Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN neuen freien Deutschland wieder den Respekt der Welt zu verschaffen. 1944 kamen aus Kreisen der Widerständler Verratsanschuldigungen gegen Canaris. Er selbst nahm an, als Racheakt dafür, daß er sie hatte ausspähen lassen. Es gab auch keine Beweise, es gibt sie bis heute nicht. Nach dem Krieg haben viele die Verratsanschuldigungen aufgegriffen und alle möglichen suspekten Behauptungen aufgestellt, die hinten und vorne nicht stimmen. Der im April 1945 hingerichtete Canaris konnte sich nicht mehr wehren, und nur wenige blieben ihm treu, so wie mein Vater. Um den nie nachweisbar gewesenen angeblichen Verrat von Canaris doch noch zu belegen, ist nachträglich ist behauptet worden, es seien verräterische Tagebücher von ihm gefunden worden. Aber das ist Unfug, solche Tagebücher gibt es nicht. Doch wer fragt heutzutage schon nach der Wahrheit! Mein Vater nahm an, Canaris habe in den Anschuldigungen und Verhaftung eine Gelegenheit gesehen, sein Geheimnis perfekt zu tarnen. Denn wenn der Feind ihn für einen Verräter hielt, würden seine Pläne gänzlich unbeachtet bleiben. Vermutlich ist es so gewesen." Vera Jörgens nahm ihr Glas, trank einen winzigen Schluck und erklärte: „Dieses Thema berührt mich, weil es um die Ehre eines Mannes geht, eines deutschen Offiziers, der seinem Vaterland dienen wollte. Damals gab es solchen Patriotismus. Mein Vater war auch noch so. Das hat mich wohl ein wenig angesteckt, obwohl mich Politik nicht sonderlich interessiert, Politik vermag zurzeit in diesem Land nichts zu bewirken - wahrscheinlich auch anderswo nicht.“ Sie stellte das Glas auf den Tisch zurück und erzählte weiter: „Zur Verwirklichung seiner Ziele plante Canaris, eine streng geheime Kette von Wissensträgern ins Werk setzen, die über mehrere Generationen würde halten müssen. Das war seine Idee. Sie mußte natürlich vollkommen geheim bleiben, gegenüber Feind und Freund. Er trieb sie voran und ging lieber in den Tod, als dieses Vermächtnis zu verraten. Während er inhaftiert war, über ein Jahr, unterhielt Himmler Verbindung zu ihm, das steht fest. Ob der aber eingeweiht war, er und damit auch Adolf Hitler, ist ungewiß. Dönitz hat vermutlich davon gewußt, zumindest die Grundidee gekannt.“ Vera Jörgens hob ihr Glas, sagte: „Auf das Geheimnis von Admiral Canaris!“ Sie nahm abermals einen winzigen Schluck und fuhr zu erzählen fort: „Mein Vater hatte eine heroische Ader. Daß wir der Krieg verloren haben, hat er nie völlig verwunden. Er ist kein großer Freund der damals Herrschenden gewesen, pflegte aber das englische Sprichwort zu zitieren: ‚Right or wrong – my country!‘ Und er träumte vom Wiederaufstieg des Großdeutschen Reiches. Er ist Zeit seines Lebens ein Romantiker gewesen! Aus Gründen der Ehre hat er sich ja dann auch vor nun fünf Jahren erschossen.“ – ( 71 )

Z-PLAN Sie schloß die Augen, seufzte und sprach sodann im gleichen sachlichen Tonfall wie zuvor weiter: „Es gibt Leute, die davon überzeugt sind, mein Vater sei einer der Wissensträger jener geheimen Kette gewesen. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber es könnte sein. Dieselben Leute glauben auch, nun sei ich seine Erbin und hätte das heiß begehrte Wissen. Das stimmt so nicht. Ich sage es Ihnen, ehe Sie von anderen dergleichen erzählt bekommen. Aber dieses Gerücht wurde dadurch beflügelt, daß meine Mutter unmittelbar nach dem Tod meines Vaters einige seiner ganz persönlichen Papiere verbrannte. Natürlich nicht das Testament, das lag ja bei Dr. Delböck, unserem Rechtsanwalt. Dieser wußte jedoch, daß es im Geheimfach des Sekretärs meines Vaters noch etwas anderes gab, und es stimmt wohl, das sollte ich bekommen. Die Mutter gestand schließlich, dies vernichtet zu haben. Sie behauptete, es habe sich nur um ganz Privates und im übrigen Belangloses gehandelt. Dr. Delböck zweifelte daran, daß es sich nur um Belanglosigkeiten gehandelt hatte. Er äußerte die Vermutung, es könnten brisante Papiere gewesen sein, die meine Mutter einfach los sein wollte, um nicht etwa in Schwierigkeiten zu geraten. Eine solche Sorge ist damals nicht unbegründet gewesen. Mehrfach kam Polizei ins Haus, und ich glaube, nicht bloß gewöhnliche Kriminalbeamte. Auch ich bin einvernommen worden - übrigens auch schon einmal, als mein Vater noch lebte. Geheimnisse aus der Ära des Dritten Reiches wurden bei uns immer wieder gesucht. Wie dem auch sei - nun ist diesbezüglich so oder so nichts mehr zu machen. Welcher Natur die vernichteten Papiere waren, wird niemand mehr erfahren, denn auch meine Mutter lebt ja inzwischen nicht mehr. Ich kenne lediglich den großen Bogen des ganzen. Ob Canaris seine Idee überhaupt noch bis zur letzten Konsequenz verwirklichen konnte, weiß ich nicht genau. Mein Vater ging scheinbar davon aus und er mußte es wohl wissen. Aber das könnte natürlich auch Wunschdenken gewesen sein.“ – Sie nahm nochmals ihr Glas, stellte es aber ohne zu trinken zurück: „Fritz Busch, den Sie trafen, war beim SD – ebenso übrigens Beekn. Also nicht bei der Abwehr, dem Amt von Canaris, wie mein Vater. Doch es gab sicher Berührungspunkte. Busch ist ein Besessener. Ihm geht es um die irgendwo versteckten Wertsachen. Um diese Schätze ist es auch Valtine zu tun, zumindest an erster Stelle. Er ist gebürtiger Amerikaner, war im Krieg Agent der Gegenseite. Als die Engländer und Amerikaner merkten, daß Valtine private Ziele verfolgte, gaben sie ihm den Laufpaß. Später ist er dann aber wohl wieder mit seinen alten Dienstgebern ins Geschäft gekommen. Bei Busch verhielt es sich, so viel ich weiß, ähnlich. Die beiden kennen sich also schon aus der Kriegszeit.“ ( 72 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

