Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLAN Xylander.“ Antonietta Alotti schwieg einige Sekunden und sagte dann bedächtig: „Das nehme ich als ein wirkliches Kompliment, über das ich mich sehr freue! - Und es freut mich, daß Sie Vera mögen!“ Nach einer Weile wortloser Fahrt über die Westautobahn von Wien nach Salzburg begann Antonietta: „Um noch einmal auf die Fähigkeiten der Figura zurückzukommen, in der ja nun gewissermaßen ein Stückchen von mir tätig ist. Unsere Eltern haben es geschafft, jenes geheimnisvolle Verfahren, das in ihr steckt, auch in einer Wechselwirkung zu nutzen. Das Prinzip der Figura ist es, interkosmische Lichtschwingungen anzuziehen und wieder auszustrahlen. Diese durchfließen sozusagen die magische Apparatur. Unsere Eltern dachten sich, wenn es möglich wäre, solche Schwingungen zu sammeln, würden sie sich in Kraft umwandeln lassen. Das heißt, sie haben interkosmische Kräfte herangezogen und antriebstechnisch zu nutzen verstanden.“ Lukowsky fragte: „Das ist das technische Geheimnis der Fliegenden Untertassen?“ Antonietta zögerte mit der Antwort: „Es ist ein wichtiger Teil dessen, ja. Aber selbstverständlich sind die Bestandteile anders beschaffen als die in der Figura, und auch die Umsetzung der Kraft vollzieht sich anders. Genau weiß das wohl niemand mehr. Ich habe von dieser Sache jetzt nur gesprochen, damit Sie sich über das Motorengeräusch der Ju 88 nicht wundern. Es ist kaum lauter als das Summen einer Hummel. Wir, Herr Weiß und ich, haben es ausprobiert; mit Hilfe der Handbücher und einiger zusätzlicher Notizen aus der Zeit Da gibt es keine Kolben wie bei einem herkömmlichen Motor, die in den Zylindern feststecken könnten, wie Sie meinten. Es sind Motoren völlig anderer Art. Deswegen hat dieses Flugzeug auch eine sehr große Reichweite und ist erheblich schneller, als die gewöhnliche Ju 88 es war. Eine weitere Besonderheit dieser Maschine ist – und das wird Ihnen Ihre Aufgabe erleichtern – daß sie bis zu einem gewissen Grade die Fähigkeit besitzt, zu schweben, zumindest sehr sanft zu gleiten. Zwar kann sie sich nicht senkrecht in die Lüfte erheben, doch besonders bei der Landung auf dem Acker im Marchfeld wird sich diese Schwerkraftregelung nützlich erweisen. Wir haben uns bemüht, das alte Flugzeug in eine möglichst gute Verfassung zu versetzen. Vielleicht wird es noch hie und da gebraucht werden. Übrigens hat Herr Weiß netter Weise innen alles geputzt und auf meine Bitte hin eine Standheizung mit Zeitschaltung eingebaut, wie wir sie auch in diesem Wagen haben. Ich möchte nicht frieren!“ Lukowsky staunte und kam zu der Frage: „Wenn diese Maschine mit neuartigen und offenbar sehr starken Motoren ( 485 )

Z-PLAN ausgerüstet ist, wie steht es dann um die Zelle, ich meine, den Flugzeugkörper? Hält der das aus? Ist das erprobt worden?“ Antonietta antwortete schlicht: „Das weiß ich nicht. Aber ich verstehe, was sie meinen. Wir müssen halt aufpassen, daß nichts kaputtgeht. – Sie werden das schon machen! Das ist ja schließlich Ihr Beruf. - Oder sehe ich das falsch?" - "Nein, "erwiderte Lukowsky, "Sie sehen das richtig.“ Der große bequeme Wagen rollte flott und doch beinahe geräuschlos dahin. Antonietta Alotti erklärte: „Eine Zeitschaltung gibt es auch für das große Kipptor. Wenn es so weit ist, müssen wir innerhalb von sieben Minuten mit dem Flugzeug hinaus sein. So lange bleibt das Kipptor offen. Herr Baumann – Sie sind ihm in meinem Wiener Büro begegnet – hat alles genau berechnet, und er irrt sich in mathematischen Dingen nie. Wir kennen sämtliche Einzelfaktoren, die Anrollgeschwindigkeit des Flugzeugs, die notwendige Startbahn und so weiter. Der Platz in der Anlage reicht aus. Das Flugzeug hat eine Spannweite von zwanzig Metern, es ist rund vierzehneinhalb Meter lang und, auf dem Fahrwerk, knapp fünf Meter hoch. Die Bahn ist neunhundert Meter lang, siebenunddreißig Meter breit und die Höhe, beziehungsweise Tiefe, der Anlage verläuft von elf auf zweiundzwanzig Meter. Die Lampen lassen sich nach oben einziehen. Das ist schon geschehen. Das Kipptor hat eine Breite von zweiunddreißig Metern. Es ist also Platz genug. Vor dem Kipptor haben wir nochmals etwa dreihundertfünfzig Meter fast ebene Wiese. Wichtig ist nur, nicht zu früh abzuheben und mit dem Kopf an die Decke stoßen. Die Wiese ist inzwischen ein bißchen kultiviert worden. Nach den dramatischen Ereignissen in der dortigen Gegend, in deren Verlauf die hübsche gotische Kapelle niederbrannte – offenbar, weil jemand fahrlässig mit offenem Feuer umgegangen ist – haben wir einen gemeinnützigen Verein zur Bewahrung dieses Baudenkmals gegründet. Sie werden das dann sehen ... Es gibt auch schon eine neue Brücke über den Bach.“ Lukowsky sagte: „Wenn ich nicht glauben würde, daß wir da heil herauskommen, würde ich es gar nicht erst versuchen – und ganz sicher nicht mit einer Frau an Bord!“ – „So sehe ich es auch!“ bekräftigte die Frau: „Ehe wir starten, wird Herr Weiß eintreffen und das Schließen der Anlage überwachen.“ Lukowsky wollte wissen: „Weshalb fahren Sie nicht mit Herrn Weiß zurück? Warum wollen Sie überhaupt mitfliegen?“ Antonietta warf ihm einen Staunen ausdrückenden Blick zu: „Das habe ich Ihnen schon einmal gesagt: Weil es mir Spaß macht! Und außerdem – in erster Linie: Ich bin dann bei der Übergabe erforderlich. Unsere Ju 88 ( 486 )

