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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Augenblick lag, in dem zwei Blicke zu einem geworden waren – jedenfalls vorerst.<br />

Dann sagte die Frau unvermittelt: „Es gibt nur einen einzigen Gott, <strong>der</strong><br />

heißt Schicksal und kennt seinen Namen nicht. Das ist meine ganze Religion,<br />

daran glaube ich. Wir sind einsam und allein einer wesenlosen Vorsehung ausgeliefert,<br />

die von sich selbst nichts weiß und darum sinnlos wirkt - jedenfalls in<br />

dieser irdischen Welt. Vielleicht ist es ja auch so, daß manches sich von ganz<br />

alleine zusammenfügt? Nach einem Prinzip <strong>der</strong> Affinität von Schwingungen?“<br />

Sie deutete abermals ein Kopfschütteln an und schob mit beiden Händen vorgleitende<br />

Haarwogen zurück: „Es ist nicht wichtig!“ Ihre Miene zeigte, daß sie<br />

<strong>im</strong> Augenblick nicht weiter philosophieren mochte. Vera Jörgens setzte sich auf<br />

und zeigte mit einer Geste ihrer rechten Hand auf die Flasche. Lukowsky öffnete<br />

sie, schenkte ein und reichte <strong>der</strong> Frau eines <strong>der</strong> beiden Gläser. Sie nahm es und<br />

wartete, bis auch er das seine erhoben hatte. Sie sprach mit fester St<strong>im</strong>me:<br />

„Trinken wir einen Schluck auf Ihren verstorbenen Freund – und auf sein großes<br />

Abenteuer, dort drüben in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>n Welt!“ - Lukowsky hob sein Glas und<br />

sagte: „Felix!“ – Auch die Frau sagte: „Felix!“ Dann sprach sie mit einer<br />

son<strong>der</strong>baren Entschiedenheit <strong>im</strong> Klang ihrer St<strong>im</strong>me: „Mach’s gut dort drüben,<br />

Felix! Und grüße mir meinen Vater, bitte.“ Vera Jörgens stellte ihr Glas auf den<br />

Tisch und sinnierte: „Felix, daß heißt: Der Glückliche.“<br />

Lukowsky konnte sich einer merkwürdigen St<strong>im</strong>mung von Ergriffenheit nicht<br />

erwehren; seine St<strong>im</strong>me klang ein bißchen belegt, als er sagte: „Und Vera, das<br />

heißt: Die Wahrhaftige.“<br />

„Ja,“ sie nickte: „Vera, die viele Fehler haben mag, jedoch stets wahrhaftig zu<br />

sich selber steht. Und Ernst Lukowsky – <strong>der</strong> Ernst des Lebens?“ – Jetzt lächelte<br />

sie: „Lassen Sie uns über das grüne Paket sprechen und über ein paar irdischeinfache<br />

Dinge, die uns beide angehen.“ Sie wurde sachlich: „Seit nun beinahe<br />

drei Jahren weiß ich von <strong>der</strong> Geschichte. Ganz genau gesagt: <strong>Ein</strong>ige Streiflichter<br />

davon kannte ich schon früher, doch ergaben sie damals keinen Zusammenhang<br />

für mich und ich hatte auch keine Ursache, mich dafür zu interessieren.<br />

Ich will trotzdem zunächst von jenen ersten Streiflichtern reden. Das<br />

war, als mein Vater noch lebte.“ Sie unterbrach sich und sah Lukowsky mit<br />

ihren großen dunklen Augen an: „Ich werde Ihnen jetzt manches Persönliche<br />

erzählen, wie es sonst gar nicht meine Art ist. Ich vertraue Ihnen. Darüber wun<strong>der</strong>e<br />

ich mich selbst. An<strong>der</strong>enfalls würde ich mich Ihnen auch nicht so zeigen<br />

wie ich es tue. Doch ich höre auf mein Gefühl, das mir zuraunt, Ihnen wirklich<br />

vertrauen zu können. Ich glaube, das ist etwas sehr Seltenes.“ –<br />

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