Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne
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Z-PLAN “So sehe ich es auch. Wahrscheinlich ein dummer Zufall; ähnlich, wie es ein Zufall war, daß jetzt zwei Bergsteiger das Flugzeugwrack fanden. Doch es gab Leute, die nach solchen Informationen systematisch suchten – wie Alfred Beekn.” Löw klatschte leicht in die Hände: “Aber es ist passiert und wir müssen uns jetzt darum kümmern. Das tun wir auch.” Er sprach Lukowsky direkt an: “Die Harz-Anlage ist nicht Ihre Sorge, Herr Lukowsky. Dort dürfte nun auch ganz sicher nichts mehr zu finden sein. Was uns beunruhigt, ist die Ungewißheit hinsichtlich dessen, ob nicht eventuell inzwischen Unbefugte an Wissensbrocken gekommen sind, mit denen sie allein nicht viel anfangen würden, die aber unerwünschte Folgewirkungen auslösen könnten.” Elfi Földi setzte wieder ein: “Da kommen wir an meine Annahme: Falls der erste Flugzeugabsturz nicht stattgefunden hat, wenn er ein Bluff war, dann gibt es Leute, die mehr wissen als uns lieb sein kann. Es ist viel Zeit vergangen, der Pilot lebt womöglich nicht mehr – ich persönlich glaube nicht, daß er noch lebt, was ich auch begründen werde; zu diesem Punkt komme ich gleich. Doch er hätte vielleicht seine Informationen weitergegeben können.” Löw nickte ihr zu und sagte dann: “Daran ist einiges. Ich stehe dieser Theorie nicht ohne Skepsis gegenüber, doch – je mehr ich es überlege ... Wir müssen auch mit dieser Möglichkeit rechnen, die Frau Földi jetzt näher darlegen sollte.” Die Frau griff wieder nach ihrem Bleistift, ließ ihn zwischen den Fingern wippen und betonte: “Es gibt in dieser Angelegenheit noch einen eventuell sehr wichtigen Aspekt.” Sie sah Lukowsky an und sagte: “Herr Lukowsky, ich habe mich mit alledem sehr eingehend beschäftigt. Auch mit Ihnen, mit Ihren seinerzeitigen Partnern, den Hintergründen des Auftrags für den Flug – ich bin sehr gründlich gewesen.” Sie sah ihn aus ihren meergrünen Augen an und fragte: “Darf ich in allem ganz offen sprechen?” Lukowsky war überrascht, aber er nickte: “Natürlich.” Die Frau erwiderte das Kopfnicken mit einem Dank andeutende Lächeln, und begann: “Der Auftrag für die beiden Flüge – den ersten, den Sie unternahmen, und der zweite, bei dem Herr Schäurer abstürzte – wurde von die Manday Limited in Istanbul über die Firma Mahlberg, Gabler & Wenzl in München erteilt. Wir wissen inzwischen, daß Herr Beekn gegenüber dieser Münchner Firma, die jetzt nur noch Wenzl GmbH heißt, den Wunsch äußerte, eine in Düsseldorf ansässige Firma solle den Auftrag ausführen – nämlich die gerade erst von Ihnen, Herrn Schäurer und Herrn Meißner gegründete!” Das erstaunte Lukowsky. Er fragte: “Sie sind dessen sicher?” Elfi Földi nickte: “ Ja. Und das ist, wenn Sie meinen weiteren Ausführungen folgen, auch ( 547 )
Z-PLAN gar nicht so verwun-derlich.” Sie schob den Bleistift wieder in ihre Haare, zog einen winzigen Notizblock aus ihrem Gürtel, blätterte darin, steckte den Block wieder weg und fragte: “Herr Lukowsky, wie lange kannten Sie damals Herrn Schäurer schon?” Er antwortete: “Ungefähr zwei Jahre, vielleicht zweieinhalb.” Die Frau fragte weiter: “Wissen Sie, was er vorher tat?” – “Ja,” entgegnete Lukowsky: “Er flog. Alte Transporter. Vor allem im vorderen Orient, im ganzen Mittelmeerraum.” Elfi Földi nickte zustimmend: “Im Mittelmeerraum! Ganz recht!” Sie warf Löw einen Blick zu und sah dann wieder Lukowsky an, ihre Stimme klang sehr sicher: “Ich bin der Überzeugung, daß die alte Beechcraft, die im November 1969 den ersten der beiden bewußten Flüge für die Manday Limited unternahm und angeblich in die Adria stürzte, von Herrn Schäurer geflogen wurde ...” Lukowsky wollte unterbrechen, doch die Frau ließ es nicht zu, sie sprach nachdrücklich weiter: “... daß er mit dieser Maschine irgendwo heimlich gelandet ist, die Ladung an einen sicheren Ort geschafft hat, nach Vereinbarung mit Herrn Beekn, und das Flugzeug verschwinden ließ. Wahrscheinlich ganz einfach durch Verkauf in ein Land, in dem es mit anderen Papieren wieder auftauchen konnte. Wenn es sich so verhielt, wie ich annehme, dann wußte Herr Schäurer ganz genau, wer die Manday Limited war. Die Verbindung hatte er womöglich nur mit der guten Absicht hergestellt, der neuen gemeinsamen