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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Kameradschaft ging vor. Sie alle, die an solchen Fliegerrennen teilnahmen,<br />

kannten sich gut. Zwe<strong>im</strong>al hatte Lukowsky eines <strong>der</strong> Rennen gewonnen, aber<br />

meistens wurde es <strong>der</strong> dritte o<strong>der</strong> vierte Platz, in Reyno auch einmal <strong>der</strong> fünfte.<br />

Die Bearcat war ihrem Originalzustand verhältnismäßig nahe, während zwei <strong>der</strong><br />

Mustangs, die Corsair, die Me 109 sowie <strong>der</strong> knallrote Eigenbau auf Fury-Basis,<br />

mit allen nur erdenklichen Raffinessen verfeinert worden waren. <strong>Ein</strong>e von diesen<br />

Maschinen gewann zumeist, doch darauf kam es nicht an. Die Lightning<br />

blieb <strong>im</strong>mer letzte, und dennoch war <strong>der</strong> Beisitzer mit vollem Vergnügen dabei.<br />

Diesmal siegte <strong>der</strong> knallrote Eigenbau, Lukowsky Bearcat landete als Dritter bei<br />

Start und Ziel. Aber es war ein gutes Rennen gewesen, ohne Unfälle, ohne technische<br />

Schäden. Als die zehn buntbemalten Flugzeuge wie<strong>der</strong> nebeneinan<strong>der</strong><br />

standen, war die St<strong>im</strong>mung hervorragend. Das Publikum durfte jetzt die Flugzeuge<br />

aus <strong>der</strong> Nähe anschauen. Das war schon etwas Beson<strong>der</strong>es, auch für Kalifornien.<br />

Die Piloten und ihre Mechaniker feierten unterdessen, und das dauerte<br />

traditionsgemäß bis zum nächsten Morgen. Die Mädchen sorgten für Verpflegung.<br />

Während <strong>der</strong> Nacht brannten Lagerfeuer. Alle zwei bis drei Monate fand<br />

ein solches Rennen statt, und <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> war es ein kleines Ereignis. Dann<br />

aber folgte <strong>der</strong> Alltag – wie das Leben es eben so gab.<br />

Es war ein heißer Septembertag in Los Angeles, die <strong>Sonne</strong> knallte zu den Fenstern<br />

herein, als auf dem kleinen schäbigen Schreibtisch das Telefon b<strong>im</strong>melte<br />

und eine völlig unerwartete deutsche St<strong>im</strong>me sprach: „Hallo Ernst! Ich hoffe,<br />

mich nicht verrechnet zu haben, und bei Euch ist Tag.“ Es war Bernd Meißner.<br />

Die Telefonnummer hatte er von Wellmeyer bekommen. Bernd sagte: „Es ist<br />

etwas ganz Merkwürdiges passiert: Sie haben in einem Gletscher den Rumpf unserer<br />

Do 28 gefunden, Mit Felix‘ inzwischen schon beerdigter Leiche drin. Es<br />

war Zufall, durch Bergsteiger. Und ... In den Kisten, Du weißt, die Kisten, da<br />

war was drin ... was aus <strong>der</strong> Nazizeit. Es wäre gut, wenn Du kommen könntest.“<br />

Noch am selben Tag erfolgte ein zweiter Anruf aus Deutschland. Diesmal eine<br />

Frauenst<strong>im</strong>me. Sie sagte: „Mein Name ist Julia Beckmann. Ich bin die Tochter<br />

von Antonietta. Es hat sich etwas ereignet. Sie sollten zurückkommen. Bitte<br />

Dienstag vormittag nächster Woche, wenn es sich irgend einrichten läßt. In dem<br />

Wiener Büro, das Sie kennen. Können wir mit Ihnen rechnen?“<br />

Lukowsky dachte nicht lange nach. Es gab nichts, was ihn jetzt zwingend in Los<br />

Angeles hielt, und vielleicht war es nun ohnehin an <strong>der</strong> Zeit, in die He<strong>im</strong>at zurückzukehren.<br />

Er sagte: „Ich komme.“<br />

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