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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

wagen aus blauem und gelbem Plastik. <strong>Ein</strong> schmutzig roter Gummiball mit<br />

weißen Kringeln kullerte über den welligen Asphalt.<br />

Am Rande <strong>der</strong> Gasse, nur wenige hun<strong>der</strong>t Meter vom Bahnhof entfernt, lag ein<br />

ineinan<strong>der</strong> verschachteltes Gewirr aus Garagen, Schuppen und auf rohe Holzpfeiler<br />

gestützten Teerpappe-Flugdächern um ein mittelgroßes Haus aus schmutzig-roten<br />

Ziegeln geschart. Überall aufgebockte Motoren. Automotoren ebenso<br />

wie Flugzeugtriebwerke und Maschinen von Diesellokomotiven. Zwei nie geputzte<br />

Lastwagen lungerten herum, dazu mehrere große Personenwagen, teils<br />

mit heruntergelassenen Fensterscheiben und offenstehenden Kühlerhauben. In<br />

das Haus führte ein breites Garagentor, dessen Flügel ausgehängt an <strong>der</strong> Wand<br />

lehnten. Lukowsky ging auf das Tor zu. Der bläuliche <strong>Licht</strong>schein eines arbeitenden<br />

Schweißgerätes hob sich vom dunklen Hintergrund ab. Lukowsky<br />

stolperte über eines <strong>der</strong> unzähligen überall herumliegenden Eisenteile, vom verrosteten<br />

Motorblock o<strong>der</strong> Getriebe bis hin zu kompletten Lastwagenchassis ohne<br />

Rä<strong>der</strong>. – „Dreck verdammter!“ fluchte Lukowsky: „Wo man hintritt, Rost und<br />

Wagenschmiere! - Heinz!!“ –<br />

Aus dem Inneren des Hauses erfolgte keine Antwort. Lukowsky ging hinein.<br />

Heinz Kufner beugte sich konzentriert über sein Werkstück, schob die<br />

Schweißerbrille auf die Stirn und prüfte mit dem Daumen irgendeine best<strong>im</strong>mte<br />

Stelle auf dem Eisen. „Tag Heinz!“ rief Lukowsky.<br />

Der Mann <strong>im</strong> verschmierten Overall drehte sich um und schaltete das Schweißgerät<br />

aus: „Tag!“ Er betrachtete Lukowsky einen Augenblick von unten herauf:<br />

„Was machst Du denn hier?“ - „Ich hatte Dich schon in <strong>der</strong> Bahnhofskneipe<br />

gesucht.“ Kufner legte das Schweißgerät aus <strong>der</strong> Hand, rieb über seinen grauen<br />

Stoppelbart und richtete sich auf: „Deine Uhr ist wohl kaputt, was?“ Er wischte<br />

sich an einem Twistknäuel die Hände ab: „Was gibt's denn?“ Lukowsky fragte:<br />

„Hat von Wenzl & Co. niemand angerufen?“ - „Ach so, ja,“ entgegnete Kufner:<br />

„Ich dachte, Du seist schon nach Stuttgart unterwegs. Die Sachen sind jedenfalls<br />

längst dort. Sonst noch was? - Komm' mit rüber.“<br />

Der ältere Mann schlurfte voraus in einen kleinen anschließenden Raum. Dort<br />

stand ein staubiger Schreibtisch mit Telefon vor einem quadratischen Fenster.<br />

Am Boden ein Waschkorb voll Papiere: Korrespondenz, Fachzeitschriften,<br />

Rechnungskopien. Auch hier roch es wie in <strong>der</strong> Werkstatt nach Öl und Bohrmilch.<br />

„Setz' Dich!“ for<strong>der</strong>te Kufner Lukowsky auf: „Trinken wir erstmal<br />

einen!“ Er griff nach einer Cognacflasche, welche auf <strong>der</strong> schmalen Fensterbank<br />

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