Firma zu Aufträgen zu verhelfen – vielleicht, nehmen wir es einmal so an. Nun: Als Herr Brünner für die Manday Limited den Auftrag zu dem zweiten Flug, dem Unglücksflug, erteilte, erfuhr dieser von Ihnen, daß nicht Sie die Maschine fliegen würden, weil sie mit administrativen Arbeiten beschäftigt waren, sondern Herr Schäurer.” Elfi Földi winkte einer Zwischenfrage Lukowskys ab und erläuterte: “Sie selbst haben dies Vera Jörgens erzählt! Diese erwähnte es in einem Gespräch mit Antonietta, als sie sich nach Ihrer Verwundung an Ihrem Krankenbett trafen, Herr Lukowsky. Es stimmt also! Und nun: Damit ergab sich für Beekn die Gelegenheit, auf einfache Weise einen Mann loszuwerden, der über ihn einiges wußte. Er disponierte um. In die Kisten kamen nur wertlose Teile – erkennbar, was es sein könnte, aber auch nicht mehr – plus einer Bombe, die mit einem Zünder versehen war, der vermutlich auf Druckunterschied, also auf Flughöhe, reagierte, in Kombinatio mit einer Verzögerungschaltung. Ich habe mich kundig gemacht, so etwas gibt es, gab es auch schon damals. Es kann aber auch ein einfacher Zeitzünder gewesen sein. Beekn hatte sich somit eines potentiell gefähr- ( 548 )
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“So sehe ich es auch. Wahrscheinlich ein dummer Zufall; ähnlich, wie es ein<br />
Zufall war, daß jetzt zwei Bergsteiger das Flugzeugwrack fanden. Doch es gab<br />
Leute, die nach solchen Informationen systematisch suchten – wie Alfred<br />
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uns jetzt darum kümmern. Das tun wir auch.” Er sprach Lukowsky direkt an:<br />
“Die Harz-Anlage ist nicht Ihre Sorge, Herr Lukowsky. Dort dürfte nun auch<br />
ganz sicher nichts mehr zu finden sein. Was uns beunruhigt, ist die Ungewißheit<br />
hinsichtlich dessen, ob nicht eventuell inzwischen Unbefugte an Wissensbrocken<br />
gekommen sind, mit denen sie allein nicht viel anfangen würden, die<br />
aber unerwünschte Folgewirkungen auslösen könnten.” Elfi Földi setzte wie<strong>der</strong><br />
ein: “Da kommen wir an meine Annahme: Falls <strong>der</strong> erste Flugzeugabsturz nicht<br />
stattgefunden hat, wenn er ein Bluff war, dann gibt es Leute, die mehr wissen als<br />
uns lieb sein kann. Es ist viel Zeit vergangen, <strong>der</strong> Pilot lebt womöglich nicht<br />
mehr – ich persönlich glaube nicht, daß er noch lebt, was ich auch begründen<br />
werde; zu diesem Punkt komme ich gleich. Doch er hätte vielleicht seine Informationen<br />
weitergegeben können.” Löw nickte ihr zu und sagte dann: “Daran ist<br />
einiges. Ich stehe dieser Theorie nicht ohne Skepsis gegenüber, doch – je mehr<br />
ich es überlege ... Wir müssen auch mit dieser Möglichkeit rechnen, die Frau<br />
Földi jetzt näher darlegen sollte.” Die Frau griff wie<strong>der</strong> nach ihrem Bleistift, ließ<br />
ihn zwischen den Fingern wippen und betonte: “Es gibt in dieser Angelegenheit<br />
noch einen eventuell sehr wichtigen Aspekt.” Sie sah Lukowsky an und sagte:<br />
“Herr Lukowsky, ich habe mich mit alledem sehr eingehend beschäftigt. Auch<br />
mit Ihnen, mit Ihren seinerzeitigen Partnern, den Hintergründen des Auftrags für<br />
den Flug – ich bin sehr gründlich gewesen.” Sie sah ihn aus ihren meergrünen<br />
Augen an und fragte: “Darf ich in allem ganz offen sprechen?” Lukowsky war<br />
überrascht, aber er nickte: “Natürlich.” Die Frau erwi<strong>der</strong>te das Kopfnicken mit<br />
einem Dank andeutende Lächeln, und begann: “Der Auftrag für die beiden<br />
Flüge – den ersten, den Sie unternahmen, und <strong>der</strong> zweite, bei dem Herr Schäurer<br />
abstürzte – wurde von die Manday L<strong>im</strong>ited in Istanbul über die Firma Mahlberg,<br />
Gabler & Wenzl in München erteilt. Wir wissen inzwischen, daß Herr Beekn<br />
gegenüber dieser Münchner Firma, die jetzt nur noch Wenzl GmbH heißt, den<br />
Wunsch äußerte, eine in Düsseldorf ansässige Firma solle den Auftrag ausführen<br />
– nämlich die gerade erst von Ihnen, Herrn Schäurer und Herrn Meißner gegründete!”<br />
Das erstaunte Lukowsky. Er fragte: “Sie sind dessen sicher?” Elfi Földi<br />
nickte: “ Ja. Und das ist, wenn Sie meinen weiteren Ausführungen folgen, auch<br />
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