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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

nete sich elektrisch. Fräulein Seidel steuerte den Wagen in den Hof, hielt an und<br />

sagte: „Bitte, Herr Lukowsky, wenn Sie vielleicht schon einmal vorgehen<br />

wollen? Den großen Wagen hier <strong>im</strong> Hof einzuparken ist <strong>im</strong>mer eine Plage! Es<br />

wird nicht so schnell gehen. – Im ersten Stock, Tür Numero neun!“ Sie nickte<br />

ihm mit einem herzlichen Lächeln zu: „Auf Wie<strong>der</strong>sehen!“ Lukowsky stieg aus.<br />

Das Rangiermanöver, das die Fräulein Hilla vor sich hatte, sah wirklich nicht<br />

nach einem Vergnügen aus, denn zwei an<strong>der</strong>e Wagen standen bereits in dem<br />

engen Innenhof; ein rundlicher BMW V8, alt aber gepflegt, und ein silbergrauer<br />

Porsche 911 mit Starnberger Autonummer – Antonietta Alottis Wagen. Fräulein<br />

Hilla würde es nicht leicht haben, mit dem breiten Mercedes zwischen den beiden<br />

an<strong>der</strong>en Fahrzeugen einzuparken, ohne Beulen zu verursachen. Lukowsky<br />

stieg aus und ging an einem schönen altmodischen Fahrstuhl vorbei die geschwungene<br />

Marmortreppe hinauf. Auf den Stufen lagen taubenblaue Läufer,<br />

mit blinkenden Messingstangen befestigt. Auch die Messingampeln an den<br />

Wänden glänzten, als würden sie ununterbrochen geputzt werden. Nach <strong>der</strong> ersten<br />

Treppe kam ‚Mezzanium‘, am Ende <strong>der</strong> zweiten eine hohe Eichentür mit<br />

<strong>der</strong> Messingletter 9 darauf. Lukowsky drückte den ebenfalls aus blitzendem<br />

Messing bestehenden Klingelknopf. <strong>Ein</strong> seriös wirken<strong>der</strong> Herr um die Fünfzig<br />

<strong>im</strong> grauen Zweiereiher und mit silbergrauer Krawatte öffnete und sagte: „Guten<br />

Tag! Sie sind, darf ich annehmen, Herr Lukowsky? Fräulein Alotti erwartet<br />

Sie!“ Der Mann <strong>im</strong> grauen Anzug führte Lukowsky in einen riesigen Vorraum<br />

mit einer mindestens vier Meter hohen Decke, die, wie auch die Wände, ein<br />

wahres Intarsienkunstwerk darstellte. An den Wänden hingen offenkundig wertvolle<br />

Bil<strong>der</strong>, die aus <strong>der</strong> Zeit Maria-Theresias stammen mochten. Der freundliche<br />

Herr <strong>im</strong> grauen Anzug empfahl sich und verschwand durch einen hinter<br />

mehrere Meter hohen Zierpflanzen fast unsichtbaren Torbogen. Auf <strong>der</strong> gegenüberliegenden<br />

Seite öffnete sich eine Hälfte <strong>der</strong> hohen zweiflügeligen Tür.<br />

Antonietta trat Lukowsky entgegen. Sie trug ein anthrazitfarben sch<strong>im</strong>merndes<br />

Kleid mit Silberstickerei und einen mit Silber verzierten Hornkamm in den<br />

offenen, seitlich gescheitelten Haaren. Sie bot einen sehr schönen Anblick. Ihr<br />

Lächeln war herzlich, als sie ihm die Hand reichte und sagte: „Es freut mich<br />

sehr, Sie zu sehen! Heil und frisch! Kommen Sie herein, Herr Lukowsky! Wir<br />

haben viel zu bereden.“ Lukowsky erwi<strong>der</strong>te: „Ich freue mich auch, Sie zu<br />

sehen!“ Als sie sich umdrehte, fiel Lukowsky in Erinnerung an Astrids Worte<br />

auf, daß Antoniettas Haare vielleicht das magische Idealmaß von achtzig Zenti-<br />

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