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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

mengefalteten Blatt Papiers auf dem Boden des Kastels. – Übrigens: Dieses<br />

Muschelkastel habe ich vor vielen Jahren als Kind bei einem Ferienaufenthalt an<br />

<strong>der</strong> Ostsee geschenkt bekommen. Es ist also ein Andenken! Vielleicht schaust<br />

Du es auch ein wenig mit solchen Augen an.“ Lukowskys Finger berührten vorsichtig<br />

das liebevoll mit vielen verschiedengeformten Muscheln beklebte hölzerne<br />

Kästchen. Er sagte: „Es ist von Dir! Ich werde es sehr gut behüten!“ Er nahm<br />

die Frau in seine Arme, und sie ließ sich festhalten von ihm. <strong>Ein</strong> von ferne herbeischwebendes<br />

Gefühl raunte ihm zu, daß es zwischen Astrid und Vera keinen<br />

Wi<strong>der</strong>spruch gab, weil eine dieser beiden Frauen nicht dieser Welt angehörte.<br />

Und er ahnte jetzt, daß davon das lange Gedicht in dem rotbraun gebundenen<br />

Poesiealbum handelte.<br />

33<br />

Auf <strong>der</strong> Fahrt nach Wien hatte Lukowsky in Grödig bei Salzburg Fritz Busch<br />

besucht. Es war zugleich ein vereinbarter Treffpunkt mit Peter Fischer. Das<br />

Wie<strong>der</strong>sehen <strong>der</strong> ‚Drei Musketiere‘, wie Astrid Xylan<strong>der</strong> sie genannt hatte, war<br />

ein herzliches, ja, ein glückliches Wie<strong>der</strong>sehen. Sie lagen sich in den Armen und<br />

feierten ihr wun<strong>der</strong>bares Überleben und den nicht min<strong>der</strong> wun<strong>der</strong>samen Sieg.<br />

Buschs Haus hatte einen kleinen gepflegten Garten mit einer Terrasse, auf <strong>der</strong><br />

zu sitzen es nun aber doch schon zu kühl war. Es gab jedoch auch einen Wintergarten,<br />

durch dessen gläserne Vor<strong>der</strong>wand <strong>der</strong> nahe Untersberg hoch aufragend<br />

zu sehen war. Der heilige Berg Wotans, erläuterte Busch kenntnisreich, um dessen<br />

Gipfel die weisen Raben Hugin und Munin kreisen, so lange, bis das Ende<br />

<strong>der</strong> Zeit gekommen ist und Wotan mit seinem verwegenen Heer aus dem Berge<br />

hervor stürmt, um die entscheidende Schlacht für das neue Äon zu schlagen ...<br />

Am späteren Abend erschien auch Claude Hérniaire. Er wohnte in <strong>der</strong> selben<br />

Straße. So saßen sie alle zusammen wie die Veteranen eines längst vergangenen<br />

Krieges, dessen schl<strong>im</strong>me Seiten vergessen sind. Doch ihr <strong>Kampf</strong> war noch<br />

nicht bis an sein Ende ausgetragen; wenigstens für Lukowsky und Fischer nicht.<br />

Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück mit den Freunden<br />

zusammen <strong>im</strong> Wintergarten von Buschs Haus, fuhr Lukowsky weiter in Richtung<br />

Wien. Antonietta Alotti wünschte, zunächst mit ihm alleine zu sprechen<br />

und erst Mitte <strong>der</strong> kommenden Woche auch mit Fischer zusammenzutreffen. Sie<br />

schien eine Respektsperson zu sein, ihre Wünsche kamen offenbar Anordnungen<br />

gleich.<br />

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