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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Lukowsky warf ein: „Sie können mir vertrauen!“ – Ihr Blick senkte sich noch<br />

tiefer in den seinen: „Ich weiß!“ Ihre Augen blieben sinnierend in die Lukowskys<br />

gerichtet, und ihr Blick drang tief in ihn ein, in sein Herz, sein Blut, in seine<br />

Seele, ergriff Besitz von allem, was Ernst Lukowsky war. Die Frau wie<strong>der</strong>holte<br />

langsam und betonend ihre Worte: „Ja, ich weiß!“<br />

Es folgte Schweigen – nur für wenige Sekunden, und doch: <strong>Ein</strong> heiliges Schweigen.<br />

Als sei damit ein stiller Pakt geschlossen worden, ein Pakt auf alle Zeiten,<br />

in diesem Leben und über den Tod hinaus: Don Quijote würde Dulcinea dienen.<br />

Sie löste ihren Blick aus seinen Augen; sie lächelte wie<strong>der</strong>. Ohne Übergang fing<br />

sie an zu erzählen: „Ich komme aus einer sogenannten guten Familie, Großkaufleute<br />

seit Generationen. Väterlicherseits stammen wir aus Südschweden, mütterlicherseits<br />

aus dem Westfälischen. Wir waren recht wohlhabend, ich bin es<br />

noch. Mein Vater ist während des Krieges Marineoffizier gewesen. Bis Anfang<br />

1944 fuhr er zur See, zeitweilig auf einem Hilfskreuzer und zuletzt auf einem<br />

Zerstörer. Dann wurde er zum SD gerufen, und von da holte ihn Admiral<br />

Canaris zu sich. Welche Zusammenhänge da bestanden, weiß ich nicht genau.<br />

Es war wohl vor allem, weil mein Vater perfekt Schwedisch und Dänisch<br />

sprach. Er übernahm einige Gehe<strong>im</strong>aufträge in Skandinavien, über die ich nichts<br />

Näheres weiß. Mitte 1944 kehrte mein Vater nach Deutschland zurück. Er<br />

wurde zu einer Son<strong>der</strong>abteilung kommandiert, die mit gehe<strong>im</strong>nisumwobenen<br />

Wun<strong>der</strong>waffen zu tun hatte, beson<strong>der</strong>s aber mit speziellen Sicherheitsvorkehrungen<br />

für die fernere Zukunft. Zu <strong>der</strong> Zeit war an einen glücklichen Kriegsausgang<br />

kaum noch zu denken. Ich weiß, daß es unter an<strong>der</strong>em darum ging,<br />

unterirdische Anlagen zu errichten, die für je<strong>der</strong>mann unauffindbar sein sollten,<br />

notfalls auch über lange Zeiträume. Admiral Canaris fürchtete, wir würden den<br />

Krieg verlieren, was für jeden klarsichtigen Menschen mit <strong>Ein</strong>blick zunehmend<br />

erkennbar wurde. Canaris durfte über seine Sorgen natürlich nicht reden, sonst<br />

wäre er an die Wand gestellt worden. Mein Vater hat wohl zu den wenigen gehört,<br />

denen er zum mindesten ein bißchen vertraute. Es muß über diese Angelegenheiten<br />

aber auch Gespräche <strong>im</strong> Führerhauptquartier gegeben haben, das<br />

erwähnte mein Vater einmal. Für den Fall einer militärischen Nie<strong>der</strong>lage,<br />

wollten Canaris und einige enge Gefolgsleute spezielle Vorkehrungen treffen.<br />

Es wird oft behauptet, Canaris sei zum Verräter geworden. Aber das st<strong>im</strong>mt<br />

nicht. Wahrscheinlich ist seine Verhaftung Anfang 1944 bloß ein Manöver zur<br />

Tarnung gewesen, denn Canaris konnte aus <strong>der</strong> Haft seine Pläne weiterverfolgen,<br />

sogar mit H<strong>im</strong>mlers beson<strong>der</strong>er Unterstützung. Aber ganz genau weiß eben<br />

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