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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

sie näherkamen. Weich wie ein Segelflugzeug setzte die Ju 88 auf. Dann aber<br />

hopste das hart gefe<strong>der</strong>te Fahrwerk über den Acker. Vielleicht fünfzehn Meter<br />

vor den beiden Autos, kam die Maschine glücklich zum Stehen. Antonietta sagte<br />

lebhaft: „Lassen Sie die Motoren laufen! Es gibt sozusagen einen fliegenden<br />

Wechsel!“ Eilig stieg sie von ihrem Sitz und kletterte behende nach unten.<br />

Lukowsky folgte ihr. Als auch er durch die Luke ausgestiegen war, schob<br />

Antonietta Alotti bereits zwei an<strong>der</strong>e Männer vor sich her. Der eine war<br />

stämmig und um die fünfzig, seiner Aussprache nach unverkennbar Tiroler. Er<br />

strahlte über das ganze Gesicht. Das war sicher <strong>der</strong> Pilot, <strong>der</strong> früher Ju 88<br />

geflogen war und sich nun wie ein Kind zu Weihnachten freute, dies noch<br />

einmal tun zu dürfen. Lukowsky konnte ihn sehr gut verstehen. Der an<strong>der</strong>e<br />

Mann war jünger, höchstens Mitte dreißig, und hatte ein südländisches Aussehen.<br />

Antonietta sprach ihn mit dem Namen Tarek an. Aber alles ging sehr<br />

schnell, für persönliches Vorstellen blieb keine Zeit. Hilla Seidel, jetzt mit<br />

Pferdeschwanz, und Herr Baumann, jetzt in perfekter Waidmannskluft, hasteten<br />

die notdürftige Rollbahn entlang und drehten die Warndreiecke um. Der Tiroler<br />

und <strong>der</strong> jüngere Mann namens Tarek saßen unterdessen schon in <strong>der</strong> Maschine,<br />

die mit Luftschrauben- und Ru<strong>der</strong>druck eine gekonnte 180-Grad-Wendung<br />

vollzog. Für ein paar Augenblicke erzeugten die beiden Propeller des Flugzeugs<br />

einen kleinen Orkan, <strong>der</strong> den nur halb geschlossenen Reißverschluß von Lukowskys<br />

Jacke aufzerrte und Antonietta das Band aus den Haaren zog, so daß sie<br />

malerisch von ihnen umweht wurde. Doch es war nicht <strong>der</strong> Moment sich in<br />

diesen romantischen Anblick zu vertiefen. Der alte Flieger, <strong>der</strong> jetzt am Steuerhorn<br />

<strong>der</strong> Ju 88 saß, beherrschte sein Handwerk. Seit <strong>der</strong> Landung waren kaum<br />

fünf Minuten vergangen, da rollte die Maschine auch schon wie<strong>der</strong> an und stieg<br />

summend in den nächtlichen H<strong>im</strong>mel. Es blieb keine Zeit, ihr nachzublicken.<br />

Antonietta kommandierte, alles einzupacken und den Ort sofort zu verlassen.<br />

Fräulein Seidel und Herr Baumann verstauten hastig die Warndreiecke in einem<br />

rundlichen dunkelblauen BMW V8 älteren Baujahrs. Der zweite Wagen war ein<br />

silbergrauer Porsche 911. Antonietta ging auf diesen zu und gab Lukowsky<br />

einen Wink. Sie war die Chefin, da bestand gar keine Frage. Ehe sie einstieg,<br />

rief sie den beiden an<strong>der</strong>en ein: „Bis morgen!“ zu. Lukowsky hatte sich inzwischen<br />

in den Porsche gesetzt. Antonietta langte aus dem Handschuhfach eines<br />

von verschiedenartigen Bän<strong>der</strong>n, an denen sie offenbar einen Vorrat hatte, und<br />

band sich ihre Haare wie<strong>der</strong> zusammen. Lukowsky bemerkte: "Ihre Haare sind<br />

wirklich wun<strong>der</strong>schön!" Die Frau warf temperamentvoll ihren Haarschweif nach<br />

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