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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

neuen freien Deutschland wie<strong>der</strong> den Respekt <strong>der</strong> Welt zu verschaffen. 1944<br />

kamen aus Kreisen <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>ständler Verratsanschuldigungen gegen Canaris.<br />

Er selbst nahm an, als Racheakt dafür, daß er sie hatte ausspähen lassen. Es gab<br />

auch keine Beweise, es gibt sie bis heute nicht. Nach dem Krieg haben viele die<br />

Verratsanschuldigungen aufgegriffen und alle möglichen suspekten Behauptungen<br />

aufgestellt, die hinten und vorne nicht st<strong>im</strong>men. Der <strong>im</strong> April 1945<br />

hingerichtete Canaris konnte sich nicht mehr wehren, und nur wenige blieben<br />

ihm treu, so wie mein Vater. Um den nie nachweisbar gewesenen angeblichen<br />

Verrat von Canaris doch noch zu belegen, ist nachträglich ist behauptet worden,<br />

es seien verräterische Tagebücher von ihm gefunden worden. Aber das ist<br />

Unfug, solche Tagebücher gibt es nicht. Doch wer fragt heutzutage schon nach<br />

<strong>der</strong> Wahrheit! Mein Vater nahm an, Canaris habe in den Anschuldigungen und<br />

Verhaftung eine Gelegenheit gesehen, sein Gehe<strong>im</strong>nis perfekt zu tarnen. Denn<br />

wenn <strong>der</strong> Feind ihn für einen Verräter hielt, würden seine Pläne gänzlich unbeachtet<br />

bleiben. Vermutlich ist es so gewesen." Vera Jörgens nahm ihr Glas, trank<br />

einen winzigen Schluck und erklärte: „Dieses Thema berührt mich, weil es um<br />

die Ehre eines Mannes geht, eines deutschen Offiziers, <strong>der</strong> seinem Vaterland<br />

dienen wollte. Damals gab es solchen Patriotismus. Mein Vater war auch noch<br />

so. Das hat mich wohl ein wenig angesteckt, obwohl mich Politik nicht son<strong>der</strong>lich<br />

interessiert, Politik vermag zurzeit in diesem Land nichts zu bewirken -<br />

wahrscheinlich auch an<strong>der</strong>swo nicht.“ Sie stellte das Glas auf den Tisch zurück<br />

und erzählte weiter: „Zur Verwirklichung seiner Ziele plante Canaris, eine<br />

streng gehe<strong>im</strong>e Kette von Wissensträgern ins Werk setzen, die über mehrere<br />

Generationen würde halten müssen. Das war seine Idee. Sie mußte natürlich<br />

vollkommen gehe<strong>im</strong> bleiben, gegenüber Feind und Freund. Er trieb sie voran<br />

und ging lieber in den Tod, als dieses Vermächtnis zu verraten. Während er<br />

inhaftiert war, über ein Jahr, unterhielt H<strong>im</strong>mler Verbindung zu ihm, das steht<br />

fest. Ob <strong>der</strong> aber eingeweiht war, er und damit auch Adolf Hitler, ist ungewiß.<br />

Dönitz hat vermutlich davon gewußt, zumindest die Grundidee gekannt.“ Vera<br />

Jörgens hob ihr Glas, sagte: „Auf das Gehe<strong>im</strong>nis von Admiral Canaris!“ Sie<br />

nahm abermals einen winzigen Schluck und fuhr zu erzählen fort: „Mein Vater<br />

hatte eine heroische A<strong>der</strong>. Daß wir <strong>der</strong> Krieg verloren haben, hat er nie völlig<br />

verwunden. Er ist kein großer Freund <strong>der</strong> damals Herrschenden gewesen, pflegte<br />

aber das englische Sprichwort zu zitieren: ‚Right or wrong – my country!‘ Und<br />

er träumte vom Wie<strong>der</strong>aufstieg des Großdeutschen Reiches. Er ist Zeit seines<br />

Lebens ein Romantiker gewesen! Aus Gründen <strong>der</strong> Ehre hat er sich ja dann auch<br />

vor nun fünf Jahren erschossen.“ –<br />

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