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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Am späten Vormittag lenkte Lukowsky den Mustang über die Westeinfahrt und<br />

durch das Wiental in Astrid Xylan<strong>der</strong>s schöne He<strong>im</strong>atstadt hinein, in <strong>der</strong> nun<br />

offenkundig Antonietta Alotti residierte – womöglich – wahrscheinlich – als<br />

Oberhaupt o<strong>der</strong> wenigstens ein führendes Glied <strong>der</strong> gehe<strong>im</strong>nisvollen magischen<br />

Kette. Noch ehe die Innenstadt begann, nahm Lukowsky eine <strong>der</strong> ersten Abzweigungen<br />

nach rechts, die in <strong>der</strong> Auhofstraße mündete. An <strong>der</strong> Ecke befand<br />

sich das ‚Café Schwarz‘, <strong>der</strong> vereinbarte Treffpunkt. Lukowsky war reichlich<br />

eine halbe Stunde zu früh. Er bestellte eine um die an<strong>der</strong>e Tasse Kaffee und<br />

wartete.<br />

Pünktlich wie die unbestechliche <strong>Sonne</strong>nuhr, um halb Zwölf, zum ausgemachten<br />

Zeitpunkt, betrat eine hübsche flachsblonde junge Dame das Café. Lukowsky erinnerte<br />

sich, sie schon verschiedentlich gesehen zu haben – als er zwischen dem<br />

Grünen Land und dieser Welt hin-und-her-gewan<strong>der</strong>t war. Sie trug ein elegantes<br />

hellblaues Kostüm und dazu passende Handschuhe. Ihre Haare waren offen<br />

und wurden nur durch eine gleichfalls hellblaue Spange am Hinterkopf gebändigt.<br />

Womöglich waren sie genau achtzig Zent<strong>im</strong>eter lang. Lukowsky mußte an<br />

Astrids Erläuterungen denken. Vielleicht hielten die Damen dieses Kreises<br />

gewissenhaft auf das magische Idealmaß von achtzig Zent<strong>im</strong>etern. Die junge<br />

Dame erkannte Lukowsky sofort und kam auf ich zu: „Grüß Gott! Wie schön,<br />

daß Sie gesund sind und uns besuchen kommen! Mein Name ist Hilla Seidel!“<br />

Sie sprach in jenem beson<strong>der</strong>s angenehm klingenden Wienerisch, das zu früheren<br />

Zeiten ‚Schönbrunner Deutsch‘ genannt worden war. Lukowsky erwi<strong>der</strong>te:<br />

„Guten Tag, Fräulein Seidel! Noch <strong>im</strong> nachhinein vielen Dank für Ihre Hilfe als<br />

Krankenschwester! Ich erinnere mich sehr gut an Sie.“ Sie gaben sich die<br />

Hände. Die junge Frau sagte: „Wir alle freuen uns, daß Sie wohlauf sind! Ist es<br />

Ihnen recht, wenn wir gleich aufbrechen?“ Sie gab <strong>der</strong> Kellnerin ein Zeichen<br />

und wollte die Zeche bezahlen, doch das übernahm Lukowsky selbst. Unterdessen<br />

fragte er sich, wen Fräulein Seidel mit ‚wir alle‘ gemeint haben mochte.<br />

Die junge Dame chauffierte Lukowsky mit einem dunkelblauen Mercedes in die<br />

Innenstadt; über die Schönbrunner Straße, die Wienzeile entlang und bald direkt<br />

auf die Oper zu. Dort bog sie nach links und fuhr bis zum Anfang des Burgrings,<br />

lenkte abermals links und in die Nebenfahrbahn des Opernrings hinein. Nach<br />

wenigen hun<strong>der</strong>t Metern bremste sie und betätigte einen an <strong>der</strong> <strong>Sonne</strong>nblende<br />

befestigten Signalgeber. <strong>Ein</strong> großes altes Holztor mit schönen Verzierungen öff-<br />

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