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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

stand, und holte mit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Hand zwei Gläser aus dem Schreibtisch hervor.<br />

Er guckte in die Gläser. „Sauber!“ entschied er, und stellte sie auf die Tischplatte.<br />

Cognac gluckste aus <strong>der</strong> Flasche. Kufner setzte sich auf einen <strong>der</strong> beiden<br />

vorhandenen Stühle: „Horrido! - Also: Was gibt's?“<br />

Lukowsky bat: „Hast du ein paar Liter Benzin übrig? Ich hatte gestern unvorhergesehene<br />

Ausgaben. Wenn ich zurückkomme, bezahl' ich.“<br />

Kufner strich mit <strong>der</strong> flachen Hand über die unordentlichen, ergrauten Haare:<br />

„Ja, ja, n<strong>im</strong>m Dir!“ Er sah Lukowsky an: „Muß ich Dir ein paar Hun<strong>der</strong>ter pumpen?“<br />

- „Nein, danke,“ erwi<strong>der</strong>te Lukowsky: „Wenn <strong>der</strong> Tank voll ist, komm ich<br />

schon hin, es müßte dann reichen. In Stuttgart kriege ich Geld. Es gibt eine recht<br />

ordentliche Tour.“<br />

Kufners faltiges Gesicht wirkte phlegmatisch: „Wie Du willst.“ Er klappte den<br />

ziselierten Deckel einer goldenen Taschenuhr auf: „Muß jetzt noch 'was tun.<br />

Treffen wir uns nachher noch in <strong>der</strong> Kneipe, o<strong>der</strong> ziehst Du gleich los?“<br />

„Ich will morgen halbwegs frisch sein,“ antwortete Lukowsky: „In <strong>der</strong> Nähe von<br />

Stuttgart kenn' ich ein wirklich billiges Motel. Da blieb ich über Nacht.“ Er<br />

stand auf. Sie verabschiedeten sich.<br />

Im Laufe dieses Tages rief er nicht weniger als achtmal <strong>im</strong> Hotel Kaiserhof in<br />

Essen an. Vera war nicht da. Ihr Z<strong>im</strong>mer war noch belegt, aber sie war außer<br />

Hauses. Lukowsky ließ Grüße ausrichten. Am Abend würde er wie<strong>der</strong> anrufen.<br />

Er erreichte sie auch am Abend nicht, we<strong>der</strong> am frühen noch am späten. Sie<br />

hatte ja angekündigt, eventuell werde sie nicht erreichbar sein. Aber das quälte<br />

ihn. Er versuchte, an<strong>der</strong>e Gedanken zu finden. Doch wenn das Schicksal einen<br />

Frauennamen ann<strong>im</strong>mt, läßt es sich nicht beiseite schieben.<br />

Am folgenden Morgen frühstückte er ausgiebig. Durch große, längliche Fenster<br />

war das Treiben an <strong>der</strong> nahen Tankstelle zu sehen und <strong>im</strong> Hintergrund <strong>der</strong><br />

schnellfließende Verkehr. Auf den Parkplätzen bereiteten sich Fernfahrer zum<br />

Aufbruch vor. Aus einem Radio spielte leise Frühmusik. <strong>Ein</strong> schmachten<strong>der</strong><br />

Sänger behauptete, daß Tränen nicht lügen würden. <strong>Ein</strong>e Kellnerin und zwei<br />

Ober verteilten Speisen und Getränke an die Tische. <strong>Ein</strong> lauthals grüßen<strong>der</strong><br />

Mann brachte Bündel druckfrischer Tageszeitungen. Lukowsky trank seinen<br />

Kaffee aus und blickte zur Uhr. Gegen acht wollte er am Flughafen sein. Er<br />

überlegte, Dulcinea anzurufen. Doch es war zu früh, sie würde vermutlich noch<br />

süß schlummern.<br />

Die zwe<strong>im</strong>otorige Dakota stand abseits am Rande des Flugfeldes. Gegen blank-<br />

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