts.<br />

anwalts Yip Sing Cheuk. Neben Yip<br />

waren auch die meisten anderen<br />

SchtilerAnwälte. Dies war der letzte<br />

Ort, an dem Großmeister Yip Man<br />

Wing Chun Kung Fu unterichtete.<br />

Yip Mans Todl972<br />

GroßmeisterYip Man verstarb am<br />

1. Dezembet 1972 $ahr 61 Man<br />

Kwok,26. Oktober nach dem chinesischen<br />

Mondkalender) in seiner<br />

Vohnung in derTong Choi Street im<br />

Altervon 79}ahrcn.<br />

Nachdruck mit freundlicher<br />

Genehmigung des Sensei<br />

Sportbuchverlags Kruckenhauser.<br />

Seite 17


Ernälrrung<br />

trach den fünf Elementen (tr)<br />

Wandlungsphase I-;ILolZ den unteren Rücken (z.B.Ischias;<br />

Das Holzelement steht für Anfang,<br />

Geburt, Wachstum, Entwicklung,<br />

Frühling. Zugeordnet werden<br />

die Organe Leber und Gallenblase,<br />

die Farbe grün, der bioklimatische<br />

Faktor'Wind und der saure<br />

Geschmack. Nahrungsmittel, die<br />

diesem Element zugeordnet werden<br />

(sieheTabelle), bewahren die<br />

Körpersäfte und wirken zusammenziehend.<br />

Saure und grüne Lebensmittel<br />

haben also eine'Wirkung<br />

auf den Funktionskreis Leber/Gallenblase,wobei<br />

die Leber das sogenannte<br />

Speicher- oder Yin-Organ<br />

und die Gallenblase dasYang- oder<br />

Durchgangsorgan darstellt.<br />

Fast alle sauren Nahrungsmittel<br />

haben einen erfrischenden Charakter,<br />

was sehr günstig für die<br />

Holz-Organe ist, da sie am meisten<br />

unter Säftemangel und überschüssiger<br />

Hitze leiden. Störungen im<br />

Funktionskreis Leber können sich<br />

zum Beispiel bemerkbar machen<br />

als Augenprobleme Qucken, Brennen,<br />

Entzündung, Symptome bei<br />

Heus chnupfen, Bindeh alutr'ntziindung);<br />

auch muskuläre Verspannungen,<br />

spröde Nägel und alle<br />

Blutmangelsymptome gehören zu<br />

den Auswirkungen der Leberstörung.<br />

'Wenn der Qui-Fluß des Gallenblasenmeridians<br />

gestört ist, betreffen<br />

die Beschwerden die Hüfte,<br />

Seite 18<br />

Hexenschuß, Hüftgelenksprobleme)<br />

und den Kopf als seitlichen<br />

Kopfschmerz oder Migräne. Eine<br />

Blockade der Gallenblase kann<br />

durch die Nahrungsmittelkombination<br />

süß-fett @eispiel Sahnetorte)<br />

oder salzig-fett (Beispiel pommes<br />

frites oder Schweinefleisch)<br />

ausgelöst werden. Ein wirksames<br />

Heilmittel ist hier der Maishaartee<br />

(Element Erde), der gezielt auf den<br />

Gallenblasenmeridian wirkt. Er reduziert<br />

die Hitze, führt Säfte zu<br />

und löst Stagnationen.<br />

Nicht nur eine dauerhafte falsche<br />

Ernährung, sondern auch<br />

emotionale Unausgeglichenheit,<br />

besonders Zorn und Arger, können<br />

den Funktionskreis Leber/Gallenblase<br />

schädigen.<br />

Die Leber mag keinen Druck.<br />

W'enn Kinder, also Menschen in ihrcrHolzphase<br />

,unter Druck gesetzt<br />

werden, entstehen häufig Neurosen.<br />

Die Betroffenen nehmen alles<br />

persönlich und leben in ständiger<br />

innerer Anspannung. Eine entspannte<br />

Leber hingegen drückt<br />

sich durch Kreativität, organisatorisches<br />

Geschick, Toleranz und<br />

Großzügigkeit aus. Durch energetisch<br />

ausgeglichene Lebensmittelkombinationen<br />

kann man Störungen<br />

vorbeugen, wenn je nach Belastung<br />

und Situation die richtige<br />

Nahrung zu sich genommen wird.<br />

Astrid Hanke<br />

Bei übermäßigem Schwitzen, im<br />

Sommer oder beim Sport wirken<br />

sauer-erfrischende Früchtetees<br />

(Hibiskus, Hagebutte, Malve) ausgleichend,<br />

sodaß die Körpersäfte<br />

nicht zu stark reduziert werden.<br />

Ebenso bei Arger und Streß. Säuerliche<br />

Tees, Früchte und auch<br />

'Weizenbier sofgen dafür, daß man<br />

zur Ruhe kommt und die Organe<br />

sich wieder ausgleichen.<br />

Wenn besonders die Holzorgane<br />

gestärkt werden sollen, ist<br />

es sinnvoll, Dinkel,'Weizen oder<br />

Grünkern mit anderen Holznahrungsmitteln<br />

wie grünen Gemüsen<br />

zu kombinieren. Obwohl die<br />

meisten Gemüsesorten durch ihren<br />

Geschmack dem Erdelement<br />

zugeordnet sind, repräsentiert die<br />

Farbe grün das Holzelement; sie<br />

sind also eine Mischung aus Holz<br />

und Erde . Vie die Tabelle zeigt,<br />

enthält das Element Holz keine<br />

heißen und neutfalen Nahrungsmittel;<br />

die meisten sind erfrischend<br />

und wirken einer übermäßigen<br />

Hitzeentwicklung im Funktionskreis<br />

Leb er / Gallenblase entgegen.<br />

In der chinesischen Ernährungslehre<br />

gibt es verschiedene<br />

Zubereitungsarten, die die thermische<br />

Wirkung von Nahrungsmitteln<br />

verstärken oder ausgleichen.<br />

Eine Methode ist das Yangisieren<br />

von Speisen. Es geht darum, die er-


frischende rüflirkung durch eine bestimmte<br />

Garmethode oder dieVerwendung<br />

erwärmender Gewürze<br />

auszugleichen oder die ursprünglich<br />

erwärmende'Wirkung zu unterstützen.<br />

Yangisierende Kochmethoden<br />

sind: Grillen, Räuchern,<br />

scharfes Anbraten, Backen, langes<br />

Kochen in Flüssigkeit,Kochen mit<br />

Alkohol und dieVerwendung heißer<br />

und erwärmender Gewürze.<br />

Grillen etzeugt am meisten Hitze,<br />

sollte also nur selten angewandt<br />

werden; gerade inVerbindung mit<br />

stark säurehaltigem'Wein stehen<br />

gegrillte Speisen im Verdacht,<br />

Krebs zt erzeLtgen.<br />

ScharfesAnbraten hat eine ähnliche<br />

N7irkung: Besonders Menschen,<br />

die zu innerer Hitze neigen,<br />

sollten diese Speisen möglichst<br />

meiden. Das Backen im Herd hin-<br />

Warm Erfrischend: Kalt<br />

Getränke:<br />

Kirschsaft<br />

Getreide:<br />

Grünkern<br />

Fleisch:<br />

Huhn<br />

Gewürze:<br />

Essig<br />

Petersilie<br />

Getränke:<br />

Champagner<br />

Weißwein<br />

Weizenbier<br />

Früchtetee<br />

Fruchtsaft<br />

Getreide:<br />

Weizen<br />

Dinkel<br />

Fleisch:<br />

Ente<br />

Gemüse:<br />

Sauerkraut<br />

Sprossen<br />

grünes Gemüse<br />

Obst:<br />

saure Apfel<br />

Orangen<br />

Johannisbeeren<br />

Brombeeren<br />

Sauerkirschen<br />

Stachelbeeren<br />

Milchprodukte:<br />

Quark<br />

saure Sahne<br />

Kefir<br />

Dickmilch<br />

Frischkäse<br />

Gemüse:<br />

Tomaten<br />

Sauerampfer<br />

Obst:<br />

Ananas<br />

Zitrone<br />

Rhabarber<br />

Kiwi<br />

Milchprodukte:<br />

Joghurt<br />

gegen ist eine gute Methode, um<br />

die erfrischende Wirkung von Gemüsen<br />

auszugleichen und langes<br />

Kochen von Suppen ist besonders<br />

effektiv, um den Körper ztYangisieren<br />

und Energie aufzubauen,<br />

z.B.nach Geburt oder Krankheit.<br />

Das Yinisieren dagegen ist die<br />

Methode, die die erwärmende'Wirkung<br />

von Speisen ausgleicht oder<br />

die abkühlende'Wirkung verstärkt.<br />

Bei der Zubereitung heißt das:<br />

Blanchieren, Kochen in viel Wasser,<br />

Kochen mit erfrischendenZutaten<br />

wie Obst, Südfrüchten,<br />

Sprossen, Champignons, Algen<br />

und Fruchtsäften. Das Kochen mit<br />

kalten Früchten wie Kiwis kann<br />

z.B. ein Geflügelgericht gut ausgleichen,<br />

wenn erhitzende Gewürze<br />

wie Curry und Chili benutzt<br />

wurden. Es genügt, wenn mltr Lm<br />

Ende des Kochvorgangs die in<br />

Scheiben geschnittenen Früchte<br />

über das Gericht verteilt und sofort<br />

serviert.<br />

Ein schmackhafter und erfrischender<br />

Risotto wird folgendermaßen<br />

zubereitet:<br />

Vollkornreis kochen, mit kleingeschnittenen<br />

Tomaten und gehacktem<br />

Schnittlauch oder Frühlingszwiebeln<br />

vermischen. Mit Zitfonensaft<br />

und Salz abschmecken<br />

und zu Spargel, Gemüse- oder<br />

Fleischgerichten servieren.<br />

Eine ausführliche Auflistung läßt sich<br />

dem Buch "Ernährung nach den fünf<br />

Elementen" von Barbara Temelie<br />

entnehmen, das im JOY-Verlag<br />

erschienen ist.<br />

Seite 19


Hong Kong vor dem Wechsel<br />

Die Metropole Hong Kong, die<br />

"Pede des Ostens", ist jedem ein<br />

Begriff. Drehscheibe von Macht<br />

und Geld, Touristenziel, Kampfkunstparadies<br />

- alle Assoziationen<br />

aufzuzählen, die man mit Hong<br />

Kong verbindet, würde hier den<br />

Rahmen sprengen. Keine andere<br />

Stadt hat unsere Vorstellung vom<br />

Leben inAsien so geprägt wie dieser<br />

exotische Schmelztiegel.<br />

Am 30. 06.1997 ist Hong Kong<br />

Die Bucht von Hong Kong<br />

Seite 20<br />

wieder an China zurückgegeben<br />

worden und keiner weiß genau,<br />

welche Veränderungen dies mit<br />

sich bringen wird. Eines dürfte jedoch<br />

feststehen:Hong Kong wird<br />

sich verändern. In einer kleinen<br />

Serie von Beiträgen möchte Ihnen<br />

DER INSIDER deshalb das Leben in<br />

Hong Kong näherbringen,wie es jetzt<br />

vedäuft,und zwar nicht aus der Sicht<br />

des normalenTouristen, sondern aus<br />

der Sicht eines Besuchers, der am<br />

Alltag einer Familie teilrrimmt.<br />

Beginnen wir mit dem Landeanflug<br />

auf Hong Kong, für den man<br />

gute Nerven braucht und der nur<br />

von sehr guten und mit einer<br />

Sondedizenz ausgestatteten Piloten<br />

gemeistert werden kann. Die<br />

Maschinen schweben so dicht über<br />

den Dächern Hong Kongs ein, daß<br />

jeder, der dies zum erstenmal edebt,<br />

mit einef Katastrophe rechnet.