Sie schloß die Augen, seufzte und sprach sodann <strong>im</strong> gleichen sachlichen Tonfall<br />

wie zuvor weiter: „Es gibt Leute, die davon überzeugt sind, mein Vater sei einer<br />

<strong>der</strong> Wissensträger jener gehe<strong>im</strong>en Kette gewesen. Ob das st<strong>im</strong>mt, weiß ich<br />

nicht, aber es könnte sein. Dieselben Leute glauben auch, nun sei ich seine Erbin<br />

und hätte das heiß begehrte Wissen. Das st<strong>im</strong>mt so nicht. Ich sage es Ihnen, ehe<br />

Sie von an<strong>der</strong>en <strong>der</strong>gleichen erzählt bekommen. Aber dieses Gerücht wurde<br />

dadurch beflügelt, daß meine Mutter unmittelbar nach dem Tod meines Vaters<br />

einige seiner ganz persönlichen Papiere verbrannte. Natürlich nicht das Testament,<br />

das lag ja bei Dr. Delböck, unserem Rechtsanwalt. Dieser wußte jedoch,<br />

daß es <strong>im</strong> Gehe<strong>im</strong>fach des Sekretärs meines Vaters noch etwas an<strong>der</strong>es gab, und<br />

es st<strong>im</strong>mt wohl, das sollte ich bekommen. Die Mutter gestand schließlich, dies<br />

vernichtet zu haben. Sie behauptete, es habe sich nur um ganz Privates und <strong>im</strong><br />

übrigen Belangloses gehandelt. Dr. Delböck zweifelte daran, daß es sich nur um<br />

Belanglosigkeiten gehandelt hatte. Er äußerte die Vermutung, es könnten brisante<br />

Papiere gewesen sein, die meine Mutter einfach los sein wollte, um nicht etwa<br />

in Schwierigkeiten zu geraten. <strong>Ein</strong>e solche Sorge ist damals nicht unbegründet<br />

gewesen. Mehrfach kam Polizei ins Haus, und ich glaube, nicht bloß gewöhnliche<br />

Kr<strong>im</strong>inalbeamte. Auch ich bin einvernommen worden - übrigens auch<br />

schon einmal, als mein Vater noch lebte. Gehe<strong>im</strong>nisse aus <strong>der</strong> Ära des Dritten<br />

Reiches wurden bei uns <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> gesucht. Wie dem auch sei - nun ist<br />

diesbezüglich so o<strong>der</strong> so nichts mehr zu machen. Welcher Natur die vernichteten<br />

Papiere waren, wird niemand mehr erfahren, denn auch meine Mutter lebt ja<br />

inzwischen nicht mehr. Ich kenne lediglich den großen Bogen des ganzen. Ob<br />

Canaris seine Idee überhaupt noch bis zur letzten Konsequenz verwirklichen<br />

konnte, weiß ich nicht genau. Mein Vater ging scheinbar davon aus und er<br />

mußte es wohl wissen. Aber das könnte natürlich auch Wunschdenken gewesen<br />

sein.“ – Sie nahm nochmals ihr Glas, stellte es aber ohne zu trinken zurück:<br />

„Fritz Busch, den Sie trafen, war be<strong>im</strong> SD – ebenso übrigens Beekn. Also nicht<br />

bei <strong>der</strong> Abwehr, dem Amt von Canaris, wie mein Vater. Doch es gab sicher<br />

Berührungspunkte. Busch ist ein Besessener. Ihm geht es um die irgendwo versteckten<br />

Wertsachen. Um diese Schätze ist es auch Valtine zu tun, zumindest an<br />

erster Stelle. Er ist gebürtiger Amerikaner, war <strong>im</strong> Krieg Agent <strong>der</strong> Gegenseite.<br />

Als die Englän<strong>der</strong> und Amerikaner merkten, daß Valtine private Ziele verfolgte,<br />

gaben sie ihm den Laufpaß. Später ist er dann aber wohl wie<strong>der</strong> mit seinen alten<br />

Dienstgebern ins Geschäft gekommen. Bei Busch verhielt es sich, so viel ich<br />

weiß, ähnlich. Die beiden kennen sich also schon aus <strong>der</strong> Kriegszeit.“<br />

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