Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN es nie gehört.” Antonietta lächelte: “Sehr gut! Die Neoenergen kann ein wichtiges Stück Zukunft für diesen ganzen Planeten bedeuten! - Für uns im speziellen aber bedeutet dies: Macht! Macht, Herr Lukowsky, denn die ausschlaggebenden Mittel des nächsten Waffengangs werden die der Wirtschaft sein!” Sie kam nun zu dem Punkt, über den sie ganz besonders mit Lukowsky reden wollte. Sie öffnete ihre Handtasche, einige Familienfotos und reichte es ihm mit den Worten: “Das dort ist Julia, meine älteste Tochter. Das Bild wurde erst neulich in ihrem Garten in Bad Homburg aufgenommen.” Die Frau auf dem Foto war sehr hübsch, aber der Mutter erst auf den zweiten Blick ähnlich. Julia hatte helle Augen, so weit sich dies auf der kleinen Fotografie erkennen ließ, und hellbraune Haare mit einem Seitenscheitel. Die Haare waren so lang wie die ihrer Mutter, doch Julias Gesicht wirkte ernster, obwohl sie lächelte. Antonietta sagte: “Julia ist in der vergangenen Zeit viel mit Astrid zusammengewesen. Sie hat sich von Anfang an für deren Spezialgebiete interessiert und viel von ihr gelernt. Daher hat sie einige Fähigkeiten in sich ausgebildet, die nicht alltäglich sind. Sie ist ihrem Mann in vielerlei Hinsicht zu einer Beraterin geworden; er tut nichts, ohne sie vorher zu fragen, und das hat sich schon sehr bewährt. Allerdings, wie ich schon vorhin sagte, Julia hat sich doch nun fast ganz der Familie zugewandt, sie ist ja auch inzwischen selbst Mutter." Antonietta lächelte: "Und ich bin Oma!" Der Blick ihrer dunklen Augen wurde ernst: "Jetzt, in den vergangenen zwei Monaten, haben sich dort Dinge zugetragen, denen nachgegangen werden muß. Ein Entwicklungsbüro mit angeschlossenen Labors brannte nieder. Es heißt allgemein, durch einen Unfall. Dabei verloren wir einen unserer wichtigsten Ingenieure, einen Mann aus dem inneren Kreis. Offiziell kam er bei dem Brand ums Leben. Doch seine Leiche konnte nicht gefunden werden. Julia ist der Überzeugung, daß Brandstiftung vorlag – und sie glaubt fest, daß Lothar Borch, jener Ingenieur, lebt und irgendwo gefangengehalten wird. Auch Marianne glaubt das - und sie hat einen sechsten Sinn. Es gibt einen Kriminalbeamten, der die gleiche Meinung vertritt. Dieser Herr Löffler hat damit einen schweren Stand, denn offenbar ist seine Auffassung unerwünscht. Wir müssen etwas unternehmen und haben auch schon einiges in die Wege geleitet. Aber wir kamen in der Sache bisher nicht weiter. Astrid war es, die Julia riet, Sie um Beistand zu bitten, lieber Herr Lukowsky, und ich denke, das war eine gute Idee. Sie haben gewisse Erfahrungen, die jetzt notwendig sind – und auch die nötige Entschlußkraft, wenn Durchgreifen erforderlich sein sollte, eben das, was sich ( 543 )

Z-PLAN nicht auf Universitäten und Akademien erlernen läßt. Deshalb brauchen wir Sie.” Er fragte: “Was soll ich im einzelnen tun?” – “Bitte reden Sie darüber persönlich mit Julia,” erwiderte Antonietta, "und natürlich ebenso mit Max, ihrem Mann. Außerdem rate ich Ihnen, mit Marianne zu sprechen - sie wird Ihnen auch persönlich besonders gefallen! - Zuerst aber werden Sie noch mit anderen Dingen beschäftigt sein. Von nächster Woche an, denke ich, müßten Sie dann dafür Zeit haben. Julia ist jetzt in Berlin, sie richtet da einen Zweitwohnsitz ein. Bitte treffen Sie meine Tochter dort, sie ist sehr eingespannt und läßt außerdem die Kinder nicht gern allein. Ich gebe Ihnen die Anschrift und Telefonnummer. Julia wartet auf Sie.” Antonietta schrieb einige Zeilen auf ein Blatt in ihrem Notizbuch, riß es heraus und gab es Lukowsky. Es standen zwei Anschriften mit Telefonnummern darauf, eine in Berlin und eine in Bad Homburg. Lukowsky faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in seine Brieftasche. Er versprach: “Sie können sich darauf verlassen, ich werde mich sehr bemühen.” Die Frau lächelte: “Danke! Das weiß ich!” Sie ließ einen leisen Seufzer hören und sagte: “Ein richtiges Privatleben gibt es für uns wohl doch nie!” - Antonietta wollte an diesem Tag nicht mehr ins Büro, sie fuhr nach Hause. Sie hatte Lukowsky angeboten, ihn erst noch zum Opernring zu bringen, doch das Wetter war nicht unangenehm, und so ging er den kleinen Weg ganz gerne zu Fuß, um bei dieser Gelegenheit die Eindrücke der Stadt Wien im Jahre 1999 auf sich wirken zu lassen. Verglichen mit anderen Großstädten, waren es noch immer überwiegend angenehme Eindrücke. Doch auch hier lungerten zum Leidwesen der Einheimischen nun schon ungebetene Gäste herum, unter diesen zahlreiche Schwarze, und die Angst vor Gewalt auf den Straßen hatte auch im ehemals so friedvollen Wien Einzug gehalten. Immerhin, noch war es nicht so schlimm wie anderswo. Mehrfach fielen Lukowsky leere Geschäfte auf. Vermutlich hatten sich die Beisitzer die Mieten nicht mehr leisten können, oder die kleinen persönlichen Läden waren unter dem Druck anonymer Supermarktketten erstickt worden. Aber Trafiken gab es noch immer, Spezialgeschäfte für Tabakwaren und Zeitschriften. Wer mochte wissen, wann auch diese kleinen, von ihren Inhabern mit persönlicher Note geführten Geschäfte von der Jeder-verkauft-alles-Wirtschaft aufgefressen werden würden, in der bloß die großen multinationalen Unternehmen Vorteile hatten. Aber für die war das System ja auch gemacht, nicht für einzelne Menschen mit Persönlichkeit. Dennoch, Wien war noch immer eine schöne Stadt, eine Stadt mit einer besonderen Atmosphäre, ( 544 )

