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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

ge in meiner Brust statt eines schlagenden Herzens einen klatglühenden Stein!<br />

Ich bin Wotans letzte Walküre, gerecht und gnadenlos. Sie müssen sich entscheiden<br />

– in dieser Stunde – ob Sie sich an meine Seite stellen wollen o<strong>der</strong><br />

nicht!“<br />

Die schöne Frau sah Ernst Lukowsky an, mit ihren großen Augen, die die Farbe<br />

des Nordatlantiks hatten. In ihrem ganzen Körper schienen rasend eisige Feuer<br />

zu brennen, aus ihrem Blick strahlte das Unfaßbare. Ernst Lukowsky wurde<br />

heiß. Es gab keine zweite Frau wie diese. Er sprach, und <strong>der</strong> Klang seiner<br />

St<strong>im</strong>me kam ihm ungewohnt vor, als töne sie von weither herbei: „Ich habe es<br />

gesagt: Sie können mir vertrauen!“ - Sie nickte ihm zu und sagte nur: „Gut!“<br />

Mehrere Augenblicke verstrichen in einer vibrierenden Anspannung, von <strong>der</strong><br />

nichts zu sehen, aber alles zu spüren war. Die Augen <strong>der</strong> Frau blieben fest in die<br />

des Mannes gerichtet, ruhig, prüfend, als wolle sie sich innerlich nochmals vollkommene<br />

Sicherheit geben, die richtige Wahl getroffen zu haben. Sie schien<br />

zufrieden zu sein. Die Spannung löste sich.<br />

Vera Jörgens hob einen Teil ihrer hinter die Schultern geschobenen Haare wie<strong>der</strong><br />

nach vorn und spielte mit den Spitzen. Sie lächelte: „Ich freue mich! Es wird<br />

gut werden! Und <strong>der</strong> Nibelungenhort wird Ihre Beute sein! Auch das ist nicht<br />

übel! Ich bin alles an<strong>der</strong>e als eine Materialistin, doch wir leben nun einmal in<br />

einer Welt, in <strong>der</strong> Geld zu haben nötig ist, will man etwas bewirken.“<br />

Lukowsky fragte: „Wie soll es weitergehen?”<br />

Vera Jörgens sagte: „Bedenken Sie zunächst: Wir haben es mit Wahnsinnigen<br />

zu tun, mit Besessenen, die wie von einem Fieber getrieben werden. Das trifft<br />

jedenfalls auf Valtine und Busch zu. Diese beiden sind die Hauptakteure, alle<br />

an<strong>der</strong>en gruppieren sich mehr o<strong>der</strong> weniger um sie. Nicht zu unterschätzen sind<br />

dabei auch die ausländischen Dienste.“ Die Augen <strong>der</strong> Frau leuchteten auf. Ihre<br />

Hände begleiteten jedes Wort mit jeweils einer winzigen unterstützenden Geste:<br />

„Es geht eine Faszination von diesen Dingen aus, eine Kraft, vielleicht die Kraft<br />

einer Idee...! Sehr merkwürdig – sogar für mich.“<br />

Vera Jörgens kehrte zur Form allgemeiner Unterhaltung zurück: „Dieses falsche<br />

grüne Paket, das Sie Beekn überbracht haben, hat eine kuriose Geschichte, die<br />

Sie jetzt kennen sollten: Valtine brachte es als Täuschungsmanöver in Umlauf.<br />

Das erwähnte ich schon. Zumindest denke ich, daß diese Attrappe noch <strong>im</strong>mer<br />

umhergeistert. In einem grünen Paket befanden sich einmal Juwelen des SD, die<br />

vor Kriegsende nicht mehr in Sicherheit gebracht werden konnten, vor allem<br />

aber ein wichtiges Instrument von Canaris' Organisation 'Die Kette'. Während<br />

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