Nach demAuschecken dann der<br />

erste Schritt in das Chaos des Molochs<br />

Hong Kong : Hitze,Getöse, unzählige<br />

Menschen, die sich in einer ftir Europäer<br />

unversrändlichen Sprache unterhalten,<br />

und doch - hinter all diesem<br />

Chaos scheint auf den nveiten Blick<br />

doch alles in geregelten, wenn auch<br />

f[ir uns nicht immer nachvollziehbaren<br />

Bahnen zu vedaufen.<br />

Nachdem man sich einThxi organisieren<br />

konnte, geht es zum Hotel.<br />

Hat man ein gutes und teures Hotel<br />

gewählt,gibt es beim Einchecken nur<br />

geringe Probleme. In billigeren Gasthäusern<br />

sieht das meist etwas anders<br />

aus. Es geht alles ein wenig langsamer,<br />

das bestellte Zimmer ist noch belegt,<br />

man stellt den Koffer ab und kann auf<br />

ein Zimmer nur hoffen und warten.<br />

Irgendwann wird dann ein Zimmer<br />

frei und das Problem hat sich<br />

in Luft aufgelöst. Niemand nimmt<br />

die Verärgerung auf Seiten der Europäer<br />

wirklich wahr, das Ganze<br />

war doch "Mo ManTai" - kein Problem.<br />

Bisher war alles ja noch zu ertragen,<br />

aber jetzt geht's richtig los.<br />

Beim Essen in chinesischen Lokalen<br />

sollte man auf Überraschungenvorbefeitet<br />

sein. Die ersten Male bekommt<br />

man das, was man sich unter<br />

chinesischem Essen vorgestellt<br />

hat,abet nicht das,was man bestellt<br />

hat. Egal, schmecken tut es auf jeden<br />

Fall und überhaupt - Mo Man<br />

Tai.<br />

Frisch gestärkt geht es ietzt auf<br />

die erste Erkundung um den Block.<br />

Alles sieht gleich aus, egal, wo man<br />

auch steht. Kann es sein, daß man<br />

immer im Kreis gelaufen ist? Nein,<br />

man laat sich vedaufen und steht<br />

hilflos da und schaut sich um. Da<br />

waf man doch schon vor 10 Minuten,<br />

oder doch nicht? Alles sieht<br />

gleich aus und man vediert sich in<br />

den Schrifttafeln, die uns Europäern<br />

nichts, aber auch gar nichts sagen.<br />

Irgendwann ist man dann doch<br />

heil im Gasthaus angekommen und<br />

legt zuerst einmal eine Verschnaufpause<br />

ein. Nur kurz zum Entspannen<br />

aufs Bett gelegt - schon ist es<br />

passiert, daß man tief und fest eingeschlafen<br />

ist. Man wird wach und<br />

hat das Gefühl,man hätte 2\flochen<br />

nicht geschlafen. Ein Blick auf die<br />

Uhr - nur 20 Minuten geschlafen -<br />

das kann doch nicht sein. Es braucht<br />

wohl noch einige Zeit,bis der Körper<br />

sich umgestellt hat.<br />

Noch eine Stunde, dann trifft<br />

man sich zum gemeinsamenAbendessen.<br />

Ab unter die Dusche, kein<br />

warmes'Wasse! falrs aus der Dusche,<br />

Seite 21


anziehen und nach draußen und dem<br />

Chinesen klar machen, daß die "Dusche<br />

kein hot water". Mo ManTäi -<br />

und schon ist heißesrüasser vorhanden.<br />

DasAbenteuer läßt grüßen.<br />

Den erstenTag in Hong Kong hat<br />

der Europäer gerade noch heil überstanden,<br />

aber was ihn am nächsten<br />

Täg erwartet, das lesen Sie im nächsten<br />

INSIDER.<br />

Hierauch einige Gerichte der chinesischen<br />

Küche.Ihre Namen habe<br />

ich aus dem Gedächtnis nach dem<br />

Hören wiedergegeben, daher ersuche<br />

ich um Nachsicht bei der<br />

Schreibweise: Ha Gau, Siu Mai, Pai<br />

Quat, Chas Ju, Cheu Sam, Chas Ju Fan,<br />

Chas Ju Bau , Bo Lee, Chun FanHa,<br />

Chun Fan Gau.<br />

Teilen Sie alle Preise durch 5 und<br />

Sie haben die DM-Preise.<br />

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Seite 22<br />

$42


Lui Choi Sing rü(zah ist eine der<br />

führendenAutoritäten fürTai Chi in<br />

Hong Kong. Das bemerkenswerteste<br />

an ihrerVerbindung zumTai Chi<br />

ist wohl die Hingabe , mit der sie es<br />

lehrt.Und sie lehrt es nun schon seit<br />

über 2O Jahren. SiFu Choi hat kei-<br />

Taichi-<br />

"King Of Spotts"<br />

ne eigene Kung Fu Schule, sie ruft<br />

<strong>liebe</strong>r bei ihren Schülern z-lHav<br />

se an. Sie rühmt sich keiner langen<br />

Mitgliedediste, aber ihre Schüler<br />

sind fast nur Prominente und<br />

Würdenträger.<br />

In den chinesischen Kampfkünsten<br />

gibt es zwei große Gruppen.Die<br />

der äußeren Kung Fu Stile,<br />

die für Angriffslust und Kühnheit<br />

stehen und unter dem Namen Siu<br />

Lam bekannt sind und die der inneren<br />

Stile, die für Höflichkeit und<br />

Nachgeben einstehen und als<br />

Cheung Salm Fung's Mu Tong bekannt<br />

sind. Der am weitesten verbreitete<br />

Kung Fu Stil zur Zeit (1975)<br />

ist derTai Chi Stil, der von Cheung<br />

Salm Fung gegründet wurde.<br />

Cheung Salm Fung aus der Sung<br />

Dynastie (960-1280) verbrachte den<br />

größten Teil seines Lebens in Mu<br />

Tong Shan in der Provinz Hupei. Er<br />

war ein Hoherpriester desTaoismus<br />

und ein Experte in den Kampfktinsten.<br />

Cheungs 13 Positionen des<br />

Tai Chi wurden von seinem Schüler<br />

Wong Chung Ngok weiter perfektioniert.Die<br />

13 Positionen in der<br />

Form, in der sie heute geübt werden,<br />

sind hauptsächlich das'Werk<br />

von'Wong Chung Ngok.Von Wong<br />

Chun Ngok wurde die Kunst an den<br />

beri.ihrnten Chan Ka Kau weitergegeben.Die<br />

Chanswareneine große Sip-<br />

pe und einer von ihnen, Chan<br />

Cheung Hing, gab sein'Wissen an<br />

den großen Yeung Lo Sim weiter.<br />

Derstammte aus derProvinz Hopei,<br />

er übte die Techniken, die er von<br />

Chan Cheung Hin gelernt hatte bis<br />

zur Perfektion. Seine unvergleichlichen<br />

Fähigkeiten zogen Tausende<br />

von begeisterten Anhängern aus<br />

ganz China an.<br />

Yeung Lo Sim hatte 3 Söhne;<br />

Fung Hau, Barn Hau und Kin Hau.<br />

Der jüngste Sohn,Yeung Kin Hau,<br />

lehrte seinen SohnYeung Ching Po.<br />

TungYing Kit aus der Provinz Hopei<br />

war ein Schüler von Yeung Ching<br />

Po.<br />

Choi Sing'Sflah wurde vonTung<br />

Yin Kit in Kanton mit demTai Chi<br />

in Berührung gebracht. Sie war damals<br />

etwa 4O Jahre alt und litt unter<br />

chronischem Rheumatismus<br />

und anderen Krankheiten. Seit sie<br />

das Tai Cl;li pnktiziert, lrat sie allmählich<br />

Ihre Gesundheit wiederhergestellt,<br />

in über 3O Jahren beständigen<br />

Übens hat sie nicht einmal<br />

mehr eine Erkältung bekommen.<br />

"Wenn das nicht den'Wert des Tai<br />

Chi ausmacht,was dann?"meint sie.<br />

Ihr Tai Chi Training wurde im Zweiten\üf/eltkrieg<br />

unterbrochen. Sie emigrierte<br />

nach Hong Kong nachdem<br />

die Japaner aus China vertrieben<br />

wafen. Das Schicksal wollte es, daß<br />

Seite 23


ihr Lehrer Tung Yin Kit sich ebenfalls<br />

in Hong Kong niedergelassen<br />

hatte und hier unterrichtete . Sie<br />

nahm ihrTraining sofort wieder auf<br />

und überzeugte ihren Ehemann Lui<br />

Sing Ming, auch daran teilzunehmen.<br />

Lui Sing Ming war ein Gelehrter<br />

im klassischen Sinn und eine sehr<br />

bekannte Persönlichkeit in den literarischen<br />

und künstlerischen<br />

Kreisen. Er war bewandert in der<br />

Dichtkunst, der Poesie, der Lyrik<br />

und der Malkunst. Lui zog ebenfalls<br />

seinen Nutzen aus dem Üben des<br />

Täi Chi, seine Gesundheit verbesserte<br />

sich und er wurde über T0Jahre<br />

alt. Uber all die Jahre hinwe g wat<br />

Seite 24<br />

Choi Sing'Wah langsam zuTungYing<br />

Kits Assistenzlehrerin geworden.Als<br />

in Hong Kong dieY'WC.A.ihre Pforten<br />

öffnete,eröffnete sie eineTai Chi<br />

Klasse in dieser Einrichtung . 3O Jahre<br />

nach diesem bescheidenen Anfang<br />

wächst ihre Klasse in der<br />

Y'W.C.A.immernoch und die Schülerinnen<br />

sind so zahlreich, daß man<br />

gar nicht denVersuch machen sollte<br />

sie zu zählen.Viele ihrer Schüler<br />

sind heute selbst Meister in der<br />

Kunst des Tai Chi und lehren ihre<br />

Kunst in Ubersee . Eine von ihnen,<br />

Lo Wai Hing, bekam von der<br />

Columbia-Universität in den U.S.A.<br />

einen Doktortitel für ihre Mühen<br />

vediehen. Lo'Wai Hing edernte das<br />

Tai Chi in Hong Kong. Nachdem sie<br />

sich in den,U.S.A. niedergelassen<br />

hatte,eröffnete sie ihre eigene Schule<br />

und lehrte dieAmerikaner die alte<br />

chinesische Kunst. Derselbe wunderbare<br />

Effekt stellte sich auch hier<br />

wieder ein: Krankheiten konnten<br />

ohne Medikamente kuriert werden.<br />

Die Schule kann sich derAnhängerschaft<br />

zalrlreiclaer bekannter Persönlichkeiten<br />

