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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Von <strong>der</strong> Autobahnausfahrt Mondsee an führte die Fahrt über <strong>im</strong>mer schmaler<br />

und romantischer werdende Straßen, bis sie an <strong>der</strong> Abzweigung in einen Waldweg<br />

endete. Lukowsky lenkte den Mustang zwischen Bäume und Sträucher. Genau<br />

so, daß <strong>der</strong> Wagen nicht sofort zu entdecken war, an<strong>der</strong>erseits aber auch<br />

nicht wie versteckt wirkte, vielmehr so, wie ein Liebespaar parken mochte.<br />

Der Chauffeur des Mercedes holte zwei Rucksäcke aus dessen Kofferraum.<br />

Antonietta Alotti und Herr Baumann waren bereits ausgestiegen. Lukowsky und<br />

Fischer gingen zu ihnen. Hier oben herrschte auf einmal Windstille. Aus den<br />

Händen des Fahrers nahmen sie je<strong>der</strong> einen <strong>der</strong> Rucksäcke in Empfang. Antonietta<br />

erläuterte: „Darin finden Sie alles, was Sie brauchen. <strong>Licht</strong>, Handschuhe,<br />

für Eventualitäten Öl und Rostlösemittel, das nötigste an Werkzeug, auch einiges<br />

an Proviant und sogar Zigaretten!“ Sie lächelte: „Herrn Lukowskys Sorte,<br />

ich habe sie mir gemerkt.“ Der Fahrer brachte noch zwei Bergmannshelme mit<br />

Karbidlampen. Lukowsky und Fischer nahmen je einen davon unter den Arm.<br />

Antonietta reichte erst Fischer und dann Lukowsky die Hand: „Machen Sie es<br />

gut! Ich glaube zwar nicht, daß es gefährlich werden wird – aber trotzdem,<br />

passen Sie auf!“ Lukowsky versprach es. Auch Herr Baumann verabschiedete<br />

sich mit guten Wünschen und dem Gruß <strong>der</strong> alten Tempelritter: „Heil und<br />

Segen!“ Dann stiegen die beiden wie<strong>der</strong> in den dunkelblauen Mercedes.<br />

Antonietta winkte noch einmal. Der Fahrer rangierte, und schon bald war die<br />

große L<strong>im</strong>ousine hinter <strong>der</strong> nächsten Wegbiegung verschwunden.<br />

Fischer und Lukowsky standen nun allein am Waldrand, hoch über dem Mondsee.<br />

Auf son<strong>der</strong>bare Weise überkam Lukowsky dieses Gefühl des ‚allein‘ – er<br />

vermißte die Nähe <strong>der</strong> schönen, klugen Frau, <strong>der</strong>en dunkle Augen so viel<br />

Wärme ausstrahlen konnten, wenn sie es wollten.<br />

Der steil ansteigende Weg bis zur Hütte wäre für einen geübten Wan<strong>der</strong>er nicht<br />

anstrengend, son<strong>der</strong>n ein Vergnügen gewesen. Für zwei Rheinlän<strong>der</strong> indes, die<br />

an die Transportmittel Automobil und Flugzeug gewöhnt waren, konnte von<br />

Vergnügen keine Rede sein. Fischer ging mit <strong>der</strong> Planskizze in Händen voran.<br />

Seine stille und doch spürbare Begeisterung verlieh ihm die Fähigkeiten einer<br />

Gemse. Nach einer Viertelstunde Wegs durch dichten Wald, hin und wie<strong>der</strong> von<br />

plötzlich aufspringenden Felsen unterbrochen, kam eine von <strong>der</strong> Nachmittagssonne<br />

beschienene Wiese, und schon von weitem war eine nun halb verfallene<br />

Berghütte zu erkennen. Lukowsky hielt inne. Doch Fischer beschleunigte seine<br />

Schritte, und so trabte auch Lukowsky gleich hinterdrein.<br />

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