29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Z-<strong>PLAN</strong><br />

Nun waren mehr als zweieinhalb Jahrzehnte vergangen. Und oft mußte Ernst<br />

Lukowsky an die Worte von Astrid denken: ‚Du wirst jung bleiben!‘ Er war<br />

älter geworden, gewiß, doch kaum, daß ihn jemand wesentlich über die Fünfzig<br />

schätzen würde. Und auch seine Kräfte schienen in all <strong>der</strong> Zeit um nichts<br />

schmäler geworden zu sein. Er war noch <strong>im</strong>mer ein guter Flieger und für<br />

anstrengende Flüge sogar gefragt und beteiligte sich auch an Flugrennen mit<br />

einer Grumman Bearcat. Was er nicht geschafft hatte, war, ein vernünftiges,<br />

ordentliches Leben aufzubauen. Nicht geschafft? Er hatte es gar nicht mehr<br />

gewollt.<br />

Die ‚Bearcat‘ war h<strong>im</strong>melblau angemalt und mit Wolkenmustern verziert, am<br />

Rumpf gab es Balkenkreuze in Dunkelblau. Das Flugzeug erinnerte auch ein<br />

wenig an die deutsche FW 190 A, bloß daß die Luftschraube vor dem Sternmotor<br />

vierblättrig war und keinen Spinner hatte wie die <strong>der</strong> FW 190. Die<br />

Konstruktion dieses Jagdflugzeugs stammte aus <strong>der</strong> Endphase des Zweiten<br />

Weltkrieges, war aber erst <strong>im</strong> Koreakrieg zum <strong>Ein</strong>satz gekommen und später<br />

sogar noch <strong>im</strong> Dienste <strong>der</strong> Südvietnamesischen Luftwaffe. Sie war ein gutes<br />

Flugzeug. Jetzt stand die h<strong>im</strong>melblaue Grumman Bearcat mit <strong>der</strong> Kennung N –<br />

24 19 B auf dem Privatflugplatz von San Pedro, südlich von Los Angeles. <strong>Ein</strong>e<br />

Reihe an<strong>der</strong>er alter Jagdflugzeuge, zumeist noch farbenfreudiger bemalt, wartete<br />

ebenfalls: Drei Mustangs, eine Hellcat, eine Thun<strong>der</strong>bold, eine Lightning und<br />

eine Corsair sowie ein spanischer Lizenzbau <strong>der</strong> Me 109, den <strong>der</strong> Besitzer mit<br />

einem Allison-Triebwerk und einer Galland-Haube ausgestattet hatte, so daß<br />

diese Maschine nun wie eine Me 109 G-10 aussah. Ihre Lackierung mit Tulpennase<br />

war dem Flugzeug von Erich Hartmann nachempfunden. Dann gab es noch<br />

den knallrot angestrichenen Eigenbau eines Bastlers – aber mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

waren alle diese Flugzeuge Bastelwerk. Es kam auf die Geschwindigkeit an,<br />

nicht auf historische Originalität. An den Krieg, dem diese Maschinen einmal<br />

gedient hatten, dachte ohnehin niemand mehr. Es waren Rennflugzeuge, wie es<br />

eben auch Rennwagen gab. Für den technisch bestmöglichen Zustand von<br />

Lukowskys Bearcat sorgte Joe McGarden, ein seit vielen Jahren bewährter<br />

Freund. Diese zehn Maschinen standen nun also in <strong>der</strong> Hitze des kalifornischen<br />

Vormittags bereit, um sich auf zwe<strong>im</strong>al fünfhun<strong>der</strong>t Meilen ein Rennen zu<br />

liefern. Dafür gab es Geld, denn jede <strong>der</strong> Maschinen trug die Werbeaufschrift<br />

eines Sponsors. Auf Lukowskys Bearcat prangte das Logo von ‚Wang‘. Vor<br />

allem aber machte solch ein Rennen viel Spaß. Es gab keine erbitterte Rivalität,<br />

( 525 )

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!