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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

metern besaßen. Vielleicht doch nicht ganz. Das ließ sich gar nicht so einfach zu<br />

schätzen. Jedenfalls sahen sie unten gleichmäßig aus, als würden die Spitzen<br />

regelmäßig ein bißchen nachgeschnitten. Und dann fragte er sich, ob Antonietta<br />

aufgefallen sein mochte, daß er den Siegelring trug, <strong>der</strong> ein Geschenk von ihr<br />

war. Frauen hatten für <strong>der</strong>gleichen ja einen sehr guten Blick, sicher einen besseren<br />

als sein Augenmaß für die Länge ihrer Haare.<br />

Fräulein Alottis Büro glich einem Palais, groß genug, um Fußball darin spielen<br />

zu können. Der Wirkensplatz eines kaiserlichen Ministers konnte kaum prunkvoller<br />

ausgesehen haben. Weit hinten in einer Ecke vor hohen Fenstern stand<br />

schräg ein zierlicher Barockschreibtisch. <strong>Ein</strong> gewaltiges Gemälde an <strong>der</strong> Stirnseite<br />

des saalartigen Raumes zeigte Prinz Eugen, den edlen Ritter, lebensgroß zu<br />

Pferde, <strong>im</strong> Hintergrund tobte heftiges Schlachtengetümmel. Auf <strong>der</strong> entgegengesetzten<br />

Seite befand sich eine großzügige Sitzgarnitur aus hellem Schweinsle<strong>der</strong>.<br />

Unter <strong>der</strong> Decke prangten zwei monumentale Kristallüster. Auf dem Tisch<br />

standen Tassen und Kannen mit Kaffee und Tee bereit, dazu Mineralwasser und<br />

Silberschalen voll Gebäck und Konfekt. Außerdem gab es auch einen Aschenbecher<br />

und zwei Silberdosen mit verschiedenen Zigarettensorten sowie ein<br />

Tischfeuerzeug. <strong>Ein</strong> wenig beiseite lag ein Schreibblock mit Le<strong>der</strong>unterlage. Sie<br />

setzten sich, und die Frau schenkte Kaffee ein. Sie bemerkte: „Es ist wirklich<br />

wun<strong>der</strong>bar zu nennen, wie gut Sie sich in wenigen Wochen von Ihren doch sehr<br />

schwer gewesenen Verwundungen erholt haben, Herr Lukowsky!“ Er entgegnete:<br />

„Mir erscheint es auch geradezu wun<strong>der</strong>bar. Haben nicht Sie und Ihr<br />

Freundeskreis maßgeblich dazu beigetragen? Schon vor Ort auf dem Schlachtfeld,<br />

um es einmal so auszudrücken?“ Antonietta Alotti wiegte mit einem feinen<br />

Lächeln den Kopf: „Vielleicht ein ganz klein wenig!“ Es war <strong>der</strong> Frau anzumerken,<br />

daß sie über diesen Punkt nicht zu sprechen wünschte. Lukowsky<br />

blickte sich um und bat: „Aber lassen Sie mich einmal in an<strong>der</strong>er Hinsicht neugierig<br />

sein: Sie haben sich beruflich selbständig gemacht?“ Antonietta zeigte<br />

eine wägende Geste: „Zu einem gewissen Teil, ja. Im Hintergrund steht jedoch<br />

meine alte Firma. Ich glaube, es wird sehr gut gehen.“ Nun fragte Sie: "Und wie<br />

steht es mit Ihnen? Möchten Sie bei <strong>der</strong> Fliegerei bleiben?" - "Wenn es geht,"<br />

antwortete Lukowsky, "ich muß jetzt erst einmal wie<strong>der</strong> meine alten Verbindungen<br />

dazu aufnehmen." - "Wir werden sehen," lächelte die Frau, "möglich,<br />

daß ich Ihnen dabei von Nutzen sein kann." Dann fragte sie: "Hat Astrid Ihnen<br />

gesagt, wann Sie nach Wien kommt?" - "Sie sagte mir nichts Genaues," erwi-<br />

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