sicher sein.<br />

Si-Fu Choi Sing Wahs lange Verbindung<br />

zttmTai Chi hat sie nicht<br />

nur zurAutofität für die 13 Positionen<br />

desTai Chi werden lassen sondern<br />

auch zur Meisterin von Tung


4<br />

Ying KitsTai Chi "Blitzfaust". Sie isr<br />

eine meisterhafte Täktikerin wenn<br />

es darum geht,Täi Chi inAuseinandersetzungen<br />

anzuwenden: " Bleibe<br />

ruhig,wenn der Gegner untätig ist;<br />

übernimm die Initiative, wenn der<br />

Gegner erwägt anztgretfen"und sie<br />

hat die schwereTechnik gemeistert,<br />

beim Üben der Bewegungen den<br />

ga;nzen Körper einzusetzen.<br />

\[as das N/affenarsenal des Tai<br />

Chi betrifft, so ist Si-Fu Choi eine<br />

Zatbefinmit dem Schwert und dem<br />

Säbel, denn sie warTungYing Kits<br />

bevorzugte Schülerin. Als Tung<br />

starb, war Si-Fu Choi diejenige, die<br />

am heftigsten weinte, weil sie diesem<br />

großen Lehrer so viel zuverdanken<br />

hatte.<br />

Tung Fu Shum, der Sohn von<br />

TungYing Kit, übernahm nach seines<br />

Vaters Tod die Verantwortung<br />

flir dieVerbreitung desTai Chi. Aber<br />

Tung Fu Shum war mehr dann interessieft,<br />

das Tai Chi im Ausland<br />

bekannt zu machen. Er übertrug die<br />

Aufgabe, die Schule in Hong Kong<br />

weiterzuftihren, an seine Mitschü-<br />

ler. Choi Sing'Wah war bestens daftir<br />

geeignet und sie wurde einstimmig<br />

gewählt,dieses wichrigeAmr zu<br />

übernehmen. Sie hat es heute immer<br />

noch inne. IhrAufgabenbereich<br />

endet aber hiermit noch nicht, sie<br />

organisiert und leitet auch die alljähdichen<br />

Feierlichkeiten zum Geburtstag<br />

von Cheung Salm Fung,<br />

dem Gründer desTai Chi.<br />

Si-Fu Choi ist achtzig Jahre alt,<br />

aber ihre Energie und ihr jugendliches<br />

Auftreten täuschen über ihr<br />

wahres Alter hinweg. Sie sagt, daß<br />

dasTai Chi nicht gegen das körperliche'Wohlbefinden<br />

arbeitet, es ist<br />

entspannend und san_ft. Es gibt keine<br />

einseitige Belastung während<br />

des Trainings, der ganze Körper<br />

wird gleichmäßig ttaifüett, die Atmung<br />

ist frei und natürlich. Die<br />

Übungsstellungen helfen bei der<br />

Korrektur einer falschen Körperhaltung.<br />

Die ständigen, sanften<br />

Bewegungen trainieren die Geschmeidigkeit<br />

der Muskeln, sie fördern<br />

die Blutzifkulation und untefstützen<br />

die Verdauung. Auf geisti-<br />

ger Ebene bringt dasTai Chi eine<br />

innere Ruhe, stärkt das Gehirn, gibt<br />

einem seine Leistungsfähigkeit<br />

zurück und beruhigt das Gemüt.<br />

All dies sind wertvolleVorteile für<br />

die Bildung und die berufliche<br />

Karriere .<br />

Tai Chi unterscheidet sich von<br />

anderen Sportarten,weil man weder<br />

viel Platz noch irgendwelche<br />

Hilfsmittel benötigt. Die Ausführung<br />

ist einfach, man muß nicht<br />

in der Gruppe trainieren;Tai Chi<br />

ist nicht nur für junge und starke<br />

Leute,Tai Chi kann jeder ausfrihren.<br />

DasTai Chi kann man alleine<br />

oder in der Gruppe üben, es gibt<br />

keine Altersbegrenzung. Alles in<br />

allem ist das Tai Chi eine sanfte<br />

Sportart, eine Übungsform und<br />

eine Selbstverteidigungsart, die<br />

nützlich ist und bis ins hohe Alter<br />

geübt werden kann. Unter diesem<br />

Blickwinkel betrachtet ist es<br />

wohl nicht zu kühn zu behaupten,<br />

daß dasTai Chi der König der<br />

Sportaften ist.<br />

Fortsetzung im nächsten INSIDER<br />

Meister Wbng Shun leung,<br />

eine lryende desWing ChurU<br />

istvef;stolben!<br />

'Wong Shun Leung, ein Meister<br />

des Wing Chun, ist von uns<br />

gegangen. Ein Blutgerinsel im<br />

Gehirn hat ihn im Alter von 62<br />

Jahren aus dem Leben gerissen.<br />

Alle Mitglieder der ELY'WCI-<br />

MAA drücken ihr tiefes Bedauern<br />

aus. Si-Fu'Wilhelm Blech, der<br />

Meister NTong se it vielen Jahren<br />

persönlich kannte und viele<br />

Stunden beim Jam Cha mit ihm<br />

in Hong Kong verbracht hat,<br />

möchte seine Trauer über seinen<br />

Tod zumAusdruck bringen: "Ein<br />

Meister des S7'ing Chun, dem der<br />

Erhalt und die Verbreitung der<br />

Lehre Yip Mans immer am Herzen<br />

gelegen ist, hat uns verlas-<br />

Seite2S


sen. Die 'Wing Chun-Familie hat<br />

mit ihm ein Standbein der'Wahrheit<br />

verloren, das unersetzlich<br />

ist. Wir werden Meister'Wong<br />

Shun Leung immer in unseren<br />

Gedanken bewahfen".<br />

Si-Fu Blech war am 5. Februat<br />

1997 zusammen mit seinem<br />

SiFu LokYiu bei derTrauerfeier<br />

anwesend und erwies ihm die<br />

letzte Ehre. Viele Meister des<br />

Wing Chun wafen gekommen,<br />

um Meister'Wong zu ehfe n,<br />

ebenso wie viele seiner Schüler<br />

aus Europa,Australien und natürlich<br />

auch aus Hong Kong selbst.<br />

Bechts ganz oben:<br />

Wong Shun Leung in Gespräch mil Lok Yiu.<br />

Rechts Mitte<br />

und unten: Bei den Begräbnisleierlichkeiten<br />

in Hong Kong.<br />

Unlen:<br />

Bein Jam-Cha nit Si-Fu Wilhelm Elech im<br />

Kreise einer <strong>ELYWCIMAA</strong>-neisegruppe.<br />

Seite 26


Bei diesem Besuch in Hong<br />

Kong stellte mir Meister Lokyiu<br />

einen seiner ehemaligen Schüler<br />

vor. Es handelt sich um Herrn<br />

Philip Choy, einen Superintendent<br />

der Royal Hong Kong Police<br />

und Vorsitzenden des Hong<br />

Kong Police Wu Shu Clubs. Än<br />

einem Donnerstag führte mich<br />

Si-Fu zusammen mit einem Schü-<br />

Meister Lok Yiu hei den Fesllichkeilen der Boyal Hong Kong Police<br />

ZuBesuchbei der<br />

RoyalHong Kong Police<br />

ler, den ich diesmal nach Hong<br />

Kong mitgebracht hatte, zu einem<br />

Gebäude der Hong Kong<br />

Polizei, wo ich Herrn Choy traf<br />

und die Gelegenheit hatte, mit<br />

der'Wing Chun Gruppe des Vereins,<br />

die nun von Meister Lokyiu<br />

geleitet wird,'Wing Chun zu<br />

üben. Die Wing Chun Gruppe<br />

besteht hauptsächlich Männer<br />

Si-Fu Vilhelm Blech<br />

und nur wenige Frauen. Beim<br />

Gespräch mit Herrn Choy erfuhr<br />

ich, daß er 1985 in der Schule<br />

Meister LokYiu's mit dem'Wing<br />

Chun begonnen hatte. Anfang<br />

1995 beschloß eine Gruppe von<br />

Polizeibeamten, die an der Ausübung<br />

und der Verbreitung der<br />

chinesischen Kampfkünste interessiert<br />

war, den Verein zu<br />

gründen und er wurde im Mai<br />

1996 feierlich ins Leben gerufen.<br />

Die meisten der Gründungsmitglieder<br />

besitzen Meistergrade in<br />

verschiedenen Arten der Kampfkünste,<br />

einige pr aktizier en'$[in g<br />

Chun, neben dem Yip Man I7ing<br />

Chun auch Pao Fa LinWing Chun<br />

und Pin SaN/ing Chun (verschiedene<br />

Zweige desWing Chun, die<br />

nicht so bekannt sind wie das<br />

Yip Man'Wing Chun), andere<br />

trainieren Choi Lee Fat, Hung<br />

Kuen, Shaolin und Mantis.<br />

DieAbsicht desVereins ist es,<br />

so viele Schulen der chinesischen<br />

Kampfkünste wie nur<br />

möglich zu fördern.Aber für den<br />

Anfang hat man sich für Tai Chi<br />

undVing Chun entschieden. Die<br />

Gründe sind einfach:Tai Chi fördert<br />

die Gesundheit und Wing<br />

Chun ist sehr bekannt für seine<br />

Nützlichkeit im Nahkampf. Es ist<br />

Seite 27


wohl unnötigzu erwähnen, daß<br />

die Polizeibeamten, die in Ausübung<br />

ihrer Pflicht sehr oft mit<br />

Gewalt konfrontieft werden,<br />

das Können und die Stärke besitzen<br />

müssen, um ihre Gegner<br />

in der kürzesten Zeit und auf<br />

die effektivste Art zu überwältigen.<br />

Das Training, das sie deshalb<br />

absolvieren, dient nur der<br />

Selbstverteidigung und viele<br />

Polizeibeamte in Hong Kong<br />

Als mein Si-Fu'Wilhelm Blech,<br />

Andreas und Rolf'Wichter und ich<br />

1992 Meister Lok Yiu in Hong<br />

Kong besuchten, ahnte niemand<br />

von uns, daß von diesem Zeitpunkt<br />

an nichts mehr so sein würde wie<br />

es einmal war. Als ich Lok Yius<br />

Wing Chun zum ersten Mal sah,<br />

verstand ich - nichts.<br />

Ich verstand nichts - nachdem<br />

ich über 15 Jahre Kampfkunst gelernt<br />

habe, nachdem ich über 7<br />

Jahre Wing Chun gelehrt habe,<br />

nachdem ich mir auf mein Können<br />

doch eigentlich eine Menge hätte<br />

einbilden können,stand ich da und<br />

verstand nichts. Meine Verwirrung<br />

wurde auch insofern nicht gemildert,da<br />

