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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Madonna um – sie wartete geduldig vor einem steinernen Brunnen auf eine<br />

bessere Zeit. Zum H<strong>im</strong>mel sah sie nicht auf.<br />

An <strong>der</strong> letzten noch mit einem Auto befahrbaren Stelle des von Unkraut überwucherten<br />

Platzes vor dem Friedhof, parkte <strong>der</strong> hellblaue Opel Admiral, von <strong>der</strong><br />

Brücke aus gut zu erkennen. Lukowsky lenkte nach links, auf die etwa hun<strong>der</strong>t<br />

Meter weiter liegende Kapelle zu. Dort saß Fischer auf den Stufen zum <strong>Ein</strong>gang.<br />

Jetzt erhob er sich, gab ein anweisendes Handzeichen und rief: „Den Wagen<br />

dort in die Büsche! Hinter die Kapelle!“ Lukowsky folgte diesem Wink und<br />

steuerte den Wagen hinter <strong>der</strong> kleinen Kirche in dichtes Gestrüpp. Von <strong>der</strong><br />

Zufahrtsseite her konnte ihn niemand entdecken. Fischer begrüßte die beiden<br />

Ankömmlinge mit. „Willkommen am Schauplatz des jüngsten Gerichts!“ Er<br />

lächelte. Sie gaben sich die Hände. Busch sagte: „Es läuft alles, aber wir müssen<br />

damit rechnen, daß Valtine nebst Gescherr sehr bald hier auftaucht. Er bestand<br />

auf einem Treffen morgen vormittag. Ich gab schließlich nach und habe gesagt,<br />

ich fahre mit dem Opel die Nacht durch. Das war das einzig Glaubwürdige. Er<br />

wird ganz gewiß als erster vor Ort sein wollen. Wie ich ihn einschätze, plant er,<br />

noch heute abend seine Leute hier zu postieren, dann in einem Hotel in<br />

Augsburg zu übernachten und morgen früh herzukommen.“ – „Das heißt,“ sagte<br />

Fischer: „wir müssen von nun an mit allem rechnen. Ich zeige Euch jetzt die<br />

Gegebenheiten.“ Damit ging er voran, in das Innere <strong>der</strong> Kapelle. Schon von<br />

draußen war ein seltsames, quietschendes Geräusch vernehmbar gewesen. Es<br />

rührte von einem großen langsam hin-und-her-schwingenden eisernen Leuchter.<br />

Ganz gleichmäßig und ohne erkennbaren Antrieb, pendelte er an einer rostigen<br />

Kette unter <strong>der</strong> hoch gewölbten Kapellendecke. Durch zerbrochene Fenster fiel<br />

buntgefärbt das <strong>Licht</strong> <strong>der</strong> Abendsonne. Der ausgewetzte Sandsteinboden zeigte<br />

an einigen Stellen Holzstummel, auf denen es einmal Bänke gegeben haben<br />

mochte. Vor <strong>der</strong> Rückwand stand ein kahler Altar aus glattem Stein und dahinter<br />

hing ein vermo<strong>der</strong>tes Holzkreuz. <strong>Ein</strong> niedriger Torbogen führte in den kleinen<br />

Turm und unter einen leeren Glockenstuhl. Auf <strong>der</strong> rechten Seite klaffte ein tiefer<br />

Mauerriß, <strong>der</strong> den Blick auf den Friedhof und die Madonnenfigur bei ihrem<br />

Brunnen freigab. Dort draußen schien die <strong>Sonne</strong>. Ihre rotgoldenen Strahlen<br />

sch<strong>im</strong>merten auf dem herbstlichen Laub <strong>der</strong> Bäume, den wild wuchernden<br />

Sträucher und ebenso auf den moosüberzogenen Steinen. Goldfarbige Reflexe<br />

spielten an den Glassplittern einer einsam dastehenden verrosteten Laterne.<br />

Fischer stieg durch die Maueröffnung und sagte: „Von hier aus können wir dem<br />

Feind in den Rücken kommen. Das ist günstig, denn wir werden sicher in <strong>der</strong><br />

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