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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

und setzte sich in den kunstle<strong>der</strong>bezogenen Sessel. Er blätterte in <strong>der</strong> Zeitung. In<br />

einem Artikel wurde noch von dem Geschehen <strong>im</strong> Hotel ‚Montial‘ berichtet.<br />

Herrn Alfred Beekn hatte es erwischt sowie einen polizeibekannten Unterweltler.<br />

<strong>Ein</strong> weiterer Kr<strong>im</strong>ineller war schwer verwundet, sagte aber nichts Brauchbares<br />

aus. Die Polizei ermittle... Zwei grob aufgerasterte Fotos gehörten dazu.<br />

Das war’s.<br />

Lukowsky dachte über jenes Ereignis nicht mehr viel nach. Er hatte sich nur<br />

verteidigt, sich und Beekn, und seine Waffe war legal erworben. Arge Schwierigkeiten<br />

würden ihm nicht erwachsen können. Aber Ärger und Umstände gäbe<br />

es sicherlich, falls man ihm auf die Spur kommen sollte, und das mußte nicht<br />

sein. Lukowsky schmiß das Druckerzeugnis in den Papierkorb, <strong>der</strong> damit überfüllt<br />

war, und zündete sich eine Zigarette an. Dann griff er zum Telefon und<br />

wählte die Nummer, die Vera Jörgens ihm aufgeschrieben hatte. Die Telefonistin<br />

<strong>der</strong> Hotelrezeption verband weiter.<br />

Vera Jörgens sagte mit ihrer schönen melodischen St<strong>im</strong>me: „Sie haben wohl –<br />

guten Abend! – Sie hatten meine Nachricht vergessen?" Lukowsky stützte einen<br />

Ellenbogen auf die Tischplatte. Sogar das Telefonieren mit dieser Frau bedeutete<br />

Anspannung, Herzklopfen, Ernst Lukowsky war verliebt wie ein Achtzehnjähriger.<br />

Er antwortete: „Ich hatte schon angerufen. Sie waren nicht da.“<br />

„Das st<strong>im</strong>mt,“ sagte sie: „Ich bin nochmals in <strong>der</strong> Stadt gewesen. Aber jetzt bin<br />

ich hier. Ich wollte fragen – Sie waren <strong>im</strong> Parkhotel? Ich wohnte ja nicht weit,<br />

und als ich ein bißchen auf <strong>der</strong> Heinrich-Heine-Allee entlangspazierte, da sah<br />

ich Sie.“ - „Ich war dort,“ bestätigte Lukowsky: „Warum fragen Sie?“ – „Das zu<br />

erzählen würde am Telefon zu weit führen,“ entgegnete die Frau, und nach einer<br />

winzigen Nachdenkpause: „Möchten Sie mich nicht besuchen kommen? Hotel<br />

Kaiserhof in Essen. Das ist nicht weit. Wir könnten uns dann richtig aussprechen.“<br />

Lukowsky sagte: „Ich werde kommen, ich fahre gleich los.“ –<br />

Er fühlte sich erleichtert, als er den Telefonhörer auflegte und nach seiner Jacke<br />

griff; und ein Gefühl romantischer Erwartung breitete sich in ihm aus, so daß er<br />

über sich selbst staunen mußte. Es war schon etwas ganz Beson<strong>der</strong>es, Dulcinea<br />

zu treffen!<br />

Er drehte das Autoradio an. <strong>Ein</strong>e schmachtende Männerst<strong>im</strong>me besang die<br />

Straßen <strong>der</strong> Nacht.<br />

Lukowsky lenkte auf die Autobahn und gab ordentlich Gas. Der Wagen war<br />

flott. Die Tachometernadel kletterte wunschgemäß höher und höher. Bunte<br />

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