es meinen Mitschülern (Si-<br />

Hings) nicht anders erging.<br />

Ich wende mich an jeden, der<br />

schon einmal mit \fing Chun zu<br />

tun hatte, jeden Gruppenleiter, Si<br />

Hing oder Si-Fu, an jeden, der irgendeinemVerband<br />

oder auch der<br />

EIYIflCIMAA angehört, an jeden<br />

dem dieses'Wing Chun schon begegnet<br />

ist oder noch begegnen<br />

wird.<br />

'Wie sollte ich meine Schüler<br />

weiterhin einWing Chun lehren,<br />

das sich offensichtlich als nicht so<br />

Seite 28<br />

üben eine Form der Kampfkünste<br />

aus, damit sie, wenn es die Umstände<br />

verlangen, in der Lage<br />

sind, sich zu schützen.<br />

Im Gespräch mit Herrn Choy<br />

erfuhr ich, daß derVerein expandiert<br />

und neue Gruppen einrichtet,<br />

die verschiedene Stile der chinesischen<br />

Kampfkünste lehren.<br />

Als letztes wurde eine LöwentanzgtLtppe<br />

gegründet und nun<br />

wird geplant, Kinder in den Kampf-<br />

künsten zu unterrichten. Es ist<br />

das Ziel des Vereins, den richtigen<br />

Begriff von der Geschichte<br />

der Kampfkünste und denTheorien<br />

über das Können und die<br />

Bewegungslehre der einzelnen<br />

Schulen zu vermitteln. Man ist<br />

der Ansicht, wenn man die Kinder<br />

anständig unterrichtet können<br />

diese später die nächste Generation<br />

unterrichten wenn sie<br />

erwachsen sind.<br />

Runtef vomRoß<br />

Si-Fu Detlef Wagner<br />

Kung Fu Zentrum BadenWürttemberg<br />

gut herausgestellt hat?'Wie soll ich<br />

sie ein'Vfling Chun lehren,das ich,obwohl<br />

ich mich Si-Fu schimpfe, in<br />

keinster'Weise beherrsche? Das'Wing<br />

Chun,das mein heutiger Si-Gung Lok<br />

Yiu uns zeigte, ähnelt äußedich be-<br />

trachtet sehr demjenigen, das wir<br />

bis dahin betrieben hatten. Es folgt<br />

der gleichen Terminologie , sodaß<br />

viele dachten und auch immer noch<br />

denken, es würde ausreichen ein<br />

paar neue "Tricks". ein paar neue


"Kniffe"zu lefnen,um dannwie bisher<br />

weitermachen zu können.<br />

Leider - oder glücklicherweise<br />

- stimmt das aber nicht, denn das<br />

authentischeVing Chun basiert auf<br />

einem anderen Pinzip. Und wenn<br />

ich dieses Pnnzip nicht verstanden,<br />

dieses System nicht durchschaut<br />

habe, dann habe ich keine Grundlage,auf<br />

der ich aufbauen kann.Ich<br />

muß das Ganze verstehen und darf<br />

keine einzelnen Teile ungeordnet<br />

anhäufen oder in Sequenzen katalogisieren.<br />

Zu denken, diese Umstellung<br />

passiert mal eben von heute auf<br />

mofgen, ist einTrugschluß. Manchmal<br />

ist es ftir jemanden, der nicht<br />

vorbelastet ist, einfacher das authentische'Wing<br />

Chun zu edernen als ftil:<br />

einen erfahrenen Si-Fu. Denn der<br />

muß erst einmal von seinem eventuell<br />

hohen Roß herunterkommen,<br />

vieles vergessen, sich neu motivieren<br />

und trainieren. Dies einzusehen<br />

erfordert viel Kraft und jeder hat<br />

seine eigene persönliche Art damit<br />

umzugehen.<br />

Manch einer kehrte hochmotiviert<br />

aus Hong Kong zurück, ande-<br />

ren macht vielleicht das Gefühl zu<br />

schaffen, jahrelang Zeit, Geld und<br />

Motivation in etwas investiert zu<br />

haben, das sich nun als nicht so gut<br />

erwiesen hat. Und schlimmer noch:<br />

jahrelang hat man dieses'Wing Chun<br />

an seine Schüler weitergegeben.<br />

Also begann ich von vorne, hatte<br />

jedoch denVorteil, weiterhin dem<br />

gleichen Verband anzugehören,<br />

dem gleichen Si-Fu zufolgen der die<br />

gleichen Dinge in Hong Kong gehört<br />

und gesehenhatte.Meine technischen<br />

Fdhigkeiten und auch das<br />

gesamte Repertoire waren plötzlich<br />

eingeschränkt, denn ich als Si-Fu<br />

mußte selbst erst wieder einen<br />

Fauststoß und die Siu LimTau edernen.<br />

Meinen Schülern sagte ich, was<br />

Sache war. Doch wie soll etwas, das<br />

man lange Zeit als richtig erklärt<br />

bekommen hat, nun von einemTag<br />

auf den anderen falsch sein? Einige<br />

Schüler waren geschockt, andere<br />

nahmen es als gegeben hin und<br />

manche stellten andauerndVergleiche<br />

an. Fragen, die man nicht beantwoften<br />

kann, nagen am Selbstbewußtsein.<br />

Natüdich kann man als Lehrer<br />

auch mit dem weitermachen, was<br />

man vorhef untefrichtet hat und<br />

sich sagen:Ich unterrichte erst dieses<br />

Wing Chun von LokYiu, wenn<br />

ich es selber kann oder davon eine<br />

Portion und den Re st wie bisher. Es<br />

gibt sicherlich die verschiedensten<br />

Möglichkeiten, doch wenn die<br />

'Wahrheit Bestand haben soll, muß<br />

man sie auch akzeptieren.<br />

'Wenn jemand seinen Schülern<br />

etwas beibringen möchte, wird es<br />

sichedich besser gehen,wenn man<br />

es mitVerständnis,Geduld und Ehrlichkeit<br />

tut. String Chun ist eben<br />

doch nicht gleich$fing Chun.<br />

Rückblickend betrachte ich meinen\feg<br />

vom Si-Fu zum blutigenAnfänger<br />

und wieder zurück zum Si-<br />

Fu als normale Entwicklung und<br />

jeder Lehrer, Assistent oder Si-Fu,<br />

der mit diesem Wing Chun in Kontakt<br />

kommt, muß seinen eigenen<br />

S[eg finden, damit umzugehen. In<br />

diesem Sinne kann ich nur empfehlen,<br />

bleibt "Fong Song" auch im Kopf<br />

und nicht nur in denArmen.<br />

Si-Fu Detlef'Wagner<br />

Seite 29


*Die Wahrheitvon der Quelle<br />

des Ving Chun"<br />

I"okYiu<br />

"Meister LokYiu ist flink und gewandt, sein Können<br />

ist außergewöhnlich.Als Schüler von Großmeister Yip<br />

Man hat er seine Wing Chun-Technik bis ins letzte Detail<br />

verfeinert und ist heute einer der berühmtesten<br />

Faustkampfmeister in Hong Kong. Er besitzt eine Schule<br />

mit massenhaft Schülern.<br />

Meister Lok Yiu ist 47 Jahre alt und hat nun schon<br />

seit zwanzigJahren bei GroßmeisterYip Man dieVing<br />

Chun-Techniken studiert. Er gehörte zxr ersten Schi.llergruppe,<br />

die von MeisterYip Man in Hong Kong unterrichtet<br />

wurde. MeisterYip Man unterwies ihn bis in seine<br />

letzten Geheimnisse und so genießt er heute einen<br />

herausragenden Ruf. Momentan ist Meister LokYiuVizepräsident<br />

derVT.A.A.InVertretung kümmert er sich um<br />

die Angelegenheiten der Schule, ohne die Mühsal und<br />

Schwierigkeiten zu scheuen".<br />

Tin Sing Evening Pao vom 3O.Juli 1969<br />

Bild rechts: Meisler Lok Yiu übI an der Holzpuppe.<br />

The major problem I can forsee<br />

in learning Wing Chun is finding<br />

competent instruction.<br />

Das Hauptproblem für jemanden, der Wing Chun erlernen<br />

möchte, sehe ich darin, einen kompetenten Lehrer zu finden.<br />

Seite 30<br />

Jesse R. Glover<br />

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Jatrreshauptversammlung<br />

der<br />

<strong>ELYWCIMAA</strong><br />

Im Januar 1997 fanddie Jahreshauptversammlung<br />

der<br />

ETYWCIMAA unter der Leitung<br />

von Si-Fu$trilhelm Blech statt.<br />

Angereist waren über 100 Organisations-,<br />

Schul- und Gruppenleiter<br />

sowie die in Um-,Weiter- undAusbildung<br />

zu Schulleitern befindlichen<br />

Mitglieder des Europäischen<br />

Dachverbandes für authentisches<br />

Wing Chun Kung Fu. Manche Schulleiter<br />

hatten wegen der schlechten<br />

Straßenverhältnisse eine lange und<br />

anstrengende Anreise hinter sich<br />

gebracht.<br />

Themen der Jahreshauptversammlung<br />

wafen:<br />

1. Aus- undAufbau der vorhandenen<br />

Schulen,<br />

band einig und so<br />

meinsam in eine<br />

blicken.<br />

Alle<br />

wafen<br />

sich<br />

über<br />

die erfolgreicheZtsammen-<br />

arbeit mit<br />

dem Dachverkönnen<br />

alle gegroße<br />

Zukunft<br />

Die Küche des Gasthofs am<br />

Tagungsort war vorzüglich.<br />

Ztletzt noch einen herzlichen<br />

Dank an alle Beteiligten für das erfolgreiche<br />

Vochenende. Sie alle<br />

haben wieder unsere Familie kennengelernt,<br />

denn<br />

Gemeinsamkeit macht stark!<br />

Si-Furi7ilhelm Blech<br />

Bemerkr.rngen zur<br />

,s'rL'urc''<br />

2. \rVerbungvorOrtundüberregio- Jahreshauptveis<br />

r---'<br />

nal, Koordination mit der.Werbung<br />

im europäischen Ausland.<br />

3. Unterstützung der Mitgliedsverbände.<br />

4. Das neue alte erfolgreiche<br />

Werbekonzept.<br />

Aus- und'Weiterbildung sowie<br />

Umschulung neuer Mitglieder.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