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Xylan<strong>der</strong>.“ Antonietta Alotti schwieg einige Sekunden und sagte dann bedächtig:<br />

„Das nehme ich als ein wirkliches Kompl<strong>im</strong>ent, über das ich mich sehr<br />

freue! - Und es freut mich, daß Sie Vera mögen!“<br />

Nach einer Weile wortloser Fahrt über die Westautobahn von Wien nach Salzburg<br />

begann Antonietta: „Um noch einmal auf die Fähigkeiten <strong>der</strong> Figura zurückzukommen,<br />

in <strong>der</strong> ja nun gewissermaßen ein Stückchen von mir tätig ist.<br />

Unsere Eltern haben es geschafft, jenes gehe<strong>im</strong>nisvolle Verfahren, das in ihr<br />

steckt, auch in einer Wechselwirkung zu nutzen. Das Prinzip <strong>der</strong> Figura ist es,<br />

interkosmische <strong>Licht</strong>schwingungen anzuziehen und wie<strong>der</strong> auszustrahlen. Diese<br />

durchfließen sozusagen die magische Apparatur. Unsere Eltern dachten sich,<br />

wenn es möglich wäre, solche Schwingungen zu sammeln, würden sie sich in<br />

Kraft umwandeln lassen. Das heißt, sie haben interkosmische Kräfte herangezogen<br />

und antriebstechnisch zu nutzen verstanden.“ Lukowsky fragte: „Das ist<br />

das technische Gehe<strong>im</strong>nis <strong>der</strong> Fliegenden Untertassen?“ Antonietta zögerte mit<br />

<strong>der</strong> Antwort: „Es ist ein wichtiger Teil dessen, ja. Aber selbstverständlich sind<br />

die Bestandteile an<strong>der</strong>s beschaffen als die in <strong>der</strong> Figura, und auch die Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Kraft vollzieht sich an<strong>der</strong>s. Genau weiß das wohl niemand mehr. Ich<br />

habe von dieser Sache jetzt nur gesprochen, damit Sie sich über das Motorengeräusch<br />

<strong>der</strong> Ju 88 nicht wun<strong>der</strong>n. Es ist kaum lauter als das Summen einer<br />

Hummel. Wir, Herr Weiß und ich, haben es ausprobiert; mit Hilfe <strong>der</strong> Handbücher<br />

und einiger zusätzlicher Notizen aus <strong>der</strong> Zeit Da gibt es keine Kolben<br />

wie bei einem herkömmlichen Motor, die in den Zylin<strong>der</strong>n feststecken könnten,<br />

wie Sie meinten. Es sind Motoren völlig an<strong>der</strong>er Art. Deswegen hat dieses<br />

Flugzeug auch eine sehr große Reichweite und ist erheblich schneller, als die<br />

gewöhnliche Ju 88 es war. <strong>Ein</strong>e weitere Beson<strong>der</strong>heit dieser Maschine ist – und<br />

das wird Ihnen Ihre Aufgabe erleichtern – daß sie bis zu einem gewissen Grade<br />

die Fähigkeit besitzt, zu schweben, zumindest sehr sanft zu gleiten. Zwar kann<br />

sie sich nicht senkrecht in die Lüfte erheben, doch beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Landung<br />

auf dem Acker <strong>im</strong> Marchfeld wird sich diese Schwerkraftregelung nützlich erweisen.<br />

Wir haben uns bemüht, das alte Flugzeug in eine möglichst gute Verfassung<br />

zu versetzen. Vielleicht wird es noch hie und da gebraucht werden.<br />

Übrigens hat Herr Weiß netter Weise innen alles geputzt und auf meine Bitte hin<br />

eine Standheizung mit Zeitschaltung eingebaut, wie wir sie auch in diesem<br />

Wagen haben. Ich möchte nicht frieren!“ Lukowsky staunte und kam zu <strong>der</strong><br />

Frage: „Wenn diese Maschine mit neuartigen und offenbar sehr starken Motoren<br />

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