Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-PLAN ab.” Sie schob ihre linke Hand vor und strich mit unbeschreiblich sanften Fingerkuppen über den Handrücken seiner rechten. Sie nickte ihm mit einer langsamen Kopfbewegung zu: “Ich bin froh, daß wir uns getroffen haben. Aber es stimmt schon, daß ich nicht die Hure spielen will.” Lukowsky sagte: “Du gingst mit mir zusammen fort, weil Du weg von dem Sumpf wolltest, in den Du nicht hineinpaßt, weder nach Deinem Äußeren noch nach Deinem Wesen.” Die Frau lehnte sich ein wenig zurück: “Was weißt Du von meinem Wesen? Und sehe ich nicht so aus wie eine teure venezianische Kurtisane? Vielleicht wie die Julietta aus Hoffmanns Erzählungen?” Sie bog die Schultern nach hinten und spannte die Brüste, so daß sie gänzlich sichtbar wurden. Lukowsky neigte sich nahe zu ihr. Seine Hände zogen eine Menge von Marions dichten dunkelbraunen Haaren vor und bedeckten mit ihnen die nackten Brüste. Er sagte: “Dein Aussehen gleicht dem der schönen Helena von Sparta, um die Männer zehn Jahre lang Krieg führten! Wunderschön bist Du, Marion. Und Dein Wesen ist das eines bezaubernden Kindes, das sich in einem dunklen Wald verirrte. Jetzt aber hast Du den Ausweg gefunden, kehrst heim zu Dir: Du bist Du!” Marion sah ihn nachdenklich an. Sie sagte: “Vielleicht ist das wahr. Und Du hast Recht, ich bin keine Hure. Manchmal tue ich so, doch das ist nicht wahr.” Sie unterbrach sich, sagte nach einer winzigen Pause: “Wahr ist aber: Du willst mich! Das fühlte ich, als sich unsere Blicke das erstemal trafen, und ich wußte es genau, als Deine Hand meine Taille griff. Ich gefalle Dir!” Sie neigte sich noch ein wenig näher zu ihm: “Dir gefällt mein Gesicht, mein Körper, meine lange Mähne – ist es so?” Lukowsky streichelte die seidenweiche Haut ihres Armes: “Es ist so. Du gefällst mir sehr! Alles an Dir.” Er griff in Marions füllige Haare, die so dicht und schwer waren, daß es ihn auf einmal sehr an Vera erinnerte, so sehr, daß es ihn auf einmal ganz sonderbar berührte. Er deutete auf die geraden Enden und fragte: “Warum schneidest Du sie? Sie sind wunderschön!” Die Frau antwortete mit einem Anflug von Trotz: “Sie sind wie Roßhaar! Aber ich habe sie schon immer und ewig genau taillenlang, und so bleiben sie auch immer und ewig. Es gehört so zu mir. Alle Monate schnippele ich eine Winzigkeit. Das mache ich selber. Darum bleibt alles immer gleich lang. Jetzt wäre Schnippeln wieder einmal fällig. Aber heute bin ich beschwipst. Ich werde es morgen tun.” Sie betrachtete nachdenklich die Enden ihrer Haare. Lukowsky kam in den Sinn, was Astrid ihm erklärt hatte. Er bat die Frau neben sich: “Hör mit dem Schnippeln auf!” Marion schüttelte den Kopf: “Ich habe mein genaues ( 597 )

Z-PLAN Maß. Außerdem möchte ich sie immer schön gleichmäßig haben. Aber kürzer wird es nicht. Ich bin ja keine Sklavin! Freien Frauen werden nicht die Haare geschnitten. Das war bei den Germanen so, bei den Römern, den Griechen – und bei mir ist es auch so!” Wie sie dies sagte, erinnerte es Lukowsky erneut sehr an Vera. Es sagte: “Es hat etwas Besonderes auf sich mit Frauen, die so sind wie Du! Das selbstbestimmte Äußere ist ja das Sichtbare des Inneren.” Sie betrachtete abermals ihre Haarenden und meinte: “Aber morgen früh werde ich wieder ein bißchen schnippeln. Ich halte mein Ewigkeitsmaß ein!” Sie sah Lukowsky an und lächelte: “Oder vielleicht – vielleicht lasse ich sie doch noch so zehn Zentimeter länger. Zum Zeichen meiner Freiheit!” Lukowsky strich ihr mit dem Rücken von zwei Fingern über die Wange und sagte: “Ich bin Dir dankbar!” Marion blickte ihn fragend an: “Deswegen?” – “Ja,” antwortete er, “deswegen – auch deswegen. Es hat eine besondere Bedeutung – über die Schönheit hinaus. Ich erkläre es Dir einmal in Ruhe.” Sie ließ ihren Blick auf ihm ruhen. Dann fragte sie: “Bist Du richtig verliebt in mich? Gibt es das?” Er strich ihr liebevoll über Stirn und Wangen und dann durch das schwere mattglänzende Haar: “Ja!” Er fuhr ganz sachte mit der Spitze eines Fingers an ihren Lippen entlang: “Das gibt es!” Sie breitete die Arme aus und sprach: “Ich habe Lust, mit Kara Ben Nemsi durch die Wüste zu reiten oder durchs wilde Kurdistan!” Sie hielten einander fest in den Armen. Langsam senkten sich Marions Lider mit den langen dunklen Wimpern. Ihr Gesicht war dem Lukowskys ganz nahe. Ihrer beider Lippen trafen einander und ihr Kuß glühte wunderbar während einer ersten Sekunde der Ewigkeit; in einer zweiten vergaßen sie die Welt, streiften sie ihre Kleider von sich und wurden eins. Noch als das Morgenrot durch die Fenster tastete, liebten sie sich zum anderen Mal. Sie waren beieinander auf dem weichen, weißen hochflorigen Teppich. Lukowsky lag auf dem Rücken. Die Frau saß auf ihm und neigte den Kopf. Die Morgenröte ließ ihre seidige Haut erglänzen und schimmerte in ihren dunkelbraunen Haaren, die vor der rechten Schulter herabhingen und auf Lukowskys Brust malerisch Arabesken bildeten. Marion sagte mit leiser Stimme: “Alles ist anders als sonst – als ob wir uns wirklich liebten! Ich hab das noch nie so erlebt. Und doch gibt es zwischen uns wohl doch keine Liebe?” Lukowsky entgegnete: “Wenn es keine Liebe zwischen uns gäbe, wären wir jetzt nicht beisammen!” Seine Hände glitten langsam von ihren Hüften empor, an ihrer Taille entlang bis hinauf zu den Schultern. Seine rechte Hand senkte sich auf ihre Brüste und die ( 598 )