Pri.iftrngen des Dachverbandes.<br />

Hong Kong-Reisen 1997.<br />

Ein Rechtsanwalt sprach über<br />

Notwehrrecht sowie über das<br />

Hausrecht der Schulleiter.<br />

Ein Steuerberater referierte über<br />

steuerliche Bestimmung en in Ztsammenhang<br />

mit Existenzgründung<br />

durch Inbetriebnahme<br />

einer'Wing Chun-Schule.<br />

Ein Schwerpunkt war auch unser<br />

Verbandsm agazin DER INSIDER !<br />

Die Jahreshauptversammlung<br />

gewinnt in einem so massiv expandierenden<br />

Kampfkunstverband wie<br />

dem unsrigen zunehmend an Be-<br />

deutung. Mittlerweile sitzen ja<br />

längst nicht mehr allein deutschsprachige<br />

S[ing Chun-Enthusiasten<br />

am gemeinsamenTisch und die Zeiten<br />

sind vorbei, alsWing Chun-Funktionäre,<br />

die ihre Stimme im<br />

Schwitzerdütsch oder im gedehnten<br />

östeffeichischen Dialekt erhoben<br />

haben, zu den Exoten zätflten.<br />

\flir sind im wahrsten Sinne des<br />

'Wortes intemational geworden und<br />

Begriffe wie Lap Sau oder Kwan Sau<br />

haben längst Eingang ins Italienische,Tschechische,<br />

Kroatische oder<br />

Polnische gefunden.<br />

So war auch dieJahreshauptversammlung<br />

'97 der effizientenAusrichtung<br />

unseres gemeinsamenAnliegens<br />

gewidmet. Das Dreigestirn<br />

Si-Fu \Tilhelm Blech und Rolf und<br />

Andreas $ürichter haben die Veranstaltung<br />

in souveräner fachlicher<br />

Kompetenz gefi.ihrt, die allzuleicht<br />

vergessen läßt, wieviel saure Arbeit<br />

dahintersteckt. Und es galt, so manche<br />

Neuerung unter dieVing Chun-<br />

Gemeinde zu bringen : Unser Dachverband<br />

hat eine neue Gesellschaftsform<br />

erhalten, die Mitgliedschaftwertrige<br />

wurden akrualisiert, der Dachverband<br />

stellt seinen Mitgliedem künftig erweiterte<br />

Iristungen zur Verftigung.<br />

Seite 31


Artikelkollektion und -vertrieb<br />

fanden eine straffe Organisation. Die<br />

Umstellung der Mitgliederverwaltung<br />

ist abgeschlossen, es<br />

gibt ein neuartiges Marketing-Paket<br />

und den INSIDER als verbandseigene<br />

Informationszeitschrift .<br />

Am Ende stand der regelmäßig<br />

schwierigste Teil: Die Koordinie-<br />

rung der Termine ftir Schulungen<br />

durch Si-Fu Blech mit den Wünschen<br />

der Schulleiter.<br />

Die'V/eichen für das Jahr 1997<br />

sind damit gestellt - es wird an<br />

uns allen liegen, die Richtlinien<br />

umzusetzen.<br />

Gemeinsamkeit macht stark!<br />

Die Redaktion<br />

Kaufbeuren undwas nachhef kafll . . .<br />

Unsere <strong>Leser</strong> werdefl a;rr dieser<br />

Stelle eine Stellungnahme zu den<br />

Vorgängen erwaften, die seit dem<br />

iiberfall in Kaufbeuren am 22.8ebruar<br />

dieses Jahres die Gemüter<br />

wohl nicht nur der <strong>ELYWCIMAA</strong><br />

bewegen.<br />

An diesem Tag hielt Si-Fu'Wilhelm<br />

Blech ein'Sfing Chun-Seminar<br />

in der Schule von Gerhard Eichele<br />

in Kaufbeuren ab. Um 14.45 U}rt<br />

überfiel ihn eine SchlägertruPPe,<br />

die T:Shirts mit'WT:Aufdruck trugen.<br />

DieAktion war nachArt eines<br />

Kommandounternehmens sorgfäl-<br />

Seite 32<br />

tig geplant und sollte in einemVideo<br />

festgehalten werden. Dieses<br />

Video ist mittlerweile anonym an<br />

zahlreiche Kampfkunstorganisationen<br />

geschickt worden. Absicht<br />

derAktion war es offensichtlich,<br />

wie schon beim Überfall auf<br />

'Wiltiam Cheung die "Überlegenheit"<br />

des'Wing Tsun-Systems von<br />

Leung Ting über andere 'Wing<br />

Chun-Systeme in einem "Herausforderungskampf'<br />

deutlich zLt m -<br />

chen und das unwidedegbar in einemVideo<br />

zu dokumentiefen.<br />

Das Video sagt unsefer Ansicht<br />

nach nicht viel aus, weil es einen<br />

Kampf gar nicht wirklich zeigt,<br />

aber es ist in jedem Fall - und das<br />

ist beim Betrachten offensichtlich<br />

- professionell geschnitten.'Wer immer<br />

das zweifelhafte Vergnügen<br />

hat, es zu sehen, möge sich seinen<br />

eigenen Reim drauf machen.<br />

Mittlerweile hat der Anführer<br />

der Aktion, der WT-Lehrer Uwe<br />

Giese aus Baunatal, die Flucht nach<br />

vofne angetfeten und in bezahlten<br />

Einschaltungen in Kampfsportmagazinen<br />

seine Sicht der Dinge<br />

dargelegt.Wir möchten darauf bewußt<br />

nir:ht eingehen, weil wir den<br />

Vorfall angezeigt haben und die<br />

weiteren Ermittlungen, insbeson'<br />

dere die Beweiswürdigung, Ange'<br />

legenheit der Staatsanwaltschafl<br />

und des Gerichtes sind.<br />

Soviel sei aber schon gesagt:Was<br />

immer von diesem "KamPf" be.<br />

hauptet wird, da waren auch Stahl<br />

schlagstöcke im Spiel - vielleicht<br />

gehört das mittlerweile zum Arse<br />

nal des'WingTsun? Undwurde dern<br />

WT:Gründer als 117.Bewegung der<br />

Holzpuppenform als Geheimtech<br />

nik vererbt?<br />

Mittlerweile hat sich manchet<br />

andere ereignet. Es gibt gefähdicht<br />

Drohungen und anderes mehr.Wil<br />

haben alle diese Vorkommniss<<br />

den Strafverfolgungsbehörden mit<br />

geteilt. Die nervösen Reaktioner<br />

zeigen,daß es dem einen oder an<br />

deren'WT-Funktionär allmählict<br />

dämmert, worauf man sich da ein<br />

gelassen hat.'Was wirklich passier<br />

ist, das wird man im Gerichtsurtei<br />

nachlesen können. Bis das ergeht<br />

wird es noch eine'Weile dauern<br />

aber so lange können wir gernt<br />

warten.<br />

Die Redaktior


Auf der diesj ährigen Jahreshauptversammlung<br />

wurden die begehrten<br />

Urkunden zur bestandenen<br />

urlrtrndenvedeihung nfinAssistenzlehrer r und tr<br />

flir Schulleiter der EL$VCIMAA<br />

Assistenzlehrerprüfi.rng durch Si-Fu<br />

'Wilhelm Blech persönlich über-<br />

reicht.<br />

ln Bild die lrischgebackenen Assistenzlehrer L lm Bild nben die Biege der Assistenz-lehrer ll.<br />

C'€burtstagsfeier für<br />

Meister IokYiu<br />

In diesem Jahr wurde die Geburtstagsfeier<br />

für Meister Lok Yiu<br />

aus terminlichen Gründen nur in<br />

einem kleinen Kreis begangen.<br />

Anwesend war die Familie Lok sowie<br />

Si-Fu Blech mit Schülern aus<br />

Deutschland, Italien und Kroatien.<br />

Es herrschte eine fröhliche und<br />

muntere Stimmung. Si-Fu Lok Yiu<br />

erzählte sehr viel über die Geschichte<br />

des Ving Chun in Hong<br />

Kong und die Lehre seines Si-Fu<br />

Yip Man.<br />

Seite 34<br />

Alle hatten bei der Prüfung gute<br />

bis hervorragende Ergebnisse erzielen<br />

können. AIle Schüler können<br />

nun mit Recht auf ihre Lehrer stolz<br />

sein undmit gutem Gewissen sagen:<br />

,,'Wir sind uns sicher, daß wir die<br />

authentische Unterrichtsmethode<br />

der <strong>ELYWCIMAA</strong> genießen".<br />

DieVedeihung der Urkunden bedeutet<br />

für alle der <strong>ELYWCIMAA</strong> angeschlossenen<br />

Mitgliedsverbände<br />

einen weiteren Schritt in die großartige<br />

Zukunft der ,,GEMEINSAM-<br />

KEIT".<br />

SiFuN7ilhelm Blech möchte sich<br />

bei allen ftir die harteArbeir und das<br />

Vertrauen in das authentische'Wing<br />

Chun recht herzlich bedanken.<br />

Er möchte aber gleichzeitig auch<br />

datan efinnern, sich nicht auf den<br />

Lorbeeren auszuruhen, sondern gerude<br />

jetzt die Fertigkeiten zu verfeinern<br />

und tiefer in die Geheimnisse<br />

des,,UBENS" einzusteigen.<br />

Wer rastet, der rostet.


