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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Die Polstertür öffnete sich. Busch trat ein. Ihm folgte ein sehr großer, dunkelblon<strong>der</strong><br />

Mann, bei dessen Auftauchen Lukowsky sich unwillkürlich einer gerade<br />

aktuellen Zigarettenwerbung erinnerte, die einen Mann dieses Typs abbildete.<br />

Der Mann sah gut aus und wirkte so, als hätte er gerade monatelang unter subtropischer<br />

<strong>Sonne</strong> zugebracht. Die hellblauen Augen des Mannes blickten freundlich,<br />

als sei er daran gewöhnt, auf Bedarf je<strong>der</strong>zeit etwas Nettes zu sagen. Er<br />

mochte gut fünfzig Jahre alt sein o<strong>der</strong> einiges darüber. Aber bereits auf zehn<br />

Meter Entfernung mußte man ihn als Vierzigjährigen einschätzen, obschon er<br />

eher auf die Sechzig ging. Seine Bewegungen waren elastisch wie die eines<br />

Leistungssportlers und strahlten unumschränkte Selbstsicherheit aus. Er sprach<br />

mit tiefliegen<strong>der</strong> St<strong>im</strong>me und <strong>im</strong> Stil des Vorstendsdirektors eines Großkonzerns:<br />

„Guten Tag, meine Herren!“<br />

Busch stellte vor: „Herr Lukowsky - Herr Stephan.“ Er rückte den Stuhl am<br />

Fenster zurecht: „Setzen wir uns!“ -<br />

Stephan ließ sich neben Busch nie<strong>der</strong>, Fischer und Lukowsky gegenüber. Die<br />

Stühle am Kopfende des Tisches blieben frei. Fischer reichte Herrn Busch die<br />

vorbereiteten Papiere und plazierte das leere Aktenköfferchen auf dem Stuhl<br />

neben sich. Busch nahm die Papiere, legte die Karte geson<strong>der</strong>t, stieß die Papiere<br />

auf die Tischplatte, damit sie gleichmäßig in seinen Händen ruhten, und hub an.<br />

Sein Blick richtete sich dabei zunächst auf Stephan und wechselte dann zwischen<br />

den Anwesenden: „Nun, ich drückte Herrn Stephan bereits mein Bedauern<br />

für die Verzögerung aus und brauche darauf also kein weiteres Wort zu verwenden.<br />

Gewisse Umstände zwangen zu dieser geringfügigen Zeitverschiebung.“ Er<br />

machte eine kurze Pause. Ton und Atmosphäre schienen sich gänzlich zu <strong>der</strong><br />

einer Vorstandssitzung entwickeln zu wollen.<br />

Busch überflog die Papiere in seiner Hand, ehe er weitersprach: „Als ersten<br />

Punkt möchte ich die Anwesenheit unseres Freundes Ernst Lukowsky klären. Er<br />

ist bei uns - ich möchte sagen: zu uns gestoßen - um vor allem eine bewußte uns<br />

alle bewegende Ungewißheit aus <strong>der</strong> Welt zu schaffen. Herr Lukowsky ist von<br />

Beruf Flieger, exakt gesagt, Transportflugzeugpilot, vormals Offizier <strong>der</strong> Luftwaffe.<br />

In den nächsten Tagen wird er unseren Freund Domenico Alotti in<br />

Toulon treffen. Ich konnte dafür sorgen, daß er durch einen Proformaauftrag <strong>der</strong><br />

Firma Rolland & Löw an die Firma Mahlberg, Gabler & Wenzl GmH diese<br />

Reise mit einem Flugzeug antreten kann, das dort von Nutzen sein wird. Da ein<br />

solcher Flug für Herrn Lukowsky eine Alltäglichkeit ist und er an sich in keiner<br />

Verbindung zu uns steht, ist nicht anzunehmen, daß die Gegenseite daraus<br />

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