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Maß. Außerdem möchte ich sie <strong>im</strong>mer schön gleichmäßig haben. Aber kürzer<br />

wird es nicht. Ich bin ja keine Sklavin! Freien Frauen werden nicht die Haare<br />

geschnitten. Das war bei den Germanen so, bei den Römern, den Griechen – und<br />

bei mir ist es auch so!” Wie sie dies sagte, erinnerte es Lukowsky erneut sehr an<br />

Vera. Es sagte: “Es hat etwas Beson<strong>der</strong>es auf sich mit Frauen, die so sind wie<br />

Du! Das selbstbest<strong>im</strong>mte Äußere ist ja das Sichtbare des Inneren.” Sie betrachtete<br />

abermals ihre Haarenden und meinte: “Aber morgen früh werde ich wie<strong>der</strong><br />

ein bißchen schnippeln. Ich halte mein Ewigkeitsmaß ein!” Sie sah Lukowsky<br />

an und lächelte: “O<strong>der</strong> vielleicht – vielleicht lasse ich sie doch noch so zehn<br />

Zent<strong>im</strong>eter länger. Zum Zeichen meiner Freiheit!” Lukowsky strich ihr mit dem<br />

Rücken von zwei Fingern über die Wange und sagte: “Ich bin Dir dankbar!”<br />

Marion blickte ihn fragend an: “Deswegen?” – “Ja,” antwortete er, “deswegen –<br />

auch deswegen. Es hat eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung – über die Schönheit hinaus.<br />

Ich erkläre es Dir einmal in Ruhe.” Sie ließ ihren Blick auf ihm ruhen. Dann<br />

fragte sie: “Bist Du richtig verliebt in mich? Gibt es das?” Er strich ihr liebevoll<br />

über Stirn und Wangen und dann durch das schwere mattglänzende Haar: “Ja!”<br />

Er fuhr ganz sachte mit <strong>der</strong> Spitze eines Fingers an ihren Lippen entlang: “Das<br />

gibt es!” Sie breitete die Arme aus und sprach: “Ich habe Lust, mit Kara Ben<br />

Nemsi durch die Wüste zu reiten o<strong>der</strong> durchs wilde Kurdistan!” Sie hielten einan<strong>der</strong><br />

fest in den Armen. Langsam senkten sich Marions Li<strong>der</strong> mit den langen<br />

dunklen W<strong>im</strong>pern. Ihr Gesicht war dem Lukowskys ganz nahe. Ihrer bei<strong>der</strong><br />

Lippen trafen einan<strong>der</strong> und ihr Kuß glühte wun<strong>der</strong>bar während einer ersten<br />

Sekunde <strong>der</strong> Ewigkeit; in einer zweiten vergaßen sie die Welt, streiften sie ihre<br />

Klei<strong>der</strong> von sich und wurden eins. Noch als das Morgenrot durch die Fenster<br />

tastete, liebten sie sich zum an<strong>der</strong>en Mal.<br />

Sie waren beieinan<strong>der</strong> auf dem weichen, weißen hochflorigen Teppich.<br />

Lukowsky lag auf dem Rücken. Die Frau saß auf ihm und neigte den Kopf. Die<br />

Morgenröte ließ ihre seidige Haut erglänzen und sch<strong>im</strong>merte in ihren dunkelbraunen<br />

Haaren, die vor <strong>der</strong> rechten Schulter herabhingen und auf Lukowskys<br />

Brust malerisch Arabesken bildeten. Marion sagte mit leiser St<strong>im</strong>me: “Alles ist<br />

an<strong>der</strong>s als sonst – als ob wir uns wirklich liebten! Ich hab das noch nie so erlebt.<br />

Und doch gibt es zwischen uns wohl doch keine Liebe?” Lukowsky entgegnete:<br />

“Wenn es keine Liebe zwischen uns gäbe, wären wir jetzt nicht beisammen!”<br />

Seine Hände glitten langsam von ihren Hüften empor, an ihrer Taille entlang bis<br />

hinauf zu den Schultern. Seine rechte Hand senkte sich auf ihre Brüste und die<br />

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