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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

ran besteht kein Zweifel. Sie hatte wohl auch einige gemeinsame Interessen,<br />

etwa die Musik Wagners. Wilhelm Canaris war ein Mann von Format, er hatte<br />

trotz womöglich reaktionärer Anschauungen fraglos Weitblick. So warnte er<br />

beispielsweise schon 1937 vor <strong>der</strong> britischen und amerikanischen Rüstungspolitik,<br />

aus <strong>der</strong>en technischer Konzeption, etwa <strong>der</strong> Entwicklung von Langstreckenbombern,<br />

sich eindeutig ersehen ließ, daß diese Mächte einen großangelegten<br />

Krieg planten, <strong>der</strong> nur gegen Deutschland gerichtet sein konnte, ja, daß sie einen<br />

zweiten Weltkrieg vorbereiteten. Niemand in <strong>der</strong> damaligen deutschen Regierung<br />

wollte das wahrhaben. Deutschland dachte nicht an eine dagegen wirksame<br />

strategische Rüstung. Bis zum Führer drangen die von Canaris verfaßten Studien<br />

wahrscheinlich gar nicht vor, was wie<strong>der</strong>um dieser nicht wußte, und das Gesprächskl<strong>im</strong>a<br />

zwischen diesen beiden Männern, die sich früher so gut verstanden<br />

hatten, wurde mit einemmal schlechter. Ich persönlich glaube, die besagten<br />

Emporkömmlinge fürchteten, daß <strong>der</strong> Führer, <strong>der</strong> ja ein ausgesprochen kulturbeflissen<br />

Mann war, sich an die gebildeten Offizierskreise annähern könnte. Das<br />

hätte die Gewichte verschoben. Deshalb die Intrigen. Dennoch, zwischen Hitler<br />

und Canaris blieb ein gegenseitiger Respekt. Wie es später zu <strong>der</strong> Verratsbezichtigung<br />

und Canaris' Verurteilung kommen konnte, ist nach wie vor ungeklärt;<br />

die meisten Originalunterlagen darüber sind ja nicht mehr vorhanden. Die<br />

Beschuldigungen kamen aus den Reihen verhafteter Wi<strong>der</strong>ständler. Nach dem<br />

Krieg wurde von einigen Leuten behauptet, es seien verräterische Tagebücher<br />

aufgefunden worden. Doch das war ein plumper Schwindel. Heutzutage möchte<br />

man ihn zum Wi<strong>der</strong>ständler erklären, weil das propagandistisch nützlich wäre,<br />

genau wir bei Rommel. Man will den <strong>Ein</strong>druck erwecken, alles sei gegen Hitler<br />

gewesen, was natürlich nicht st<strong>im</strong>mt. Canaris wurde <strong>im</strong> Februar 1944 verhaftet.<br />

Er konnte trotz Haft aber vieles tun, beson<strong>der</strong>s Heinrich H<strong>im</strong>mler sorgte dafür.<br />

H<strong>im</strong>mler wollte dann auch noch einen Vorstoß zu einem Separatfrieden mit den<br />

Westmächten unternehmen. Das war selbstverständlich unrealistisch. Canaris<br />

konnte anscheinend eine Verbindung zu dem sehr polulären amerikanischen<br />

Genmeral George Patton herstellen, <strong>der</strong> als latent deutschfreundlich galt. Patton<br />

trat dann tatsächlich für ein antisowjetisches Bündnis mit Deutschland ein. Er<br />

wollte Gefangene <strong>der</strong> Wehrmacht und Waffen-SS gar nicht erst entwaffnen,<br />

son<strong>der</strong>n gleich mit uns zusammen gegen Moskau marschieren. Doch er konnte<br />

sich nicht durchsetzen. Bald nach Kriegsende wurde er ermordet. Die Pläne von<br />

H<strong>im</strong>mler scheiterten also. Canaris verfolgte weiter seinen Z-Plan, so gut es ging.<br />

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