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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

die Wintersonne, von <strong>der</strong> Vera an jenem Tag <strong>im</strong> Hotel Kaiserhof gesprochen<br />

hatte, schien nicht – noch nicht. Doch das Wetter war klar. Möglich, daß die<br />

<strong>Sonne</strong> bald hervorbrechen würde mit freundlichen Strahlen. Lukowsky hoffte<br />

darauf, damit es so sein sollte, wie er es sich so oft ausgemalt hatte.<br />

Er fuhr zum Bahnhof des kleinen Orts, wie Vera ihn geheißen hatte, und wartete.<br />

Es war noch nicht ganz Mittag. Um die Mittagszeit sollte ein Wagen kommen<br />

und ihn abholen, hatte Vera geschrieben, ein alter, rundlicher dunkelblauer<br />

Mercedes. Lukowsky rauchte eine Zigarette, er wartete. Bei abgestelltem Motor<br />

wurde es <strong>im</strong> Wagen schnell kalt. Doch es dauerte nicht lange. <strong>Ein</strong> großer<br />

dunkler Mercedes 300 S, <strong>der</strong> vielleicht 1953 o<strong>der</strong> `54 gebaut worden sein<br />

mochte, kam und hielt direkt auf den weinroten Ford Mustang zu. Vera mußte<br />

ihn dem Fahrer beschrieben haben. Lukowsky stieg aus. Der rundliche Mercedes<br />

bremste. Der Fahrer war ein alter Mann mit einem faltenzerfurchten aber<br />

freundlichen Gesicht. Er begrüßte Lukowsky auf Deutsch und hielt ihm die<br />

Beifahrertür auf.<br />

Die Fahrt führte tief in die verschneite Landschaft hinein, durch Wäl<strong>der</strong>, an<br />

einem See vorüber und abermals durch dichten Wald. Der Motor des großen<br />

Wagens lief so leise, daß nur das Geräusch <strong>der</strong> rollenden Reifen und des unter<br />

ihnen knirschenden Schnees zu vernehmen war. Nach einer guten halben Stunde<br />

bog <strong>der</strong> Wagen in eine schmale Nebenstraße ein. Der Wald lichtete sich. Am<br />

Ende <strong>der</strong> Straße wurde ein Gebäude erkennbar, ein großes schönes Haus mit<br />

vielen Giebeln und Erkern, gewiß hun<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> mehr Jahre alt. Dort fuhren sie<br />

hin – dort lebte Vera. – Und am H<strong>im</strong>mel erschien auf einmal eine klare, kühle<br />

<strong>Sonne</strong> – die Wintersonne!<br />

Der Fahrer hielt unmittelbar vor <strong>der</strong> hohen, mit reichem Schnitzwerk in nordischer<br />

Ornamentik versehenen Tür, stieg aus und geleitete Lukowsky ins Haus.<br />

Er nahm ihm die pelzbesetzte Fliegerjacke ab. <strong>Ein</strong>e alte Frau begrüßte ihn ebenfalls<br />

in Deutsch und mit einem herzlichen Händedruck. Sie führte ihn weiter.<br />

Das alte Ehepaar, erinnerte Lukowsky sich Veras Worten, das sich um ihre Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

kümmerte. – Es ging über Perserbrücken durch einen kühlen Marmorflur,<br />

an dessen Wänden große Gemälde von Segelschiffen hingen. Hinter<br />

einer hohen zweiflügeligen Tür, die wie<strong>der</strong>um mit altgermanischen Schnitzereien<br />

verziert war, lag ein weiterer Flur. Hinter diesem kam ein großes, hohes<br />

warmes Z<strong>im</strong>mer mit einer intarsienverzierten Holzdecke. An den Wänden hingen<br />

Jagdtrophäen, Geweihe von Hirschen, Rentieren, Elchen und ein mächtiger<br />

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