Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN gar nicht so viel zu erzählen, wie es nach einer so langen Zeit sonst üblich wäre. Ich habe mich sehr darüber gefreut, daß unsere Verbindung auf diese Weise recht eng blieb.” Sie schenkte Kaffee in zwei Tassen. Lukowsky erwiderte: “Auch ich habe mich über jeden Ihrer Briefe gefreut. Und es geht Ihnen gut. Das ist schön!” – “Ich habe keinen Grund, mich zu beklagen,” sagte Antonietta, “das Schicksal hat es gut mit mir gemeint. Ich bin auch nicht mehr ständig in der Firma, das schrieb ich Ihnen ja, so daß ich inzwischen schon mitunter die Rolle der Oma ausfüllen kann, denn meine älteste Tochter hat ja bereits zwei Kinder – meine Tochter Julia, sie rief Sie an.” Lukowsky fragte: “Sie ist nicht hier?” Antonietta schüttelte den Kopf: “Julia lebt in Frankfurt am Main, beziehungsweise in Bad Homburg, und inzwischen schon mit einem Fuß in Berlin. Es verlagert sich nun einiges dorthin. Ich möchte Sie bitten, sie dort aufzusuchen – wegen einer Angelegenheit, über die wir später noch sprechen werden. Zunächst ist es wichtig, die sonderbare Geschichte um die Ladung ihres vor nun bald dreißig Jahren abgestürzten Flugzeugs zu klären. Darüber sollten Sie mit Jörg Löw sprechen, ein Mann aus dem Kreise, der sich sehr gut entwickelt hat. Sie werden ihn gleich kennenlernen. Er ist in seinem Büro, hier im Nebenzimmer. Es war mir aber wichtig, Sie zunächst allein zu begrüßen. Wir haben uns ja doch in einer Zeit kennengelernt, die für mich besonders wichtig war. Ich wünsche mir, daß die Beziehung, die sich dadurch in gewisser Weise zwischen uns ergeben hat, als eine kleine Besonderheit des Lebens bestehen bleibt. Unser nächtliches Fliegerabenteuer ist unvergessen! Lassen Sie uns also zuerst ein wenig persönlich plaudern!” Sie deutete auf ihren Zopf und sagte: “Schauen Sie, es gibt da inzwischen ein paar graue Haare!” Lukowsky meinte: “Das stört doch nicht!” Sie wiegte den Kopf: “Mich schon, wenn ich ganz ehrlich bin. Vielleicht werde ich sie nachfärben, falls es schlimmer wird.” Sie lächelte: “Ergraut möchte ich nicht aussehen, das entspräche ja nicht meinem wirklichen Bild – Sie wissen: Der innere, ewige Körper! Dafür hätte sogar Astrid Verständnis.” Sie verstärkte ihr Lächeln: “Übrigens – falls Sie sich erinnern – ich habe Astrids Achtzig-Zentimeter-Kommando gehorcht! Wenigstens so ungefähr. Meine Töchter halten sich erfreulicherweise auch daran. Julia sowieso, sie ist ein wenig ins Astrids Fußstapfen getreten, wenn ihre Interessen inzwischen auch mehr der Familie gelten. Mit der jüngeren mußte ich manchmal darum kämpfen, aber mit gutem Erfolg. Besondere Freude bereitet mir Marianne, die Schwester meines Schwiegersohns. Ich denke, Sie werden sie einmal kennenlernen.” So redeten sie über ihre ganz persönlichen Erlebnisse während der vergangenen Jahrzehnte. ( 533 )

Z-PLAN Und je mehr sie sprachen, um so mehr schien es, als schrumpfe der Zeitraum von Jahrzehnten auf die eine Stunde zusammen, in der sie nun wieder beisammensaßen und miteinander redeten. Es war wie ein stiller Zauber, der die Zeit verschlang. Nun schien alles wieder genau so zu sein wie damals, als sie sich im Schloßhotel Fuschl verabschiedet hatten – damals, neulich, erst vorhin. – Antonietta sagte: “Ich werde Sie nun mit Dr. Jörg Löw bekanntmachen und mich dann zurückziehen. Anschließend würde ich mich freuen, mit Ihnen zu Mittag zu essen. Ich denke, wir werden uns Ende der Woche mit mehr Ruhe wieder treffen, um noch einiges andere zu besprechen, besonders, was die Angelegenheit meiner Tochter und ihres Mannes anbelangt. Er ist der Vorstandsvorsitzende unseres vor vier Jahren gegründeten Firmenkonsortiums. Ein sehr tüchtiger Mann. Um was es dort geht, erfahren Sie noch im einzelnen. Jetzt aber,” sie erhob sich, “werden Sie sozusagen die neue Generation kennenlernen. Ich lasse Sie unterdessen allein.” Antonietta rief Jörg Löw in das Zimmer, stellte die Männer einander vor und zog sich dann zurück. Jörg Löw war ein elegant gekleideter, hochgewachsener blonder Mann von Ende zwanzig. Er erinnerte Lukowsky von ferne an Hugo Weiß. Vielleicht war dieser ja doch Susanne Löws Bruder gewesen, wie er damals auf dem Friedhof den Eindruck gehabt hatte. Der Blick von Jörg Löws ungewöhnlich hellen Augen war klar, aber nicht kühl. Es war der sehr sichere Blick eines Mannes, der wußte, was er wollte. Er trug einen dunkelblauen Anzug, ein weißes Hemd mit goldenen Manschettenknöpfen und eine hellblaue Krawatte mit vielen kleinen dunkelblauen Punkten darauf. Löw hatte eine graue Ledermappe mitgebracht und auf die Rauchglasplatte des Besprechungstischs gelegt. Dieser Mappe entnahm er zwei zusammengeheftete Blätter und erklärte: “Es geht um die Ladung des Flugzeugs, das vor siebenundzwanzig Jahren abgestürzt ist – und überhaupt um einige diesbezügliche Zusammenhänge. Es gibt da sehr Rätselhaftes. Obwohl der uns zugänglich gewordene Bericht es offenkundig zu verschleiern versucht, dürfte feststehen, daß die Maschine explodiert ist. So wäre es doch, wie Sie anfangs annahmen, ein Anschlag gewesen. Ich hoffe, Sie können Licht in diese Angelegenheit bringen.” Er sah Lukowsky an und betonte: “Es ist uns völlig schleierhaft, wie etwas, das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus einer V-Anlage des Z-Plans stammt, in dieses Flugzeug gelangen konnte! Anders ausgedrückt: Wie Beekn an diese Dinge herankam! Dank Herrn Fischers Nachforschungen wissen wir mittlerweile, daß Alfred Beekn die seinerzeitige ( 534 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

