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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

den Haaren würde die <strong>Ein</strong>haltung jenes Ehrenworts schwieriger gemacht haben<br />

als die Auffindung des Projekts 7 aus dem Z-Plan. Sie beide spürten dies, während<br />

eines sehr langen Augenblicks. Dann lächelte Antonietta, rückte auf <strong>der</strong><br />

Couch näher an Lukowsky heran und lehnte sich ganz leicht an seinen Oberarm.<br />

Für eine kleine Minute ließ sie sich festhalten, ganz fest. Ihr Kopf sank an seine<br />

Schulter und sie sprach leise: „Das alles ist manchmal nicht leicht.“ -<br />

Lukowsky hatte auf <strong>der</strong> Couch gut geschlafen. Trotzdem weckte ihn die innere<br />

Uhr <strong>der</strong> Gewohnheit früh. Antonietta war bereits auf den Beinen, wenngleich<br />

noch in einem flie<strong>der</strong>farbenen Nachthemd, und sorgte für Frühstück. Vor den<br />

großen Fenstern breitete sich über herbstlichen Baumkronen ein heller, freundlicher<br />

H<strong>im</strong>mel aus.<br />

Als Lukowsky aus dem Badez<strong>im</strong>mer kam, war <strong>der</strong> Frühstückstisch mit allem<br />

was dazugehörte gedeckt. Er solle schon anfangen, meinte die Frau. Doch<br />

Lukowsky wartete. Die Frühstückseier hatten kleine gefütterte Hütchen auf,<br />

damit sie warm blieben. Nach einer Viertelstunde kam Antonietta Alotti in<br />

einem eleganten hellgrauen Kleid mit rosa Bluse, schob ihre noch offenen Haare<br />

auf den Rücken und setzte sich an den Tisch. Sie schenkte Kaffee ein, hob die<br />

Hütchen von den Eiern und sagte gut gelaunt: „Also dann!“ -<br />

Gegen halb neun Uhr fuhren sie mit dem silbergrauen Porsche zum Opernring.<br />

Antonietta parkte in <strong>der</strong> Nebenfahrbahn und sagte: „Hilla wird Sie zu Ihrem<br />

Wagen bringen. Anschließend fährt sie nach Schwechat und kümmert sich um<br />

Ihren Flug. Sie treffen sie am AUA-Schalter. Lassen Sie Ihren Wagen <strong>im</strong> Parkhaus<br />

be<strong>im</strong> Flughafen. Wenn Sie zurückkommen, fahren Sie zum Hotel Schloß<br />

Fuschl und schonen Sie sich noch ein wenig. Ich weiß nicht, wie anstrengend<br />

die Tour sein könnte, die Ihnen bevorsteht. Ganz einfach ist sie sicherlich nicht.<br />

Ich würde gern selber mitkommen, aber Klettern ist nicht meine Stärke. Wir<br />

treffen uns, wie gesagt, Sonntag nachmittag. Ich werde in Fuschl warten, bis Sie<br />

zurück sind.“ Sie band sich ihre offenen Haare <strong>im</strong> Nacken zusammen und sah<br />

ihn dabei an: „Auf Wie<strong>der</strong>sehen, Herr Lukowsky! Und vielen Dank!“ Sie reichte<br />

ihm die Hand, stieg schnell aus und ging in das gegenüberliegende Gebäude. <strong>Ein</strong><br />

frischer Herbstwind spielte mit ihrem langen dunklen Haarschweif und mit dem<br />

weiten Rock ihres hellgrauen Kleides. Lukowsky blickte ihr nach. Es war ihm,<br />

als könne er Antonietta Alotti noch sehen, obwohl sie schon seit einer Weile<br />

hinter dem hohen Hauseingang verschwunden war.<br />

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