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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

möglichen umrißlosen Gedanken schwebten auf ihn ein, Gedanken an Vera, an<br />

Buschs wirres Projekt, an Flugzeuge, an Felix – und dann mündete alles wie<strong>der</strong><br />

bei Vera. Ihre großen graublauen Augen unter dunklen W<strong>im</strong>pernstrahlen waren<br />

<strong>im</strong>merzu da, gerufen o<strong>der</strong> ungerufen. Wie in seine Jugend zurückversetzt kam<br />

Ernst Lukowsky sich vor, als er sich während <strong>der</strong> Sommerferien mit heißem<br />

Herzen in jene Frau verliebt hatte, die er nur einmal sah und dann niemals<br />

wie<strong>der</strong>, aber stets in an<strong>der</strong>en gesucht hatte. Es mußte so etwas wie ein unbegreifliches<br />

Kennen geben, ein gehe<strong>im</strong>nisvolles Ahnen zwischen Mann und Frau.<br />

Dem einen mochte es näher und klarer sein als dem an<strong>der</strong>en: <strong>Ein</strong> prädestiniertes<br />

Bild. Es war wohl in einen jeden hineingefügt. Und bei jenen, die das Bild klar<br />

erkannten, wurde es zum Schicksal, es best<strong>im</strong>mte das ganze Leben. So mußte es<br />

wohl sein. Lukowsky zündete sich eine Zigarette an und sinnierte weiter. Die<br />

Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gedanken wurden groß und schön – und doch nicht frei von einer<br />

bitteren Ahnung. – Lukowsky fuhr weiter.<br />

Dort, wo die Schottersteine des Bahndammes ausgerollt und nur noch vereinzelt<br />

lagen, wucherten Gräser und kleine Blumen mit gelben Blüten; Löwenzahn.<br />

<strong>Ein</strong> Auto klapperte über den unbeschrankten Bahnübergang, fegte mächtige<br />

Staubwolken auf, verschwand endlich hinter einem öde dastehenden kleinen<br />

Haus. Der erste Zug kam. Lukowsky ließ ihn an sich vorbeirattern. Er ging zum<br />

Wagen, <strong>der</strong> schräg am Wiesenrand parkte, und suchte eine Flasche L<strong>im</strong>onade<br />

hervor. Deren Inhalt schmeckte lauwarm.<br />

In einer neuen Staubwolke rollte ein an<strong>der</strong>es Auto über die Gleise. Auch dieser<br />

Wagen fuhr vorbei.<br />

Lukowsky hatte sich auf <strong>der</strong> sonnenwarmen Erde am Bahndamm nie<strong>der</strong>gelassen.<br />

Nun stand er auf und überquerte die Schienen, um die Straße überblicken<br />

zu können. <strong>Ein</strong>e helle BMW-L<strong>im</strong>ousine näherte sich mit verhältnismäßig hoher<br />

Geschwindigkeit, war schnell heran und bremste voll. Die Reifen kreischten<br />

über den Asphalt und hinterließen schwarze Streifen. <strong>Ein</strong>e Tür öffnete sich.<br />

Busch stieg aus. Schweiß perlte auf seiner Stirn. Er winkte mit beiden Händen<br />

und rief: „Fahren Sie uns nach!“ - Ohne eine Antwort abzuwarten, stieg er<br />

wie<strong>der</strong> ein. Die Autotür schlug zu. Der helle BMW brauste davon. -<br />

Lukowsky sprang vom Bahndamm und lief zu seinem Wagen. Er rangierte hastig<br />

und lenkte über die Schienen. Buschs L<strong>im</strong>ousine fuhr bereits weit voraus.<br />

Lukowsky folgte. Ab <strong>der</strong> ersten Kreuzung führte <strong>der</strong> Weg über die belebte,<br />

breite Hauptstraße.<br />

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