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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

schen: „Herr Wenzl! Toulon ist am Telefon! Wollen Sie selbst sprechen?“ -<br />

„Ja!!“ brüllte <strong>der</strong> große Hemdsärmelige dem Mann <strong>im</strong> hellen Anzug ins Gesicht,<br />

als habe jener gefragt. Er nahm das neben ihm winzig wirkende Mädchen be<strong>im</strong><br />

Arm und verschwand mit diesem in einem <strong>der</strong> Z<strong>im</strong>mer. Auch <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e kehrte<br />

dorthin zurück, woher er gekommen war. Statt seiner rannte ein hochgewachsener<br />

junger Bursche an Lukowsky vorbei durch den Flur zu einem dort<br />

aufgestellten Fotokopiergerät historischer Bauart und nahm es in Betrieb. Es gab<br />

Geräusche von sich, die an eine Dampfmaschine erinnern konnten.<br />

Lukowsky ging dem Hemdsärmeligen nach, <strong>der</strong> hinter einem großen hellbraunen<br />

Schreibtisch in gebückter Haltung telefonierend stand und alle zwei Augenblicke<br />

das mithörende Mädchen anfuhr: „Was hat er gesagt?! Na? Was!?!“ Er<br />

schrie ins Telefon: „Rede doch lauter, Mensch! Versteh' sowieso kein Wort!!“<br />

Dies war offenkundig Herrn Wenzls allgemein üblicher Umgangston. Uneingeschüchtert<br />

horchte das Mädchen am Hörer, den Wenzls kräftige Hand hielt, und<br />

übersetzte geduldig. Nachdem dieses Telefongespräch beendet war, ließ Wenzl<br />

sich in seinen Chefsessel krachen, grapschte einen kalten Zigarrenstummel vom<br />

Rand eines Bronzeaschenbechers und entließ das Mädchen mit dem Schlachtruf:<br />

„Kaffeekochen!“ - Er biß auf den Zigarrenstummel und bemerkte Lukowsky:<br />

„Wer sind Sie?! Was wollen Sie!? Wie kommen Sie hier rein?!“ Das Mädchen<br />

warf <strong>im</strong> Vorübergehen eine Streichholzschachtel auf den Schreibtisch. Wenzl<br />

nickte dankend und sorgte für Qualm. Lukowsky sagte: „Felix Schäurer schickt<br />

mich. Hat mit Ihnen telefoniert. Reingekommen bin ich durch das türlose Loch<br />

da.“ Wenzls Miene hellte sich auf: „Ah! Ja, ja, <strong>der</strong> Flieger, <strong>der</strong>... Was für eine<br />

Mühle fliegt Ihr denn? – Ach, scheiß <strong>der</strong> Hund drauf, ist ja Ihre Sache!“ Der<br />

Mann hinter dem Schreibtisch durchwühlte ohne hinzusehen mehrere Schubladen.<br />

Er brachte einen grünen Plastikordner zum Vorschein und blätterte darin.<br />

„Ja, richtig!“ rief Wenzl plötzlich: „Ich weiß jetzt Bescheid! Haben Sie dieses<br />

grüne Paket? - Ah ja! Sehe schon! Alles da! – Geben Sie mal her. Momentchen.<br />

Bin gleich zurück.” Wenzl schnappte sich das grüne Paket mit verblüffen<strong>der</strong><br />

Behendigkeit und verschwand damit in einem angrenzenden Raum. Er schien<br />

mit dem Paket allein sein zu wollen, als enthielte es unsittliche Fotos, die er sich<br />

schnell he<strong>im</strong>lich anschauen wollte. <strong>Ein</strong>e Zigarettenlänge später kam Wenzl<br />

wie<strong>der</strong> und knallte das Paket auf den Tisch: „Alles klaro. Woll'n Sie gleich los?“<br />

Lukowsky antwortete: „Ich will.“<br />

Wenzl deutete auf einen wie zufällig mitten <strong>im</strong> Raum herumstehenden Stuhl und<br />

machte eine auffor<strong>der</strong>nde Geste: „Da ist ein Stuhl. Schnappen Sie sich das Ding<br />

und setzen Sie sich!“<br />

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