Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

thule.italia.net
von thule.italia.net Mehr von diesem Publisher
29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN noch die erhebliche englische Produktion an unseren Maschinen fast gleichwertigen Spitfire sowie den neuen Typen Typhoon und Tempest hinzu, so müsse Deutschland auf eine rund achtzehnfache Überlegenheit bei den Jagdflugzeugen gefaßt sein, die mit den gegenwärtigen eigenen Typen nicht abgewehrt werden könne. Der Feind ziele darauf ab, die Luftherrschaft zu erringen, um seine gewaltigen Bomberflotten gegen das Reich einsetzen zu können. Es werde daher kriegsentscheidend sein, die bereitstehenden neuen, technisch deutlich überlegenen Jäger sehr bald an die Front zu bringen, denn in der Luft würde dieser Krieg entschieden werden. – Die Einzelheiten von alledem drangen nicht bis zu Hitler vor. Göring verhinderte eine kritische Betrachtung der bevorstehenden Lage in der Luft persönlich. Adolf Galland mußte sich von ihm einen ‚Defätisten' schimpfen lassen. Das Unheil nahm seinen Lauf. Aufgrund der Anfangserfolge in Rußland äußerte Hitler die Meinung, der Krieg sei bereits gewonnen, nach einer endgültigen Niederlage der Sowjetunion, werde auch der Westen Frieden schließen. Das war vollkommen wirklichkeitsfremd. Doch daraufhin wurde die Order ausgegeben, keine neuen Waffen mehr zu entwickeln, die nicht innerhalb eines dreiviertel Jahres fertig werden könnten, weil man bis dahin fest mit dem Sieg rechnete. Es ist unbegreiflich, aber wahr! Obwohl Hitler zumindest im Hinblick auf die Flugzeuge angeordnet hatte, da solle man neue Typen sehr wohl im Auge behalten, erklärte Göring dies für unnötig. Und das war das Todesurteil für das Reiches! Denn die neuen Flugzeugtypen hätten etwa ein Jahr bis zur Frontreife benötigt. Sie wären rechtzeitig vor dem Erscheinen der amerikanischen P 47 und P 51 da gewesen und hätten die feindliche Luftoffensive ganz sicher abschlagen können. Amerikanische Analysen haben nach dem Krieg eindeutig ergeben, daß es der Deutschen Luftwaffe bei Nutzung ihrer technischen Möglichkeiten sogar verhältnismäßig leicht gewesen wäre, den Alliierten in der Luft ein regelrechtes Desaster zu bereiten. Doch leider – bei uns hatten die falschen Leute das Sagen! Sicher hat auch Göring den Sieg gewollt, doch es fehlte ihm einfach an Sachkompetenz und Verständnisvermögen. Und als wir dann endlich im letzten Halbjahr des Kriegs wieder technisch überlegene Jäger besaßen, waren die Fabriken zerbombt, in denen sie in ausreichender Stückzahl hätten hergestellt werden sollen. Außerdem war aufgrund des Treibstoffmangels die Ausbildung der jungen deutschen Piloten so flüchtig und schlecht geworden, daß sie auch mit den besten Maschinen Maschinen gegen die gutgeschulten Amerikaner oftmals nicht ankamen – aber wenigstens konnten sie ( 577 )

Z-PLAN ihnen nun notfalls davonfliegen. Ich erinnere mich an dieses ganze Drama so, als wäre es gestern gewesen. Es war zu spät - alles zu spät! - Genau wie bei den U-Booten, wo die neuen Typen um fast zwei Jahre verschleppt wurden. - Fehler über Fehler! - Und nicht, wie einige Leute gerne behaupten, aus Verrat! Nein, aus Unfähigkeit! Es war ein Trauerspiel! Alle unsere Opfer vergeblich!” Beekn unterbrach sich, er seufzte leise, massierte die Nasenwurzel und nahm dann seinen Faden wieder auf: “Die voraussehbare Entwicklung des Luftkriegs zu unseren Ungunsten bildete den auslösenden Punkt für die Geheimvorbereitungen. Darum bin ich auf diese Einzelheiten eingegangen, zumal es Sie, als Flieger, vielleicht interessiert. Canaris hatte zweifellos den Durchblick. Nach der tragischen Entscheidung im Jahre 1941, mit der unsere rüstungspolitischen Weichen in so verhängnisvoller Weise falsch gestellt worden waren - schon zum zweitenmal nach 1936 - gab es keine Frage mehr, daß wir den Krieg verlieren würden – diesen Krieg gegen Feinde, die vom Vernichtungswillen gegen das deutsche Volk besessen waren. In Voraussicht einer solchen Lage, gründete Admiral Canaris eine Organisation, die später den Namen ‚Die Kette‘ erhielt. Deren erstes Ziel bestand darin, jene neuen Waffenentwicklungen, die durch die Fehlentscheidung der Regierung brachlagen, zu prüfen und die besten davon im Rahmen dieser streng geheimen Organisation so weit wie möglich zu verwirklichen. So sorgte Canaris unter anderem dafür, daß die ursprünglichen Erfinder der Flugkreisel unter Bedeckung weiterarbeiten konnten. Mit Hilfe von schweizerischen Verbindungsleuten, beschaffte er Material, nötige Rohstoffe und so weiter. Auf diese Weise konnten einige wenige der wirklich perfekten Flugscheiben fertiggestellt werden - oder vielmehr Rundflugzeuge, wie man damals sagte. Es waren zwei sehr große, die mit einigem Recht als Weltraumschiffe bezeichnet werden können. Der Versuch, kleine Flugscheiben als Jäger herzustellen, wurde aufgegeben, weil es an einer passenden Bewaffnung fehlte. Diese Fluggeräte erzeugen ein eigenes Kraftfeld um sich herum. Dadurch sind sie so gut wie unverwundbar. Kein Geschoß aus grobstofflicher Materie kann das Kraftfeld durchdringen. Das gilt aber von innen nach außen genauso. Solch eine Flugscheibe konnte daher weder Bomben abwerfen noch die für Jäger üblichen Schnellfeuerkanonen verwenden. Ohne die erst im Anfangsstadium der Entwicklung stehenden Kraftstrahlgeschütze, blieben sie daher militärisch gesehen vorerst wertlos. Da der erste Düsenjäger, unsere Me 262, als Schnellbomber eingesetzt werden sollte, traf Canaris sich in Sachen Luftraumverteidigung mit ( 578 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

