Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN men womöglich schwieriger sein könnte, als das Hineingelangen gewesen war. – Und es ging noch immer weiter in die Tiefe. – Endlich spürte Lukowskys Fußspitze statt einer neuen Sprosse festen Boden. Er prüfte mit dem Fuß. Da schien alles stabil zu sein. Jetzt zeigte die Lampe auch, daß der Schacht zu Ende war und in einem kleinen, viereckigen Raum gemündet hatte. Lukowsky rief Fischer zu: „Wir sind unten!“ – „Fein!“ kam es von über ihm mit Fischers Stimme zurück: „Ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen!“ Im nächsten Augenblick stand Fischer neben ihm. In einer Wand des viereckigen Raums gab es wieder solch eine Art U-Boot-Luke. Diese aber war offenkundig aus rostfreiem Stahl. Auch in dieser zeigte sich eine für Domenico Alottis Schlüssel passende Öffnung und dazu eines der Zeichen, die auf den Papieren von Veras Vater zu sehen gewesen waren. Lukowsky steckte den merkwürdigen Schlüssel hinein. Peter Fischer griff ungeduldig zu, biß die Zähne zusammen und zog das Luk mit einem einzigen Ruck auf. Dabei ergab sich ein leises, quietschendes Geräusch, das in der Einsamkeit der Tiefe laut wirkte. Kühle feuchte Luft strömte ihnen entgegen. Fischer war nicht mehr zu halten. Er drängte an Lukowsky vorbei, leuchtete hinter die Öffnung und stieg schnell hindurch. Er sagte: „Hilf mir, den Lichtschalter zu suchen!“ Auch Lukowsky kletterte durch die runde Öffnung. Sie befanden sich in einer weiträumigen Naturhöhle, die nur an einigen wenigen Stellen mit Hammer und Meißel bearbeitet worden war. Lukowsky entdeckte einen Schalter. Es war ein altmodischer Lichtschalter zum Drehen. Lukowsky drehte – und tatsächlich ging Licht an. Vielleicht ein Dutzend vergitterte Glühbirnen, unregelmäßig an verschiedenen Stellen der Anlage verteilt, eröffneten ihnen ein beinahe unfaßbares Bild. Vor ihnen lag eine wild roman- anmutende Berghöhle von erstaunlichen Ausmaßen. Je weiter der Blick nach links schwenkte, um so mehr Tropfsteinformationen wurden erkennbar, auf denen der schwache Lichtschein der Glühbirnen einen vielfarbigen Widerschein fand. Nur wenig war hier durch Menschenhand verändert worden. Auf der rechten Seite, wo es keine Tropfsteine gab, ragte wie ein riesiger grauer Pilz ein fremdartig anmutendes Gebilde aus dem Wasser. Es sah aus, als stünde dies schon seit Jahrtausenden so da, still und regungslos. Fischer sagte mit einem Anflug von Ehrfurcht in der Stimme: „Da ist es!“ Obwohl er nicht laut gesprochen hatte, verlieh die weite Grotte seinen Worten einen feierlichen Hall. Er ging voraus, auf der rechten Seite die Erhöhung hinauf, die nahe an das pilzförmige Gebilde heranführte. Dort standen sie nun nebeneinander und betrachteten das ‚Projekt 7‘, die geheime Faust des Z-Plans. Das im Laufe der Zeit von ( 507 )

Z-PLAN einer Kalkkruste überdeckte Gerät bot einen fremdartigen Eindruck. Es entsprach ziemlich genau dem, was phantasievolle Menschen sich unter einer ‚Fliegenden Untertasse‘ vorstellten konnten, die außerirdische Besucher vor sehr langer Zeit hier vergessen haben mochten. Doch das verblaßte Balkenkreuz an der Seite des Aufbaus bezeugte, daß dieses seltsame Gebilde irdischen Ursprungs war. Links von dem Balkenkreuz stand die Ziffer 7 bei dem sonderbaren Blitzsymbol, das sie bereits auf dem Leitwerk der Me 109 gesehen hatten, und rechts davon befand sich eine stilisierte Umsetzung der magischen Sonne. Ein Hakenkreuz war nicht zu sehen. Trotzdem stammte das Gerät fraglos aus jener Zeit. Es war riesengroß und sah so aus wie das Raumschiff in Peter Fischers altem Film. Antonietta Alottis und Herrn Baumanns Beschreibung war bis in alle Einzelheiten zutreffend. Nur, daß ‚Faust‘ durch die Jahrzehnte stark gealtert wirkte. Doch wahrscheinlich hätte das Gerät lediglich gereinigt und geputzt werden müssen, um diesen Anschein zu beheben. An mehreren Stellen des Aufbaus zeichneten sich quadratische Fenster von rund anderthalb Metern Höhe ab, doch diese lagen unter Panzerplatten. Der Apparat thronte auf seinem dicken Betonsockel von sicherlich acht bis zehn Metern Durchmesser. Dieses Raumschiff bot in seinem jetzigen Zustand buchstäblich den Eindruck eines gewaltigen Fossils. Hier war gewiß schon seit vielen Jahren niemand mehr gewesen. Und doch sah es so aus, als ließe sich hier alles binnen weniger Stunden zum Leben erwecken. Hinter einem Felsvorsprung auf der rechten Seite wurde eine rostige Metallkonstruktion erkennbar, die an den langen Ausleger eines Baukrans erinnerte. Fischer sagte: „Die Brücke!“ und ging darauf zu. Lukowsky folgte ihm. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, dieses Metallgerippe auszuschwenken. Dabei quietschten und ächzten die rostigen Scharniere. Endlich hatte das Gerüst die vorgesehene Position eingenommen. Das Ende der Schwenkbrücke reichte genau bis an die Seite der Kuppel heran und wies an jene Stelle, auf der die Umrisse der magischen Sonne zu sehen waren. Lukowsky und Fischer betraten das zugbrückenartige Metallgerüst. Es schwankte und gab schleifende Geräusche von sich, schien aber doch ausreichend stabil zu sein. Ihre Schritte auf dem Gitterrost hallten durch das Gewölbe. Rings um die Kuppel gab es so etwas wie ein waagerechtes Trittbrett von vielleicht vierzig Zentimetern Breite. Da standen sie nun unmittelbar vor der Tür, die mit der magischen Sonne bemalt war. In deren Mittelpunkt befand sich erkennbar die Öffnung für Domenico Alottis Schlüssel. Sie war mit einer Kalkschicht überdeckt. Fischer reichte Lukowsky sein Fahrtenmesser an. Mit dessen Hilfe bröckelte der Kalk schnell herunter. Fischer ( 508 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