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es nie gehört.” Antonietta lächelte: “Sehr gut! Die Neoenergen kann ein wichtiges<br />

Stück Zukunft für diesen ganzen Planeten bedeuten! - Für uns <strong>im</strong><br />

speziellen aber bedeutet dies: Macht! Macht, Herr Lukowsky, denn die ausschlaggebenden<br />

Mittel des nächsten Waffengangs werden die <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

sein!” Sie kam nun zu dem Punkt, über den sie ganz beson<strong>der</strong>s mit Lukowsky<br />

reden wollte. Sie öffnete ihre Handtasche, einige Familienfotos und reichte es<br />

ihm mit den Worten: “Das dort ist Julia, meine älteste Tochter. Das Bild wurde<br />

erst neulich in ihrem Garten in Bad Homburg aufgenommen.” Die Frau auf dem<br />

Foto war sehr hübsch, aber <strong>der</strong> Mutter erst auf den zweiten Blick ähnlich. Julia<br />

hatte helle Augen, so weit sich dies auf <strong>der</strong> kleinen Fotografie erkennen ließ,<br />

und hellbraune Haare mit einem Seitenscheitel. Die Haare waren so lang wie die<br />

ihrer Mutter, doch Julias Gesicht wirkte ernster, obwohl sie lächelte. Antonietta<br />

sagte: “Julia ist in <strong>der</strong> vergangenen Zeit viel mit Astrid zusammengewesen. Sie<br />

hat sich von Anfang an für <strong>der</strong>en Spezialgebiete interessiert und viel von ihr<br />

gelernt. Daher hat sie einige Fähigkeiten in sich ausgebildet, die nicht alltäglich<br />

sind. Sie ist ihrem Mann in vielerlei Hinsicht zu einer Beraterin geworden; er tut<br />

nichts, ohne sie vorher zu fragen, und das hat sich schon sehr bewährt. Allerdings,<br />

wie ich schon vorhin sagte, Julia hat sich doch nun fast ganz <strong>der</strong> Familie<br />

zugewandt, sie ist ja auch inzwischen selbst Mutter." Antonietta lächelte: "Und<br />

ich bin Oma!" Der Blick ihrer dunklen Augen wurde ernst: "Jetzt, in den vergangenen<br />

zwei Monaten, haben sich dort Dinge zugetragen, denen nachgegangen<br />

werden muß. <strong>Ein</strong> Entwicklungsbüro mit angeschlossenen Labors brannte nie<strong>der</strong>.<br />

Es heißt allgemein, durch einen Unfall. Dabei verloren wir einen unserer wichtigsten<br />

Ingenieure, einen Mann aus dem inneren Kreis. Offiziell kam er bei dem<br />

Brand ums Leben. Doch seine Leiche konnte nicht gefunden werden. Julia ist<br />

<strong>der</strong> Überzeugung, daß Brandstiftung vorlag – und sie glaubt fest, daß Lothar<br />

Borch, jener Ingenieur, lebt und irgendwo gefangengehalten wird. Auch<br />

Marianne glaubt das - und sie hat einen sechsten Sinn. Es gibt einen Kr<strong>im</strong>inalbeamten,<br />

<strong>der</strong> die gleiche Meinung vertritt. Dieser Herr Löffler hat damit einen<br />

schweren Stand, denn offenbar ist seine Auffassung unerwünscht. Wir müssen<br />

etwas unternehmen und haben auch schon einiges in die Wege geleitet. Aber wir<br />

kamen in <strong>der</strong> Sache bisher nicht weiter. Astrid war es, die Julia riet, Sie um<br />

Beistand zu bitten, lieber Herr Lukowsky, und ich denke, das war eine gute Idee.<br />

Sie haben gewisse Erfahrungen, die jetzt notwendig sind – und auch die nötige<br />

Entschlußkraft, wenn Durchgreifen erfor<strong>der</strong>lich sein sollte, eben das, was sich<br />

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