ihnen nun notfalls davonfliegen. Ich erinnere mich an dieses ganze Drama so,<br />

als wäre es gestern gewesen. Es war zu spät - alles zu spät! - Genau wie bei den<br />

U-Booten, wo die neuen Typen um fast zwei Jahre verschleppt wurden. - Fehler<br />

über Fehler! - Und nicht, wie einige Leute gerne behaupten, aus Verrat! Nein,<br />

aus Unfähigkeit! Es war ein Trauerspiel! Alle unsere Opfer vergeblich!”<br />

Beekn unterbrach sich, er seufzte leise, massierte die Nasenwurzel und nahm<br />

dann seinen Faden wie<strong>der</strong> auf: “Die voraussehbare Entwicklung des Luftkriegs<br />

zu unseren Ungunsten bildete den auslösenden Punkt für die Gehe<strong>im</strong>vorbereitungen.<br />

Darum bin ich auf diese <strong>Ein</strong>zelheiten eingegangen, zumal es Sie, als<br />

Flieger, vielleicht interessiert. Canaris hatte zweifellos den Durchblick. Nach <strong>der</strong><br />

tragischen Entscheidung <strong>im</strong> Jahre 1941, mit <strong>der</strong> unsere rüstungspolitischen<br />

Weichen in so verhängnisvoller Weise falsch gestellt worden waren - schon zum<br />

zweitenmal nach 1936 - gab es keine Frage mehr, daß wir den Krieg verlieren<br />

würden – diesen Krieg gegen Feinde, die vom Vernichtungswillen gegen das<br />

deutsche Volk besessen waren. In Voraussicht einer solchen Lage, gründete<br />

Admiral Canaris eine Organisation, die später den Namen ‚Die Kette‘ erhielt.<br />

Deren erstes Ziel bestand darin, jene neuen Waffenentwicklungen, die durch die<br />

Fehlentscheidung <strong>der</strong> Regierung brachlagen, zu prüfen und die besten davon <strong>im</strong><br />

Rahmen dieser streng gehe<strong>im</strong>en Organisation so weit wie möglich zu verwirklichen.<br />

So sorgte Canaris unter an<strong>der</strong>em dafür, daß die ursprünglichen Erfin<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Flugkreisel unter Bedeckung weiterarbeiten konnten. Mit Hilfe von schweizerischen<br />

Verbindungsleuten, beschaffte er Material, nötige Rohstoffe und so<br />

weiter. Auf diese Weise konnten einige wenige <strong>der</strong> wirklich perfekten Flugscheiben<br />

fertiggestellt werden - o<strong>der</strong> vielmehr Rundflugzeuge, wie man damals<br />

sagte. Es waren zwei sehr große, die mit einigem Recht als Weltraumschiffe bezeichnet<br />

werden können. Der Versuch, kleine Flugscheiben als Jäger herzustellen,<br />

wurde aufgegeben, weil es an einer passenden Bewaffnung fehlte. Diese<br />

Fluggeräte erzeugen ein eigenes Kraftfeld um sich herum. Dadurch sind sie so<br />

gut wie unverwundbar. Kein Geschoß aus grobstofflicher Materie kann das<br />

Kraftfeld durchdringen. Das gilt aber von innen nach außen genauso. Solch eine<br />

Flugscheibe konnte daher we<strong>der</strong> Bomben abwerfen noch die für Jäger üblichen<br />

Schnellfeuerkanonen verwenden. Ohne die erst <strong>im</strong> Anfangsstadium <strong>der</strong> Entwicklung<br />

stehenden Kraftstrahlgeschütze, blieben sie daher militärisch gesehen<br />

vorerst wertlos. Da <strong>der</strong> erste Düsenjäger, unsere Me 262, als Schnellbomber<br />

eingesetzt werden sollte, traf Canaris sich in Sachen Luftraumverteidigung mit<br />

( 578 )

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!