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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

nicht falsch: Meine junge Mitarbeiterin ist doch nicht bei Ihnen?” – “Nein,”<br />

antwortete Lukowsky, “obwohl ich sie sehr hübsch finde. Sie brachte mich bis<br />

zum Hotel und fuhr, ohne auszusteigen, wie<strong>der</strong> zurück.” – “Sie ist noch <strong>im</strong>mer<br />

nicht wie<strong>der</strong> da,” sagte Ünöt mit spürbarer Besorgnis in <strong>der</strong> St<strong>im</strong>me, und riet:<br />

“Sie sollten dieses Hotel sofort verlassen, Herr Lukowsky. Ich kann jetzt nicht<br />

zu Ihnen kommen. Nehmen Sie sich irgendein einfaches Quartier für diese<br />

Nacht. Es st<strong>im</strong>mt etwas nicht!” Lukowsky fragte: “Kann ich Ihnen helfen, nach<br />

<strong>der</strong> jungen Dame zu suchen? – “Nein,” erwi<strong>der</strong>te Ünöt, “das mache ich schon.<br />

Aber vielen Dank. Wie gesagt: Verlassen Sie das Hotel, möglichst sofort. Wir<br />

sollten dann morgen früh telefonieren.” Lukowsky legte den Hörer auf, steckte<br />

sich eine Zigarette an und ging ins Bad, um sich anzuziehen. Als er fertig war<br />

und in das Z<strong>im</strong>mer zurückkam, hörte er ein leises Geräusch an <strong>der</strong> Tür, so, als<br />

werde ein Schloß betätigt. Lukowsky ging hin und drückte die Türklinke – es<br />

war von außen verschlossen. Ünöts Warnung schien um ein paar Minuten zu<br />

spät gekommen zu sein, und Lukowsky erinnerte sich <strong>der</strong> dumpfen Ahnung, die<br />

Elfi Földi ausgesprochen hatte: ‚Seien sie vorsichtig in Istanbul!‘ Weibliche<br />

Intuition. Es war nicht schwierig, sich auf die verschlossene Tür einen Re<strong>im</strong> zu<br />

machen. Vermutlich standen davor ein paar türkische Polizisten und warteten<br />

darauf, daß an<strong>der</strong>e Leute auf <strong>der</strong> Bildfläche erschienen, die ihnen die Befehle<br />

erteilten, aber höchstwahrscheinlich keine Türken waren. Lukowsky untersuchte<br />

das Fenster. Es war, wie in solchen vollkl<strong>im</strong>atisierten Hochhäusern üblich, fest<br />

verschlossen. Doch für die Toilettenfenster galt das nicht <strong>im</strong>mer. Lukowsky sah<br />

nach. Dazu mußte er auf den Klodeckel steigen, dessen Plastik bedenklich<br />

st<strong>im</strong>mende knackende Geräusche von sich gab. Tatsächlich, das kleine quadratische<br />

Fenster ließ sich öffnen. Es war weit oben in <strong>der</strong> Wand angebracht und<br />

klein, aber nicht zu klein, um sich hindurch zu zwängen. Lukowsky dachte an<br />

Peter Fischers Gehe<strong>im</strong>versteck <strong>im</strong> Aurora-Büro, und außerdem daran, daß<br />

Gebäude wie dieses Hotel auf Effizienz ausgerichtet waren. Sicherlich lag<br />

<strong>im</strong>mer ein Badez<strong>im</strong>mer am nächsten, so daß die Wasserversorgung zweier stets<br />

durch eine Leitung bewerkstelligt wurde. Traf dies zu, so mußte es möglich sein,<br />

von diesem Badez<strong>im</strong>mer aus durch das wahrscheinlich sehr dicht daneben<br />

liegende Fenster des angrenzenden hinüberzuklettern. In <strong>der</strong> Höhe des achten<br />

Stockwerks kein reines Vergnügen, doch die einzige Chance. Lukowsky stieß<br />

das kleine Fenster ganz auf und stemmte sich empor. Unten w<strong>im</strong>melte <strong>der</strong><br />

Straßenverkehr des nächtlichen Istanbul mit seinem ständigen Hupkonzert. Die<br />

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