Für alle Anwesenden war dies<br />

eine großartige Bereicherung ihres<br />

'Wissens über das Wing Chun.Aber<br />

Meister LokYiu beließ es nicht nur<br />

bei'Worten, er demonstfiefte W.ing<br />

Chun auch praktisch. Danach waren<br />

sich alle Anwesenden einig: Es ist<br />

immer wieder ein Augenschmaus,<br />

einem wahren Meister des'Wing<br />

Chun zuzusehen.<br />

An diesem Abend konnten alle<br />

europäischen Schüler ihrem Si-<br />

Gung bzw. Si-Tai Gung zahlreiche<br />

Fragen stellen.<br />

Die Schüler von Si-Fu Blech hatten,<br />

getreu der chinesischen Tradi<br />

tion, Geschenke flir Meister LokYiu<br />

mitgebracht,die von jedem persönlich<br />

überreicht wurden. Meister Lok<br />

Yiu war sehr erfreut und dankte jedem<br />

mit kurzen'Worten. Wer ihn<br />

kennt, der weiß, das er nicht ein<br />

Meister großer Worte sondern der<br />

Taten ist.<br />

Alle Mitglieder des europäischen<br />

Dachverbandes für authentisches<br />

Ving Chun und seinTo-DaiVilhelm<br />

Blech wünschen Meister LokYiu alles<br />

erdenklich Gute flir seinen weiteren<br />

Lebensweg.<br />

ELNVCIMAA<br />

efnennt Supenrisor<br />

für Italien<br />

Was versteht die ELY$7CIMAA<br />

unter einem "Supervisor"?<br />

Dies ist wohl fi.ir viele unserer <strong>Leser</strong><br />

nicht ganz selbstverständlich.<br />

Wir wollen hier niemandem<br />

Angst einjagen, sondern nur unseren<br />

Mitgliedern in Italien helfen, die<br />

Zusammenarbeit besser zu koordinieren<br />

und Sprachbatieten abzu-<br />

Si-Fu Wilheln Blech mit dem neuen<br />

Supervisor lür ltalien, Herrn Tavernelli<br />

Seite 35


gafantieren. Gelehrt wurde Sat San<br />

Cheu, Iap Sau, Chi Dan Sau, Poon Sau<br />

und Chi Sau sowie die unerläßlichen<br />

Basisübungen des authentischen'Wing<br />

Chun.<br />

"Nur wer seinen KörPer kennt urd<br />

diesen beherrscht,wird mit ihm umgehen<br />

können."<br />

Am zweitenThg wurde das Erlernte<br />

von den Fortgeschrittenen und den<br />

khreranwärtem in speziellen Go Sau-<br />

Programmen in die KamPfanwendung<br />

übertragen. Ftir einige Schü{er<br />

anderer Stilrichtungen des'Wing Chun<br />

war dies nicht einfach, doch merkte<br />

mafl,daßsie unermüdlich an ihren Fähigkeiten<br />

arbeiteten.<br />

Alles in allem war es ein gelungenes<br />

Seminar ftiLr alle Beteiligten' Der<br />

Leiter derWECA hatte alles hervorragend<br />

organisiert und zw Zufiedenheit<br />

seines Si-Fu veranlaßt.<br />

Ein großer AbschiedsaPPlaus bescheinigte<br />

Si-Fu Blech, daß dasVing<br />

Chun,wie es in seiner Ursprungsform<br />

bei GroßmeisterYip Man gelehrt wurde,<br />

sehr gefiagt ist und geachtet wird'<br />

Ein Dank allen Schülern sowie<br />

demAusrichter Nello Neri.<br />

Die Redaktion<br />

Im September 1996 fand das<br />

dritte Seminar mit Si-Fu Wilhelm<br />

Blech in der Schweiz statt. Da die<br />

Zahl der'Wu Man Schulen auf nunmehr<br />

5 gestiegen ist und auch die<br />

Kampfkunstakademie Oensingen<br />

teilnahm, mußte eineTtrrnhalle gemietet<br />

werden. So fanden sich am<br />

Samstag mehr als 50 Personen ein,<br />

um sich im authentischen'Wing<br />

Chun von Meister LokYiu weiterzubilden.<br />

Ich be grtif3te ich die Teilnehmer<br />

und stellte den Anwesenden alle<br />

Schulleiter vor, unter anderen Si-Fu<br />

Steiner von der Wu Man Schule<br />

Bern und Si-Fu'W.eber von der<br />

Kampfkunstakademie Oensingen.<br />

Als Gast begrä{ste ich auch den Leiter<br />

der Ng Mui Organisation Lex<br />

Reinhard, der sich auch vomVing<br />

Chun überzeugen wollte. Si-Fu<br />

Blechmußte ich nicht mefubeson-<br />

Seminar mit Si-Fu Blech<br />

irn September 1996<br />

ders vorstellen, da ihn die meisten<br />

Leute noch von den vofangegangenen<br />

Seminaren kannten.Danach ergriff<br />

SiFu Blech das Wort und erläuterte<br />

kurz das Programm des Seminafs.<br />

Nach dem GruPPenfoto ging's<br />

gleich mit einem kurzenAufwärmen<br />

und einigen Dehnübungen los.Nun<br />

stand Siu LimTäu auf dem Progmmm'<br />

Si-Fu'Weber übte mit den SchüLlern'<br />

Si-Fu Blech und die anderen Lehrer<br />

brachten die eine oder andere<br />

Korrektur an, und schon nach<br />

krrzerZeitwaren alle in'Wing Chun<br />

vertieft.<br />

Dann folgte Sat San Cheu und Sat<br />

San Cheu Heu Ma. Der nächste Programmpunkt<br />

sah die Anwendungen<br />

des Sat San Cheu vor. Si-Fu Blech<br />

demonstrierte mit Si-Fu Steiner di<br />

verse Faustabwehren, wobei wieder<br />

einmal eindringlich zu sehen war,<br />

wie effektiv'Wing Chun sein kann'<br />

Nun durften die Schülerversuchen,<br />

das Gesehene umzusetzen. Nach einigenAnfangsschwierigkeitenkonnten<br />

die Schüler selbst erftihlen, was<br />

die Effektivität des'Wing Chun ausmacht.<br />

Si-Fu Blech und dieAusbilder<br />

standen mit Rat undTat zur Seite'<br />

Nach der Pause lehrte Si-Fu<br />

Blech den Anwesenden einige<br />

Kickabwehren, die bei den Lehrgangsteilnehmern<br />

einiges Erstaunen<br />

hervorriefe n. Zögernd machten sich<br />

die Schüler darafl,sich selbst in den<br />

Kickabwehrefl ztr versuchen' Doch<br />

schon nach kurzet Zeit hatten sie<br />

alle Bedenken verloren und jede<br />

Menge Spaß beim trainieren'Viel zt


schnell verging die Zeit und schon<br />

war der ersteTag um.<br />

Am zweitenTagwurde nach dem<br />

Aufwärmen und der Siu LimTau das<br />

Gelernte vom Vortag fepetiert. Da<br />

einige Teilnehmer vom Vortag blaue<br />

Flecken hatten, hielten sie sich vor<br />

allem bei den Kickabwehren merklich<br />

zurück. Si-Fu Blech ging weiter<br />

auf den Selbstverteidigungsaspekt<br />

desVing Chun ein und zeigte einige<br />

einfache, aber wirksame Kombinationen<br />

gegen diverseAngriffe. Mit<br />

dem Gezeigten hatten die Schüler<br />

unter Aufsicht der Schulleiter und<br />

Si-Fu Blech den größten Teil des<br />

Nachmittags zu üben.<br />

Nach 3 Stunden intensiverArbeit<br />

beantwortete Si-Fu Blech Fragen<br />

zum authentischen'Wing Chun, zu<br />

Hong Kong und Meister LokYiu.Mit<br />

einem großen Applaus für Si-Fu<br />

Blech und seine Assistenzlehrer ging<br />

der dritte Lehrgang in der Schweiz<br />

zu Ende , und alle Teilnehmer sind<br />

sicher 1997 wieder dabei, wenn Si-<br />

Fu Blech in die Schweiz kommt.<br />

P Ingold<br />

Wu Man, Schweiz<br />

Si-Fu Wilhelm Blech in Freiburg<br />

In Freiburg/Breisgau ist Si-Fu<br />

Blech kein Unbekannter. Seit nunmehr<br />

10Jahren, seit der Eröffnung<br />

der hiesigen Ving Chun Schule<br />

unter der Leitung von Si-Fu Detlef<br />

Wagner, hält er in Freiburg Seminare<br />

ab.Iflar es anfangs mehrmals<br />