einer Kalkkruste überdeckte Gerät bot einen fremdartigen <strong>Ein</strong>druck. Es entsprach<br />

ziemlich genau dem, was phantasievolle Menschen sich unter einer ‚Fliegenden<br />

Untertasse‘ vorstellten konnten, die außerirdische Besucher vor sehr langer<br />

Zeit hier vergessen haben mochten. Doch das verblaßte Balkenkreuz an <strong>der</strong><br />

Seite des Aufbaus bezeugte, daß dieses seltsame Gebilde irdischen Ursprungs<br />

war. Links von dem Balkenkreuz stand die Ziffer 7 bei dem son<strong>der</strong>baren Blitzsymbol,<br />

das sie bereits auf dem Leitwerk <strong>der</strong> Me 109 gesehen hatten, und rechts<br />

davon befand sich eine stilisierte Umsetzung <strong>der</strong> magischen <strong>Sonne</strong>. <strong>Ein</strong> Hakenkreuz<br />

war nicht zu sehen. Trotzdem stammte das Gerät fraglos aus jener Zeit. Es<br />

war riesengroß und sah so aus wie das Raumschiff in Peter Fischers altem Film.<br />

Antonietta Alottis und Herrn Baumanns Beschreibung war bis in alle <strong>Ein</strong>zelheiten<br />

zutreffend. Nur, daß ‚Faust‘ durch die Jahrzehnte stark gealtert wirkte. Doch<br />

wahrscheinlich hätte das Gerät lediglich gereinigt und geputzt werden müssen,<br />

um diesen Anschein zu beheben. An mehreren Stellen des Aufbaus zeichneten<br />

sich quadratische Fenster von rund an<strong>der</strong>thalb Metern Höhe ab, doch diese lagen<br />

unter Panzerplatten. Der Apparat thronte auf seinem dicken Betonsockel von<br />

sicherlich acht bis zehn Metern Durchmesser. Dieses Raumschiff bot in seinem<br />

jetzigen Zustand buchstäblich den <strong>Ein</strong>druck eines gewaltigen Fossils. Hier war<br />

gewiß schon seit vielen Jahren niemand mehr gewesen. Und doch sah es so aus,<br />

als ließe sich hier alles binnen weniger Stunden zum Leben erwecken. Hinter<br />

einem Felsvorsprung auf <strong>der</strong> rechten Seite wurde eine rostige Metallkonstruktion<br />

erkennbar, die an den langen Ausleger eines Baukrans erinnerte. Fischer<br />

sagte: „Die Brücke!“ und ging darauf zu. Lukowsky folgte ihm. Mit vereinten<br />

Kräften gelang es ihnen, dieses Metallgerippe auszuschwenken. Dabei quietschten<br />

und ächzten die rostigen Scharniere. Endlich hatte das Gerüst die vorgesehene<br />

Position eingenommen. Das Ende <strong>der</strong> Schwenkbrücke reichte genau bis an<br />

die Seite <strong>der</strong> Kuppel heran und wies an jene Stelle, auf <strong>der</strong> die Umrisse <strong>der</strong><br />

magischen <strong>Sonne</strong> zu sehen waren. Lukowsky und Fischer betraten das zugbrückenartige<br />

Metallgerüst. Es schwankte und gab schleifende Geräusche von<br />

sich, schien aber doch ausreichend stabil zu sein. Ihre Schritte auf dem Gitterrost<br />

hallten durch das Gewölbe. Rings um die Kuppel gab es so etwas wie ein<br />

waagerechtes Trittbrett von vielleicht vierzig Zent<strong>im</strong>etern Breite. Da standen sie<br />

nun unmittelbar vor <strong>der</strong> Tür, die mit <strong>der</strong> magischen <strong>Sonne</strong> bemalt war. In <strong>der</strong>en<br />

Mittelpunkt befand sich erkennbar die Öffnung für Domenico Alottis Schlüssel.<br />

Sie war mit einer Kalkschicht überdeckt. Fischer reichte Lukowsky sein<br />

Fahrtenmesser an. Mit dessen Hilfe bröckelte <strong>der</strong> Kalk schnell herunter. Fischer<br />

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