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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

<strong>Ein</strong>e längere Pause trat ein. Schließlich begann Bernd Meißner: „Ich kapier' das<br />

<strong>im</strong>mer noch nicht!“ Er neigte sich vor und stützte die Hände auf die Knie: „Man<br />

sollte zwar jetzt nicht dran denken, aber... Auch die Maschine ist futsch.“<br />

Lukowsky vollendete: „Und die Versicherung wird uns so lange hängen lassen,<br />

bis uns die Luft ausgeht.“ Meißner nickte stumm vor sich hin. Dann fiel ihm ein:<br />

„Sag mal: neulich hat uns doch die Bank einen Kredit angeboten...“ Lukowsky<br />

lachte trocken auf: „Wie die Herrschaften sich jetzt verhalten werden, steht in<br />

den Sternen. Mit Banken ist das so wie mit 'nem Regenschirmverleih; wenn die<br />

<strong>Sonne</strong> scheint, drängen sie Dir einen auf, und wenn's dann anfängt zu regnen,<br />

wollen sie ihn ganz schnell wie<strong>der</strong>haben.“ Er winkte ab: „Mach‘ Dir über<br />

Banken keine Illusionen! Trotzdem, meinetwegen reden werden wir mit ihnen.“<br />

Bernd Meißner richtete sich auf. Er sah über die Schulter aus dem Fenster und<br />

auf die Straße: „Ich glaube nicht, daß ich was tun kann - ich meine, von Zuhause<br />

aus. Ich glaub's nicht. - Heißt das, wir sind bald fertig?“<br />

Lukowsky guckte ebenfalls aus dem Fenster. Der Feierabendverkehr hatte eingesetzt.<br />

Autos krochen in dichten Ketten die vierspurige Straße entlang. An <strong>der</strong><br />

Straßenbahnhaltestelle wartete eine kleine Menschentraube. Aus dem <strong>Ein</strong>gang<br />

des großen Bürohauses schräg gegenüber quollen viele bunte Punkte, lösten sich<br />

in kleine Gruppen auf, dann zu einzelnen Klecksen, denen be<strong>im</strong> Näherkommen<br />

Köpfe, Arme und Beine wuchsen.<br />

„Ich weiß nicht,“ entgegnete Lukowsky auf die Frage des jüngeren Mannes:<br />

„Bis Ende des Jahres haben wir ja noch die Dakota. Vielleicht gibt's schnell 'nen<br />

ordentlichen Auftrag.“ Er stieß Meißner leicht mit <strong>der</strong> Faust in die Seite: „Für<br />

die weiße Fahne ist es noch zu früh!“<br />

Es war zwanzig Minuten nach sechs, als die Türklingel schnarrte. Zuerst dachte<br />

Lukowsky, Bernd Meißner müsse umgekehrt sein. Dann meinte er, es könne<br />

auch Nachricht von <strong>der</strong> Unglücksstelle geben und überlegte endlich, auch Busch<br />

könne unvermutet gekommen sein. Lukowsky öffnete die Tür. <strong>Ein</strong> etwa vierzigjähriger<br />

Mann in schwarzer Le<strong>der</strong>jacke stand davor: „Tag! Sind Sie Herr<br />

Lukowsky?“ Der nickte. „Ich bin mit dem Taxi da,“ sprach <strong>der</strong> Mann in Le<strong>der</strong>jacke:<br />

„Soll das hier persönlich abgeben.“ Er überreichte ein Kuvert: „Dat Fräulein<br />

hat jesacht, Sie bestellt einen Gruß. Die Tour is bezahlt.“<br />

Lukowsky nahm das Kuvert. ‚Herrn Lukowsky‘, stand in großer, steiler Schrift<br />

mit kleinen Schnörkeln an den Versalien darauf. Der Absen<strong>der</strong> fehlte. Nur <strong>der</strong><br />

Name ‚Dulcinea‘ war auf die Rückseite gemalt. - Lukowsky dankte und gab<br />

dem Mann noch zehn Mark.<br />

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