Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-PLAN und erklärte, die Dinge hätten sich wieder einrenken lassen. Als nächstes wählte Lukowsky die Nummer der Neoenergen in Wien und berichtete Elfi Földi. Sie zeigte sich mit dem Ergebnis seiner Tour zufrieden und sagte, er solle nun direkt nach München fliegen. Herr Fischer, der sich dort bereits um eine passende Unterkunft für ihn gekümmert habe, würde ihn vom Flughafen abholen. Ob er Fischers Münchner Telefonnummer habe? Lukowsky hatte sie. Und er freute sich auf das Wiedersehen mit Peter Fischer. 40 Fischer kam und holte ihn mit dem Mustang ab. Der sah so verjüngt aus, als hätte die Firma Ford ihn erst gestern vom Band gelassen. Peter Fischer hingegen war älter geworden, ein bißchen ergraut und nicht mehr ganz so schlank wie früher. Trotzdem, gemessen an der Zeit, hatte er sich nicht allzu sehr verändert. Nachdem sie die ersten Sätze miteinander gesprochen hatten, war es, als seien keine zwei Tage auseinander gewesen. Alles war so selbstverständlich, so natürlich, wieder wie immer, wie es sein mußte. Die Wohnung, die Fischer für Lukowsky besorgt hatte, war hell und angenehm, sie war gleich komplett eingerichtet und lag ganz in der Nähe von Schloß Nymphenburg, in der Wotanstraße. Lukowsky hätte ein bescheideneres Quartier vorgezogen, doch Fischer meinte, es würde in kommender Zeit genug zu tun geben, auch in geschäftlicher Hinsicht habe er sich einiges ausgedacht. Das hatte er in der Tat, und dabei spielte die Firma Wenzl eine Rolle, an der Fischer mittlerweile Anteile besaß. Er war eben ein guter Geschäftsmann. Der Abend war noch angenehm, und so saßen sie auf dem Balkon der Wohnung in der Wotanstraße, spielten Schach und schauten dabei dem Sonnenuntergang zu. Fischer war ein ausgezeichneter Schachspieler, er machte seinem berühmten Namensvetter Bobby Fisher Ehre. Lukowsky war dagegen günstigstenfalls ein Lehrling. Doch darauf kam es schließlich nicht an. Fischer nahm sich eine Zigarette, zündete sie an und sagte nach einer kleinen Pause: “Ich möchte jetzt einmal darüber reden, Ernst, über das, worüber ich noch nie gesprochen habe – auch mit Fritz nicht – und auch geschrieben habe ich es nie. Es kam mir immer so vor, als sei das unmöglich. Ich meine: Wir alle drei haben den Kampf bei der gotischen Kapelle nicht überlebt! Das ist Tatsa- ( 585 )

Z-PLAN che! Ich bin darauf vorbereitet gewesen. Vielleicht erinnerst Du Dich, Astrid hatte es vorausgesagt, wir würden bald sterben. Und so kam es. Doch dann lebten wir wieder – hier, ganz irdisch. Astrid und der alte Herr, der Leopold Wiesinger heißt, haben das fertiggebracht. Sie haben uns wiederhergestellt, repariert. Das Prinzip ist mir mittlerweile klar. Astrid hat es mir auseinandergesetzt. Durch besondere Stärkungen des inneren Leibs, des Astralkörpers, wurde der äußere wieder funktionstüchtig gemacht. Bei genauer Betrachtung steckt darin viel Logik. Außerdem ist ja das Faktum, daß wir auf dieser Erde weiterleben, unübersehbar. Was mich aber immer wieder in stillen Augenblicken erfaßt, ist das Gefühl während der Zeit des Gestorbenseins. Es waren sicherlich nur Minuten, und doch – mir kam es wie eine lange Wanderung vor. Und es ist ganz etwas anderes gewesen als das, worüber verschiedene oft unseriöse Bücher sprechen. Ich habe sie alle gelesen. Die Probanden dort, ich will es einmal so nennen, waren nicht wirklich gestorben, sie hatten höchstens die Schwelle berührt, keiner aber hatte sie überschritten – so wie wir!” – “Durch das Grüne Land,” ergänzte Lukowsky. Fischer wendete ihm den Blick zu und nickte: “Ja.” Er sah wieder dem Sonnenuntergang zu und sagte: “Darum wollte ich dann so schnell heiraten und Kinder. Es war ja de facto ein zweites Leben, eine zweite Chance. Ich bin dankbar. Und – ich bin jetzt sehr glücklich.” Er schwieg. Am Himmel bildeten die Wolken eine Landschaft, wie Berge und Seen unter den purpurroten Strahlen der Abendsonne. Lukowsky ahnte, was Fischer als nächstes sagen würde. Fischer fragte: “Warum heiratest Du nicht und gründest eine Familie. Noch ist Zeit dazu. Wir sind ja neu geboren. Vielleicht...” Er betrachtete die Glut seiner Zigarette, die fast ebenso rot leuchtete wie der Himmel “... vielleicht neu geboren aus dem Geiste, um es in ein christliches Wort zu fassen. Darum sind wir noch einmal jung, jünger, als uns anzusehen ist.” Fischer vermied es, Lukowsky in die Augen zu blicken, als er sagte: “Glaube mir, es ist sehr schön, eine Familie zu haben, es ist sehr schön. Und Du hast mir in mehreren Briefen geschrieben, was Vera Dir sagte – daß sie selber es von Dir wollte!” Lukowsky verstand die Gedanken und die Gefühle des Freudes und konnte ihnen doch nicht folgen. In der Wolkenlandschaft, dort irgendwo, mußte Vera sein – und warten. Und doch, hatte sie nicht wirklich von ihm verlangt, sich eine Frau zu nehmen, die ihr ähnlich sei und ein gutes Leben zu führen? So war ihre Ausdrucksweise gewesen. Damit hatte sie doch nichts anderes als das, was Peter Fischer soeben ausgesprochen hatte. Und dennoch, das war sehr schwer. ( 581 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