imJahr, daß Si-Fu zu uns nach Freiburg<br />

kam, so bedauern wir, daß er<br />

wegen seiner zunehmenden Belastung<br />

inzwischen nur noch einmal<br />

im Jahr nach Freiburg kommen<br />

kann. Seine Seminare in vielen<br />

Städten Europas, seine Unter-<br />

richtstätigkeit im europäischen<br />

Mekka desrü/ing Chun, Ottweiler/<br />

Saaq und seine regelmäßigen Reisen<br />

nach Hong Kong zu seinem Si-<br />

Fu LokYiu nehmen ihn zusehends<br />

inAnspruch.<br />

Daß er bei all dieser Be- und oftmals<br />

auch lJberlastung dennoch regelmäßig<br />

denVeg nach Freiburg findet<br />

wissen wir sehr wotrl zu schätzen.<br />

Sehr früh schon haben wir Si-<br />

Fus unnachahmliche Fähigkeit, die<br />

Prinzipien des \[ing Chun zu vermitteln,<br />

also tatsächlich "rüberzu-<br />

bringen", kennen- und schätzengelent.1992<br />

kam dann die entscheidende'Wende.<br />

SiFu Blech wurde<br />

der einzige europäische Schüler<br />

LokYius. Damit wurde uns die einzigartige<br />

Möglichkeit eröffnet, mitten<br />

in Europa das traditionelle,<br />

wahrewing Chun zu erlernen.Mit<br />

dieserWendung änderte sich auch<br />

Si-Fus Unterrichtsstil grundlegend.<br />

So auch wieder auf dem diesjährigen<br />

Seminar am 21. und 22.<br />

Seite 39


September in Freiburg. Obwohl<br />

zum Teil bekannte fJbungen<br />

aufder Tagesordnung standen, war<br />

es doch immer wieder verblüffend,wie<br />

deren Umsetzung aussehen<br />

kann, wie viele Details immer<br />

wieder zu verbessern sind. So haben<br />

wir manches, was uns bereits<br />

geläufig erschien, nochmals aus einem<br />

anderen Blickwinkel zu sehen<br />

gelernt.<br />

Für uns alle waren die beiden<br />

Seminartage mit Si-Fu Blech ein<br />

weiterer Schritt auf dem steinigen<br />

Weg zum wahrenWing Chun von<br />

GroßmeisterYip Man.<br />

Seite40<br />

D. Wagner und G. Niclas<br />

Rien ne va plus - Nichts geht mehr!<br />

Kung Fu Zentrum Nord<br />

EndeAugust 1996 war es endlich<br />

soweit, daß die Seminartour meines<br />

Si-Fus, Wilhelm Blech, im hohen<br />

Norden von Deutschland begann.<br />

Die erste Station sollte Hamburg mit<br />

seiner neuen Schule des Kung Fu<br />

Zentrum Nord sein. Anmeldungen<br />

aus Kiel,Aukrug, Stendal, Hannover<br />

und Magdeburg waren schon<br />

einige Zeit vorher im Zentrum<br />

eingegangen.<br />

Nach ein paar Eröffnungsworten<br />

von Heiko Schwennesen und Si-Fu<br />

Blech ging es direkt mit der Siu Lim<br />

Täu und weiteren Basisübungen los.<br />

Diejenigen, die Si-Fu Blech bereits<br />

vom letzten Jahr kannten, wußten<br />

schon ungefähr, wie das Seminar<br />

ablaufen würde. Diejenigen, die ihn<br />

noch nicht kannten, hatten vonAnfang<br />

an keine Berühr-ungsängste.<br />

Von den ausftihrlichen Edäuterungen<br />

profitierte jeder individuell.<br />

Gerade im Lap Sau erschien der<br />

Quan Sau ftir viele neue Schüler in<br />

einer ganz anderen Dimension als<br />

bisher.'Was man alles mit und aus<br />

der Position anfangen konnte, war<br />

manch einem gar nicht bewußt<br />

gewesen.<br />

Auch der Sonntag ließ die Faszi-<br />

In Hamburg fand am 9. und 10.<br />

November 1996 erstmals ein Seminar<br />

mit 2 Schü{ern von Si-Fu Blech<br />

statt. Die Schulleiter Heiko<br />

Schwennesen und der aus Bochum<br />

nation nicht aus den Gesichtern<br />

weichen. Es ging nach einer kurzen<br />

'Wiederholung weiter mit Chi Sau<br />

Ma, Kum Kok und Kicks sowie den<br />

simplen und einfachen Waffen dagegen.<br />

Die Assistenten hatten wenig<br />

zu tun an diesem'W'ochenende , da<br />

jeder Schüler von Si-Fu Blech persönlich<br />

auf den richtigen Weg gebracht<br />

wurde. Voller Begeisterung<br />

arbeitete jeder an seinem \[ing<br />

Chun.<br />

Leider hatte auch dieses Seminar<br />

einmal ein Ende, aber vorher konnte<br />

ieder die Möglichkeit nutzen, die<br />

Perfektion von Si-Fu Blech zu spüren<br />

als es ans Go-Sau ging. Keine<br />

Absprache, kein doppelter Boden.<br />

Der eine oder andere mußte zwischendurch<br />

tief Luft holen,nämlich<br />

dann, wenn er wissen wollte, was<br />

wirklich geht.<br />

Die Bilanz waren glänzende Augen,viel<br />

Freude, ein paar blaue Flekken<br />

und viel Enthusiasmus. Ein voller<br />

Erfolg in der neuen Schule und<br />

alle Teilnehmer freuen sich bereits<br />

auf das nächste Mal, wenn es wieder<br />

heißt:nichts geht mehr - in den<br />

Armen von Si-Fu Blech.Vielen Dank.<br />

Heiko Schwennesen<br />

Seminar im Hambufg am<br />

9./1O. November 1996<br />

angereiste Arash Asadi begeisterten<br />

Schüler aus Kiel, Hamburg, Stendal<br />

und Magdeburg.<br />

Der eigentliche Höhepunkt des<br />

Seminars fand arn Sonntag statt, als


Horst Ktatzky aus der Hamburger<br />

Schule seine Prüfung ablegte. Er<br />

hatte sich im zartenAlter von 65<br />

Jahren entschlossen, mit dem Lok<br />

Yiu \üing Chun anzufangen und<br />

seine Prüfung vor einem Gastprüfer<br />

erfolgreich abgelegt. Es ist<br />

also wirklich nie zu spät, um mit<br />

etwas Außergewöhnlichem anzufangen.<br />

Das Seminar war auch diesmal<br />

wieder gut besucht und das zeugt<br />

davon, daß auch im nördlichen<br />

Raum unseres Landes das Interesse<br />

an Selbstverteidigung rege ist.<br />

Erfreulich waq daß die Besucher<br />

aus allen Altersschichten kamen<br />

und das macht klar, daß'Wing Chun<br />

in jedem Alter erfolgreich geübt<br />

werden kann.<br />

Es war dem überlegenen Können<br />

der zielstrebigen Arbeit von<br />

Si-Fu Schwennesen und Si-Fu<br />

Arash Asadi zu danken, daß das<br />

Seminar den Lehrinhalt vermitteln<br />

konnte und alle Teilnehmer<br />

ihre Prüfungen bestanden. Mein Weg zwr<br />

Das Kung-Fu Zentrum Nord<br />

hat damit wieder einen Schritr zur Wing ChUn Familig<br />

Verbreitung des authentischen<br />

Wing Chun setzen können.<br />

von Si-Fu Heiko Schwennesen<br />

Kung Fu Zentrum Nord<br />

Oben: Si-Fu Heiko Schwennesen, Si-Fu Arash<br />

Asadi und Horst Kratzky.<br />

Ich möchte an dieser Stelle gerne<br />

berichten,wie es bei mir mit dem<br />

Interesse für Lok Yiu Ving Chun<br />

anfing und nach welchen Umwegen<br />

ich schließlich zur'Wing Chun Familie<br />

fand.<br />

ImAlter von 34 Jahren machte<br />

ich die Bekanntschaft eines alten<br />

Kung Fu Meisters hier in Hamburg,<br />

ganz privat hatte er sich zurückgezogenund<br />

unterrichtete nicht mehr<br />

öffentlich. Nach anfänglichem Kennenlernen<br />

besuchte ich ihn immer<br />

öfter und wurde sein Schü{er. Die<br />

Kung Fu Ausbildung beschränkte<br />

sich in der ersten Zeit ausschließlich<br />

auf )bgaübungen, um meinen<br />

