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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

gründung hatte Antonietta ihm nach Los Angeles geschrieben gehabt. Der<br />

Hauptsitz war zunächst in Frankfurt am Main gewesen und neuerdings in Berlin.<br />

Das technische Entwicklungszentrum befand sich jedoch in München, die<br />

internationalen Verbindungen liefen über Wien. Lukowsky erinnerte sich an die<br />

entsprechenden Erzählungen aus den Briefen. An den auf Hochglanz polierten<br />

Klingelknopf erinnerte er sich noch von seinem vorigen Besuch her. Lukowsky<br />

drückte darauf. Bald ertönten Schritte hinter <strong>der</strong> Tür, und diese ging auf. Das<br />

schwarzhaarige Mädchen, das öffnete, war vielleicht neunzehn Jahre alt, hatte<br />

schöne dunkle Augen und eine Traumfigur. Sie trug ein hellrotes Kostüm und<br />

einen prächtigen langen Haarschweif. Lukowsky überlegte sofort, ob es eine von<br />

Antoniettas Töchtern sein könnte. Doch bald sollte er erfahren, daß sie eine<br />

Enkelin des ihm bekannten Herrn Baumann war. Das Mädchen wußte offenbar<br />

Bescheid, es sagte: “Grüß Gott! Herr Lukowsky?” Er nickte und erwi<strong>der</strong>te den<br />

Gruß. Das Mädchen lächelte und führte ihn weiter. Der große Vorraum war<br />

unverän<strong>der</strong>t, bis auf zwei braune gegeneinan<strong>der</strong>gestellte Schreibtische an <strong>der</strong><br />

Rückwand. <strong>Ein</strong>er davon schien <strong>der</strong> Arbeitsplatz des schwarzhaarigen Mädchens<br />

zu sein. An dem zweiten saß eine zierliche Frau von Mitte Dreißig, die eine<br />

beige Bluse mit großen Rüschen daran trug und ihre blonden Haare zu einem<br />

Nackenknoten geschlungen hatte wie eine klassische Ballerina. Die Blonde<br />

telefonierte gerade angeregt und nickte Lukowsky daher nur grüßend zu. Noch<br />

ehe das Mädchen mit <strong>der</strong> perfekten Figur dazu kam, an die hohe Tür zu klopfen,<br />

hinter <strong>der</strong> sich das Büro <strong>der</strong> Chefin befand, öffnete Antonietta und kam Lukowsky<br />

entgegen. Sie trug ihre Brille, ein Kleid in Altrosa und die Haare vor <strong>der</strong><br />

Schulter zum Zopf geflochten – beinahe so wie bei ihrer allerersten Begegnung<br />

<strong>im</strong> Münchner Café Roma. Und sie war noch <strong>im</strong>mer die schöne Frau von damals,<br />

die Jahrzehnte hatten ihr nicht viel anzuhaben vermocht. Antonietta gab Lukowsky<br />

die Hand und lächelte: “Schön, Sie wie<strong>der</strong>zusehen!” Er sagte: “Auch ich<br />

freue mich sehr! Es ist ein bißchen so, als ob die Zeit stehengeblieben wäre. Sie<br />

sind sehr schön, Antonietta!” Die Frau verstärkte ihr Lächeln: “Finden Sie?<br />

Vielleicht kommt es Ihnen einfach so vor!” Sie gingen in das große Büro mit<br />

dem Gemälde von Prinz Eugen an <strong>der</strong> Wand. Hier hatte sich anscheinend gar<br />

nichts verän<strong>der</strong>t. Nur die Sitzgarnitur in <strong>der</strong> Besprechungsecke war eine an<strong>der</strong>e,<br />

jetzt aus dunklerem, rotbraunem Le<strong>der</strong>. Dort stand auf dem Tisch alles bereit:<br />

Kaffee, Geschirr, Gläser, Aschenbecher. Sie saßen einan<strong>der</strong> gegenüber und<br />

sahen sich für einige Augenblicke schweigend an. Dann sagte die Frau: “Dank<br />

unseres Briefverkehrs wissen wir das Wichtigste von einan<strong>der</strong>. Dadurch gibt es<br />

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