che! Ich bin darauf vorbereitet gewesen. Vielleicht erinnerst Du Dich, Astrid<br />

hatte es vorausgesagt, wir würden bald sterben. Und so kam es. Doch dann<br />

lebten wir wie<strong>der</strong> – hier, ganz irdisch. Astrid und <strong>der</strong> alte Herr, <strong>der</strong> Leopold<br />

Wiesinger heißt, haben das fertiggebracht. Sie haben uns wie<strong>der</strong>hergestellt,<br />

repariert. Das Prinzip ist mir mittlerweile klar. Astrid hat es mir auseinan<strong>der</strong>gesetzt.<br />

Durch beson<strong>der</strong>e Stärkungen des inneren Leibs, des Astralkörpers,<br />

wurde <strong>der</strong> äußere wie<strong>der</strong> funktionstüchtig gemacht. Bei genauer Betrachtung<br />

steckt darin viel Logik. Außerdem ist ja das Faktum, daß wir auf dieser Erde<br />

weiterleben, unübersehbar. Was mich aber <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> in stillen Augenblicken<br />

erfaßt, ist das Gefühl während <strong>der</strong> Zeit des Gestorbenseins. Es waren<br />

sicherlich nur Minuten, und doch – mir kam es wie eine lange Wan<strong>der</strong>ung vor.<br />

Und es ist ganz etwas an<strong>der</strong>es gewesen als das, worüber verschiedene oft<br />

unseriöse Bücher sprechen. Ich habe sie alle gelesen. Die Probanden dort, ich<br />

will es einmal so nennen, waren nicht wirklich gestorben, sie hatten höchstens<br />

die Schwelle berührt, keiner aber hatte sie überschritten – so wie wir!” – “Durch<br />

das Grüne Land,” ergänzte Lukowsky. Fischer wendete ihm den Blick zu und<br />

nickte: “Ja.” Er sah wie<strong>der</strong> dem <strong>Sonne</strong>nuntergang zu und sagte: “Darum wollte<br />

ich dann so schnell heiraten und Kin<strong>der</strong>. Es war ja de facto ein zweites Leben,<br />

eine zweite Chance. Ich bin dankbar. Und – ich bin jetzt sehr glücklich.” Er<br />

schwieg. Am H<strong>im</strong>mel bildeten die Wolken eine Landschaft, wie Berge und Seen<br />

unter den purpurroten Strahlen <strong>der</strong> Abendsonne. Lukowsky ahnte, was Fischer<br />

als nächstes sagen würde. Fischer fragte: “Warum heiratest Du nicht und<br />

gründest eine Familie. Noch ist Zeit dazu. Wir sind ja neu geboren. Vielleicht...”<br />

Er betrachtete die Glut seiner Zigarette, die fast ebenso rot leuchtete wie <strong>der</strong><br />

H<strong>im</strong>mel “... vielleicht neu geboren aus dem Geiste, um es in ein christliches<br />

Wort zu fassen. Darum sind wir noch einmal jung, jünger, als uns anzusehen<br />

ist.” Fischer vermied es, Lukowsky in die Augen zu blicken, als er sagte:<br />

“Glaube mir, es ist sehr schön, eine Familie zu haben, es ist sehr schön. Und Du<br />

hast mir in mehreren Briefen geschrieben, was Vera Dir sagte – daß sie selber es<br />

von Dir wollte!” Lukowsky verstand die Gedanken und die Gefühle des Freudes<br />

und konnte ihnen doch nicht folgen. In <strong>der</strong> Wolkenlandschaft, dort irgendwo,<br />

mußte Vera sein – und warten. Und doch, hatte sie nicht wirklich von ihm verlangt,<br />

sich eine Frau zu nehmen, die ihr ähnlich sei und ein gutes Leben zu<br />

führen? So war ihre Ausdrucksweise gewesen. Damit hatte sie doch nichts<br />

an<strong>der</strong>es als das, was Peter Fischer soeben ausgesprochen hatte. Und dennoch,<br />

das war sehr schwer.<br />

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