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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

be<strong>im</strong> Haar und zog den Kopf hoch. Lukowsky sah, daß sich kleine Wunden am<br />

Körper des Mädchens auftaten. Blut rann daraus hervor. Marion Keller legte<br />

eine Hand auf Lukowskys Oberschenkel und kniff ihn tüchtig ins Fleisch. Sie<br />

flüsterte: “Es wird diesmal wie<strong>der</strong> ekelhaft.” Lukowsky drückte die Frau noch<br />

ein wenig fester, löste dann seinen Griff und sagte halblaut: “Entschuldige mich<br />

für ein paar Minuten.” Lukowsky erhob sich. Er schritt umstandslos in die Mitte<br />

des durch rote Kerzen gebildeten Carés. Er packte Berst mit einer Hand <strong>im</strong><br />

Genick und mit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en bei <strong>der</strong> Kordel <strong>der</strong> Kutte. Er schob Berst aus dem<br />

Caré, setzte ihm einen Fuß auf den Hintern und trat zu. Irgendwo <strong>im</strong> nahen<br />

Dunkel war Poltern zu hören. Lukowsky drehte sich um und verkündete: “Ende<br />

<strong>der</strong> Vorstellung!” Es herrschte völlige Stille. Nur ein Geräusch war vernehmbar:<br />

Das leise Winseln des Mädchens am Boden zwischen den Kerzen. Im Schatten<br />

dieser Kerzen raffte sich Berst auf. Lukowsky streckte einen Arm aus, zeigte auf<br />

den Mann in <strong>der</strong> Kutte und sagte ohne beson<strong>der</strong>e Betonung: “Noch eine solche<br />

Sache von Ihnen, und Sie sterben!” Berst sah ihn verständnislos an. Dann verzog<br />

er sich wortlos ins Dunkel.<br />

Lukowsky beugte sich dem Mädchen am Boden zu und rief Bernd Meißner herbei<br />

“Bernd! Kümmere Dich um sie! Sofort!” Erst jetzt kam Bewegung in die<br />

Gesellschaft. Lukowsky wendete sich ab und ging wie<strong>der</strong> zu dem Sofa, in dem<br />

Marion gesessen hatte. Sie war aufgestanden. Sie sagte zu Lukowsky: “Ich<br />

möchte weg. Es kotzt mich an – pardon – es konveniert mir hier nicht mehr. Es<br />

mangelt mir an <strong>der</strong> heutzutage gebotenen Toleranz.” Lukowsky nickte ihr zu<br />

und nahm sie be<strong>im</strong> Arm. Aus Lautsprecherboxen irgendwo sang eine Frau in<br />

französischer Sprache von zwei Perlen, die sie verloren habe und nicht mehr finden<br />

könne.<br />

Ernst Lukowsky und Marion Keller verließen den Schauplatz. Im Fahrstuhl<br />

fragte Lukowsky: “Ich bringe Dich jetzt nach Hause?” Marion beugte das Gesicht<br />

in die Hände und massierte sich mit den Fingerspitzen die Stirn. Sie war<br />

ein bißchen angetrunken. Sie blickte auf und sagte: “Ich wohne in Bü<strong>der</strong>ich.”<br />

An <strong>der</strong> frischen Luft fühlte sich Marion besser. Sie ging bewußt langsam.<br />

Lukowsky führte sie zum Parkplatz seines Wagens und half ihr auf den Beifahrersitz.<br />

Marion nannte eine Adresse, wie einem Taxifahrer, und schlief dann sofort<br />

ein.<br />

Es hatte einige Mühe gekostet, Marion in Bü<strong>der</strong>ich wachzurütteln, sie war fest<br />

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