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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

täglichen Feierabend zu genießen begannen, sich mit Freunden und Freundinnen<br />

trafen, tanzen zu gehen, laute Musik zu hören o<strong>der</strong> auch nur zu Abend zu essen,<br />

eben das zu tun, was die Mehrzahl <strong>der</strong> Leute unter ihrem Leben verstand. Es war<br />

nicht sehr viel, nichts, worum Ernst Lukowsky sie beneiden konnte. Durch<br />

offene <strong>Ein</strong>gangstüren quoll mehr o<strong>der</strong> weniger lautstarke Musik, oft wilde<br />

Rhythmen ohne feste Form. Lukowsky dachte wie<strong>der</strong> einmal, aus den Höhlen<br />

<strong>der</strong> Nean<strong>der</strong>taler könnte es nicht viel an<strong>der</strong>s herausgedröhnt haben. Lokal reihte<br />

sich hier an Lokal, Bar an Bar, Diskothek an Diskothek und Kneipe an Kneipe,<br />

dazwischen jedwede Art Speiserestaurants sowie Läden und Lädchen, die bei<br />

Tageslicht allen möglichen und unmöglichen Tand feilboten.<br />

„Hier?“ fragte Busch und wies unauffällig mit gewölbter Hand auf ein italienisches<br />

Restaurant. Lukowsky st<strong>im</strong>mte zu.<br />

Sie betraten die Gaststätte. Kerzen brannten auf den Tischen. Mit antiken<br />

Motiven bearbeitete Kupferplatten dienten als Wanddekoration. Die <strong>Ein</strong>richtung<br />

war dunkel gehalten. - Abermals fragte Busch: „Hier?“ als sie an einen <strong>der</strong> hintersten<br />

unbesetzten Tische gelangten. Lukowsky war es recht. Sie setzten sich.<br />

Das Lokal war um diese Abendzeit bereits gut besucht, wenngleich nicht überfüllt.<br />

Leise Musik tönte unaufdringlich von irgendwo her, italienische Volksweisen.<br />

Gerade erklang die Baccarole <strong>der</strong> Julietta aus 'Hoffmanns Erzählungen'<br />

in ihrer venezianischen Urfassung. Lukowsky mußte unwillkürlich an Dulcinea<br />

denken. Als ob das eine ganz beson<strong>der</strong>e Bedeutung habe, von <strong>der</strong> er noch nichts<br />

wußte und es doch ahnte. Gesprächsfetzen flatterten von verschiedenen Tischen<br />

an den von Busch und Lukowsky gewählten, vermengten sich zu einem dumpfen<br />

Raunen, aus dem hin und wie<strong>der</strong> ein Lachen hervorstach o<strong>der</strong> ein gedämpfter<br />

Ruf. - <strong>Ein</strong> Kellner kam und wies auf zwei le<strong>der</strong>gebundene Speisekarten<br />

hin. Man bestellte zu essen, bestellte auch Wein, welcher früher als die<br />

Gerichte gebracht wurde.<br />

Lukowsky zog einen Aschenbecher auf seine Tischhälfte und nahm eine Zigarette.<br />

Während er sie entzündete, blickte er seinen Begleiter aufmunternd an:<br />

„Erzählen Sie mir!“<br />

Busch befahl ein humorvoll-verlegenes Lächeln in sein Mienenspiel: „Was, zum<br />

Beispiel, möchten Sie denn hören?“<br />

Lukowsky zählte auf: „Alles über Brünner, alles über seine Mitstreiter, über den<br />

Herrn Valtine und die Kisten, über einen gewissen Fischer – eben alles was<br />

dazugehört!" Busch tat perplex: „Wozu gehört?“<br />

„Zu dem Klad<strong>der</strong>adatsch, in den ich durch Ihren Freund Beekn geraten bin. Also<br />

los! Lassen Sie hören!“<br />

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