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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

was die Gegenwart und die verhießene Zukunft anbetraf. Immer mehr begannen<br />

still nachzudenken – still, aber doch – über Arbeitslosigkeit, Überfremdung,<br />

Neger, die nicht nach Europa gehörten, Rauschgiftsucht und Gewalt allerorten,<br />

sogar schon an den Schulen, darüber, daß vieles nicht in Ordnung war. Das ließ<br />

sich aus den Zwischentönen <strong>der</strong> Fernsehkommentare heraushören, es bereitete<br />

den Agitatoren spürbares Unwohlsein. Manch einer von diesen mochte in dunkler<br />

Ahnung schon um seine Pfründe fürchten; und die Nationalität fettes Bankkonto<br />

hatte den Nachteil, daß sich <strong>im</strong> Fall des Falles niemand hinter ihrer<br />

Grenze verstecken konnte. Dem Fernsehen und allen gegenwärtigen Machtverhältnissen<br />

zum Trotz: Es nahte eine neue Zeit! Sie würde sich bald nicht mehr<br />

unterdrücken lassen. – Lukowsky schaltete den Apparat aus und legte sich<br />

schlafen. Die nur durch Tankstopps und zwei kleine Pausen unterbrochene Tour<br />

von Los Angeles bis Wien war problemlos und nicht son<strong>der</strong>lich anstrengend<br />

gewesen, aber doch ermüdend – und die durstige Bearcat hatte auf diesem Flug<br />

rund ein Viertel von Lukowskys Geldreserven durch die Auspuffanlage ihres<br />

Sternmotors geblasen. Aber sie war ein feines Flugzeug! -<br />

Als <strong>der</strong> neue Morgen da war – ein freundlicher Herbsttag mit <strong>Sonne</strong>nschein –<br />

tauschte Lukowsky Geld um. Die Geldscheine sahen inzwischen an<strong>der</strong>s aus.<br />

Statt <strong>der</strong> hübschen Bertha von Suttner, schaute ihn jetzt ein gestrenger Herr von<br />

<strong>der</strong> Tausendschilling-Banknote aus an. Inzwischen stand ja Kriegführen auch in<br />

Europa wie<strong>der</strong> hoch <strong>im</strong> Kurs, was hätte man da mit Bertha von Suttner anfangen<br />

sollen! Das Geld war also häßlicher geworden und auch deutlich weniger wert.<br />

Letzteres bemerkte Lukowsky am Preis <strong>der</strong> Taxifahrt vom Flughafen in die<br />

Innenstadt. Doch dort sah die Oper noch <strong>im</strong>mer so aus, wie es sich gehörte, und<br />

auch sonst schien alles in Ordnung zu sein. Wien blieb eben doch Wien.<br />

Gegen zehn Uhr betrat er das Haus am Opernring, in dem sich Antoniettas Büro<br />

befand, die jetzt nicht mehr Alotti hieß, son<strong>der</strong>n aufgrund ihrer Heirat<br />

Antonietta Kern. Das klang weniger hübsch, paßte aber auch irgendwie zu ihr.<br />

Im Hof des Hauses parkten drei Autos: <strong>Ein</strong> neuer Mercedes 500, dunkelblau, ein<br />

neuer Porsche 911, silbergrau – und <strong>der</strong> alte BMW V8, an dem sich nichts geän<strong>der</strong>t<br />

hatte. Auch sonst schien alles be<strong>im</strong> Alten zu sein, obwohl die taubenblauen<br />

Läufer auf den Treppen mittlerweile ganz sicher schon mehrfach erneuert<br />

worden waren. Die Messingstangen unter den Stufen blitzten wie gewohnt, und<br />

ebenso so die Lampen. An <strong>der</strong> dunklen Eichentür stand auf einem schlichten<br />

Messingschild <strong>der</strong> Firmenname: Neoenergen Ges.m.b.H.. Über diese Firmen-<br />

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