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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

wasser in Schotter und Kies. – Die Sinne verließen ihn erneut. Es war ihm, als<br />

ob er schliefe und <strong>im</strong> Traum eine Frauenst<strong>im</strong>me singen höre, Veras St<strong>im</strong>me:<br />

Vita Nova ... Das war sehr schön. Dann aber weckte ihn ein häßliches, schürfendes<br />

Geräusch aus dem wohltuenden Schlaf. Er zwang sich, die Augen zu<br />

öffnen und bemerkte, daß etwas Schwarzes nach seinem Revolver stieß, so daß<br />

er ihn nun nicht mehr in <strong>der</strong> Hand hielt, son<strong>der</strong>n ihn, nicht weit entfernt, in einer<br />

kleinen Pfütze liegen sah, in die dicke Regentropfen platschten und dort kleine<br />

Wellenringe bildeten. Lukowsky hob den Blick. Die Wolken hatten den Mond<br />

freigegeben. Aber etwas Rundes schob sich vor diesen Mond – wie bei einer<br />

Mondfinsternis. Doch es gab keine Mondfinsternis in dieser Nacht. Das Runde<br />

vor dem Mond war ein Kopf, <strong>der</strong> sich langsam, sehr langsam, bewegte. Und<br />

dann ertönte ein leises Geräusch, ein irres Kickern. Es ging in Mark Valtines<br />

St<strong>im</strong>me über, die sagte: „Tot! Ihr seid alle tot!“ Abermals ertönte das irre<br />

Kichern, und dann erneut Valtines St<strong>im</strong>me: „Es liegen viele Tote herum, viele!<br />

Und überall ist Feuer ... Und es gibt viel Blut!“ Valtines St<strong>im</strong>me wurde zu<br />

einem Flüstern, aber doch sehr deutlich vernehmbar: „Apokalyptisch!“ Der<br />

Wi<strong>der</strong>schein von Flammen funkelte wie Irrlichter auf seinen Augäpfeln. Valtine<br />

wie<strong>der</strong>holte das Wort noch leiser: „Apokalyptisch!“ Auf einmal schrie er laut<br />

hinaus: „Es ist noch nicht da, das 14. Kapitel! Keine Glocke hat Jesus Christus<br />

herbeigerufen! Es ist das 13. Kapitel! Die Zeit des Antichrist! Die Herrschaft <strong>der</strong><br />

Zahl!“ <strong>Ein</strong> rasches Zittern schüttelte die schwarze Silhouette vor dem Mond.<br />

Valtine schwieg. Dann ertönte wie<strong>der</strong> das Kichern, es wurde zu einem leisen<br />

Lachen, und Valtines massige Umrisse bewegten sich langsam näher. Lukowsky<br />

nahm mit einem Ohr starke Motorengeräusche und das Klappern von Bohlen<br />

wahr. Offenbar schob ein an<strong>der</strong>er Wagen den getroffenen ersten über die<br />

Brücke. Doch Lukowskys Gedanken ballten sich jetzt und richteten sich ganz<br />

auf den Feind, <strong>der</strong> da stand und ihn wahnwitzig kichernd von oben her ansah. In<br />

<strong>der</strong> rechten Hand hielt Valtine eine große schwarze Pistole. Er hob die Waffe,<br />

zögerte und zielte auf das steinerne Marienstandbild bei dem ausgetrockneten<br />

Brunnen. Sein Kichern ging in ein Krähen über: „Da!“ stieß er hervor: „Da steht<br />

sie! <strong>Ein</strong> Weibsbild mit langen würdevoll wallenden Haaren, so wie Vera Jörgens!<br />

Bloß diese da, die will gleich noch Mutter Gottes sein und sich anbeten<br />

lassen! Guck sie Dir an! Ich denke mir jetzt, es ist die Vera!“ Valtine drückte ab.<br />

Der Schuß krachte. Doch die Kugel prallte von dem festen Stein ab und sauste<br />

pfeifend durch die Luft, ohne die Frauenfigur beschädigt zu haben. Valtine sah<br />

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