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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Es wurde allmählich kühl. Fischer drückte seine Zigarette aus und schlug vor:<br />

“Gehen wir hinein und hören wie ein bißchen Musik. Ich habe etwas<br />

Beson<strong>der</strong>es, nicht leicht zu bekommen. Für mich eines <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>barsten<br />

Werke: Die Sinfo-nia in d-moll von Wilhelm Friedemann Bach. Nur ein kleines<br />

Stück – und doch so groß! Mir ist jetzt danach.” Sie saßen in <strong>der</strong> Nähe des<br />

Balkonfensters, und es ertönte die Musik von Friedemann Bach, des auf gehe<strong>im</strong>nisvolle<br />

und ungeklärt gebliebene Weise in jungen Jahren verschollenen ältesten<br />

Sohns des großen Meisters. <strong>Ein</strong>e Legende behauptet, er habe sich in eine schöne<br />

Zigeunerin verliebt, alles hinter sich gelassen und sei mit <strong>der</strong>en Familie durch<br />

die Lande gereist. Dafür gab es keinen Beweis, doch warum sollte es nicht so<br />

gewesen sein.<br />

Als sie sich für den Tag trennten, wollte Lukowsky sich bei dem Freund bedan-<br />

ken, doch Fischer verbat es sich, er sagte: “Du weiß es doch: Allein <strong>der</strong> Gott<br />

Schicksal ist es, <strong>der</strong> handelt! Wir sind die Instrumente, für die er die Sinfonie<br />

des Lebens komponiert – die Partitur zusammenfügt – und dirigiert.”<br />

Am nächsten Vormittag kündigte Lukowsky für den Abend seinen Besuch bei<br />

Bernd Meißner an. Er sprach die Mitteilung auf einen Anrufbeantworter, vermutlich<br />

schlief Bernd noch und hatte dieses Gerät eingeschaltet, um nicht durch<br />

Anrufe gestört zu werden. Lukowsky fuhr mit dem Mustang in Richtung Düsseldorf.<br />

Es war ein gutes Gefühl, in diesem vertrauten alte Auto zu sitzen. Lukowsky<br />

nahm die altbekannte Strecke über Stuttgart, obwohl es hieß, die Route über<br />

Würzburg sei inzwischen besser ausgebaut.<br />

In Düsseldorf hatte sich verhältnismäßig wenig geän<strong>der</strong>t. Es gab einige neue<br />

Hochhäuser und einen Fernsehturm, doch alles in allem hatte Lukowsky nicht<br />

den <strong>Ein</strong>druck, lange nicht mehr hiergewesen zu sein. Er besuchte zuerst Wellmayer<br />

in dessen Erkrather Haus, das hatte er sich vorgenommen. Der freute sich<br />

über den Besuch und fast ebenso darüber, den alten Mustang noch in Betrieb zu<br />

sehen. Sein Autoplatz war längst an einer an<strong>der</strong>en Stelle, auf dem ehemaligen<br />

stand inzwischen ein Bürohaus, das Grundstück war zu teuer geworden. Wellmayers<br />

Söhne betrieben das Geschäft, die Tochter war längst verheiratet. Sie<br />

aßen zusammen, redeten bis zu den frühen Abendstunden und versprachen einan<strong>der</strong>,<br />

sich nicht aus den Augen zu verlieren. Dann machte Lukowsky sich auf,<br />

Bernd Meißner zu treffen.<br />

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