Und je mehr sie sprachen, um so mehr schien es, als schrumpfe <strong>der</strong> Zeitraum<br />

von Jahrzehnten auf die eine Stunde zusammen, in <strong>der</strong> sie nun wie<strong>der</strong> beisammensaßen<br />

und miteinan<strong>der</strong> redeten. Es war wie ein stiller Zauber, <strong>der</strong> die Zeit<br />

verschlang. Nun schien alles wie<strong>der</strong> genau so zu sein wie damals, als sie sich <strong>im</strong><br />

Schloßhotel Fuschl verabschiedet hatten – damals, neulich, erst vorhin. –<br />

Antonietta sagte: “Ich werde Sie nun mit Dr. Jörg Löw bekanntmachen und<br />

mich dann zurückziehen. Anschließend würde ich mich freuen, mit Ihnen zu<br />

Mittag zu essen. Ich denke, wir werden uns Ende <strong>der</strong> Woche mit mehr Ruhe<br />

wie<strong>der</strong> treffen, um noch einiges an<strong>der</strong>e zu besprechen, beson<strong>der</strong>s, was die Angelegenheit<br />

meiner Tochter und ihres Mannes anbelangt. Er ist <strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende<br />

unseres vor vier Jahren gegründeten Firmenkonsortiums. <strong>Ein</strong> sehr<br />

tüchtiger Mann. Um was es dort geht, erfahren Sie noch <strong>im</strong> einzelnen. Jetzt<br />

aber,” sie erhob sich, “werden Sie sozusagen die neue Generation kennenlernen.<br />

Ich lasse Sie unterdessen allein.” Antonietta rief Jörg Löw in das Z<strong>im</strong>mer, stellte<br />

die Männer einan<strong>der</strong> vor und zog sich dann zurück.<br />

Jörg Löw war ein elegant gekleideter, hochgewachsener blon<strong>der</strong> Mann von<br />

Ende zwanzig. Er erinnerte Lukowsky von ferne an Hugo Weiß. Vielleicht war<br />

dieser ja doch Susanne Löws Bru<strong>der</strong> gewesen, wie er damals auf dem Friedhof<br />

den <strong>Ein</strong>druck gehabt hatte. Der Blick von Jörg Löws ungewöhnlich hellen<br />

Augen war klar, aber nicht kühl. Es war <strong>der</strong> sehr sichere Blick eines Mannes,<br />

<strong>der</strong> wußte, was er wollte. Er trug einen dunkelblauen Anzug, ein weißes Hemd<br />

mit goldenen Manschettenknöpfen und eine hellblaue Krawatte mit vielen<br />

kleinen dunkelblauen Punkten darauf. Löw hatte eine graue Le<strong>der</strong>mappe<br />

mitgebracht und auf die Rauchglasplatte des Besprechungstischs gelegt. Dieser<br />

Mappe entnahm er zwei zusammengeheftete Blätter und erklärte: “Es geht um<br />

die Ladung des Flugzeugs, das vor siebenundzwanzig Jahren abgestürzt ist –<br />

und überhaupt um einige diesbezügliche Zusammenhänge. Es gibt da sehr<br />

Rätselhaftes. Obwohl <strong>der</strong> uns zugänglich gewordene Bericht es offenkundig zu<br />

verschleiern versucht, dürfte feststehen, daß die Maschine explodiert ist. So<br />

wäre es doch, wie Sie anfangs annahmen, ein Anschlag gewesen. Ich hoffe, Sie<br />

können <strong>Licht</strong> in diese Angelegenheit bringen.” Er sah Lukowsky an und betonte:<br />

“Es ist uns völlig schleierhaft, wie etwas, das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit<br />

aus einer V-Anlage des Z-Plans stammt, in dieses Flugzeug gelangen konnte!<br />

An<strong>der</strong>s ausgedrückt: Wie Beekn an diese Dinge herankam! Dank Herrn Fischers<br />

Nachforschungen wissen wir mittlerweile, daß Alfred Beekn die seinerzeitige<br />

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