"eingerosteten" Körper wieder etwas<br />

gelenkig zu machen. Der Hauptteil<br />

meinerAufgaben bestand darin,<br />

die Hausarbeit zu ededigen, mich<br />

um seine 2 Pflegekinder, die ebenfalls<br />

seine Schüler waren, zu kümmern<br />

und eben den ganzenTagmit<br />

ihm zu verbringen. Nach und nach<br />

edernte ich die Bewegungen eines<br />

Seite 41


Shaolin-Stils, ich hatte keineAhnung<br />

vonwelchem,ichmachte mir zu der<br />

Zeit auch keine Gedanken um irgendeinen<br />

Stil, für mich war das<br />

Kennenlernen eines so einfachen<br />

und bescheidenen Lebens das eigentliche<br />

Abenteuer.<br />

Als ich mich nach einemJahr entschloß,<br />

wieder auf eigenen Füßen<br />

zu stehen und wieder etwas Pivatleben<br />

zu haben, machte ich mich<br />

sogleich auf die Suche nach einer<br />

Kampfsportart, die ich nun unbedingt<br />

edernen wollte. Nach vielen<br />

Probestunden in bestimmt 8 verschiedenen<br />

Stilen machte mich eine<br />

Anzeige in einer Stadtteilzeitschrift<br />

neugierig: Neueröffnung einer<br />

Kampfkunstschule. Ich ahnte damals<br />

noch nicht,daß ich damit endlich<br />

das gefunden hatte,wonach ich<br />

so sehnlichst gesucht hatte.<br />

Der Rest der Geschichte ist<br />

schnell enählt.Seit einemJahr übe<br />

ich nun die Bewegungen des'Wing<br />

Chun und bin mir sicher, den richtigen'Weg<br />

zu gehen.Ichwürsche mir<br />

und natüdich auch allen anderen<br />

Wing Chun Freunden dieAusdauer,<br />

Willensstärke und Gesundheit um<br />

diesenVeg möglichst weit zu gehen,<br />

so daß ich eines Tages mit Zustimmung<br />

meines Si-Fus meine Erfahrungen<br />

auch an andere weitergeben<br />

kann.<br />

In diesem Sinne noch ein ganz<br />

persönlicher Dank an meinen Si-<br />

GungWilhelm Blech, der es uns ermöglicht<br />

hat, dieses wirklich außergewöhnliche<br />

Kung Fu edernen zu<br />

dürfen.<br />

Frank Geisler<br />

Kung Fu Zentrum Nord<br />

c^:+^,to<br />

.W.ie ich zlufitWing Chun kam und es<br />

<strong>liebe</strong>n lernte<br />

Durch Ztrtal kam ich zum Wing<br />

Chun.Ich sah eine Plakatwerbung:<br />

Eröffnung einer Kampfl


Ich betreibe Ving Chun seit<br />

nunmehr dreiJahren,habe aber bis<br />

vor kurzem wenig Fortschritte gemacht,<br />

was auf meine Trainigseinstellung<br />

zurückzuführen war.<br />

Ich hatte das Ving Chun lediglich<br />

als ein Hobby angesehen.Vor drei<br />

Monaten jedoch habe ich entdeckt,<br />

daß das Ving Chun mir mehr bedeutet<br />

und ich es lernen möchte.<br />

Also habe ich mich entschlossen,<br />

bei meinem Si-Fu Detlef Vagner<br />

Privatunterricht zu nehmen.<br />

Ich habe in dieser Zeit größere<br />

Fortschritte gemacht als in den 3<br />

Jahren zLtYor.Ich denke, die Gründe<br />

dafür sind größere Intensität<br />

und Motivation gegenüber dem<br />

normalen Training. Die Intensität<br />

Wir befinden uns in einer<br />

Kombinationsausbildung bei unserem<br />

Si-Fu Detlef 'Wagner und der<br />

ELY W CIMAA, nachdem wir vorher<br />

schon 1 Jahr bzw.3 Jahre an dem<br />

regulären Gruppentraining teilgenommen<br />

hatten. In dieser Zeit wurde<br />

in uns beiden die Neugier verstärkt,<br />

tiefer in die Materie desWing<br />

Chun einzutauchen. Diese Neugier<br />

konnte durch das normale Training<br />

nicht so recht befriedigt werden,<br />

weshalb uns unser Si-Fu anbot,uns<br />

Privatunterricht zu erteilen.<br />

Nachdem wir nun ein Jahr viele<br />

Stunden tfainieft, geschwitzt und<br />

auch über'Wing Chun geredet haben,<br />

wird es für uns immer klarer,<br />

daß dieser Schritt uns näher zum<br />

Wing Chun gebracht hat als das<br />

normale Gruppentraining. Vir ha-<br />

besteht darin, daß ich eine Übung<br />

über mehrere Stunden durchftihren<br />

kann und die Motivation<br />

kommt daher, daß ich mich freiwillig<br />

dazu entschieden habe,an etwas<br />

zu arbeiten und natüdich weiterkommen<br />

will.Da ich jetzt viel mehr<br />

Zeit und Geld in den Privatunterricht<br />

investiere, bin ich natärlich<br />

daran interessiert, die begrenzte<br />

Anzahl von Stunden möglichst effektiv<br />

auszunlrtzen.<br />

W'ährend des normalen Trainings<br />

kann nicht immer gewährleistet<br />

werden, daß mein Partner die<br />

gleiche Motivation wie ich mitbringt,<br />

was es natädich schwieriger<br />

macht, sich etwas zu erarbeiten.<br />

Denn wenn ich für wenig Geld so<br />

Warum Privatunterricht?<br />

viele Stunden trainieren kann wie<br />

ich will, entsteht schnell eine etwas<br />

lustlose Einstellung zum Training:<br />

"Komm ich heut nicht, komm ich<br />

mofgen."<br />

Im Privatunterricht aber treffen<br />

nur Leute zusammen, die bereit<br />

sind wirklich etwas zu lernen. Es<br />

ist auch Zeit vorhanden, um sich<br />

über das Gelernte zu unterhalten<br />

und dasTraining intensiv zu reflektieren.Wir<br />

haben mehr Ruhe,arbeiten<br />

in kleinen, aufeinander abgestimmten<br />

Gruppen und haben so<br />

die Möglichkeit, die Theorie des<br />

Wing Chun besser zu verstehen.<br />

Felix Stöckle<br />

Freiburg<br />

Kombinationsausbildung in Freiburg<br />

ben uns natüdich auch über den<br />

finanziellen Aspekt Gedanken gemacht.<br />

Doch dasTraining im Privatunterricht<br />

ist in jeder Hinsicht intensiver<br />

als im Gfuppentraining, so<br />

daß die Kombinationsausbildung<br />

nur auf den ersten Blick teuer erscheint.<br />

Meistens geht so ein Training<br />

den ganzenTag,oft sogar mehrere<br />

Tage, wie bei einem Seminar. Die<br />

Anzahl der Schüler ist klein, so daß<br />

unser Si-Fu viel mehr Zeit hat, auf<br />

jeden Einzelnen einzugehen. Nicht<br />

zuletzt sind die Schüler gan z ander s<br />

motiviert. Dies schafft eine arbeitsintensiveAtmosphäre<br />

, bei der man<br />

viel intensiver auf die Details, die<br />

das Wing Chun ausmachen, eingehen<br />

kann. Dank dem angenehmen<br />

Unterrichtsklima bringt das Trai-<br />

ning auch eine Menge Spaß mit<br />

sich. Seit demAnfang unsererAusbildung<br />

haben wir so viel mehr gelernt,<br />

als es im Gruppentraining<br />

möglich gewesen wäre.<br />

Für uns wird es auf jeden Fall<br />

langsam ernst; im Frühjahr 1997<br />

standen weitere Stunden bei unserem<br />

Si-Gung Wilhelm Blech an.<br />

Noch dieses Jahr folgt unsere Prüfung<br />

zumAssistenzlehrer I, die uns<br />

bei erfolgreichem Abschluß ermöglicht,<br />

selbst Unterricht geben zu<br />

dürfen.'Wir freuen uns auf jeden<br />

Fall schon auf viele weitere<br />

schweißtreibende Trainingsstunden.<br />

von Manuel Siebert und Mark Enters,<br />

Freiburg<br />

Seite 43

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