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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

Dunkelheit fliegen konnte. So wartete er <strong>im</strong> Restaurant des Aero-Klubs, trank<br />

Kaffee und rauchte manche Zigarette. Die Stunden schlichen dahin.<br />

Endlich kam Busch. Er winkte schon von weitem, ein zufriedenes Lächeln auf<br />

dem Gesicht, in das sich jedoch auch Züge von Unruhe mischten. Busch setzte<br />

sich gar nicht erst an den Tisch, son<strong>der</strong>s sagte: „Wir müssen gleich los! Es ist<br />

alles gut gelaufen, aber wir müssen sofort los!“ Lukowsky winkte <strong>der</strong> Kellnerin<br />

und erhob sich. Busch erklärte: „Valtine wollte unbedingt schon morgen kommen.<br />

Ich mußte darauf eingehen. Er will selbstverständlich auch den Platzvorteil<br />

und ist jetzt sicher schon samt seinen Pistolieros auf <strong>der</strong> Autobahn.“ Sie verloren<br />

keine Minute, son<strong>der</strong>n starteten umgehend in Richtung Augsburg.<br />

Am dortigen Flugplatz stand auf ihre Namen ein Leihwagen bereit. Es war ein<br />

VW 1500 in graugrün, beinahe Tarnfarbe.<br />

Gegen halb acht Uhr fuhren Sie los. Lukowsky hatte sich den Weg x-mal in Gedanken<br />

vergegenwärtigt und die von Fischer gezeichnete Karte gut eingeprägt.<br />

Busch hielt diesen Wegplan zur Sicherheit in <strong>der</strong> Hand.<br />

Bald fuhr <strong>der</strong> Wagen zwischen zwei Baumreihen, <strong>im</strong>mer an dem verwil<strong>der</strong>ten<br />

Lauf eines kleines Baches entlang. Nichts erinnerte mehr an die Autobahn,<br />

nichts an eine nahe Stadt, vor ihnen lag ein einsames Stück Land. Das Wetter<br />

war trocken und angenehm, die <strong>Sonne</strong> des Herbstes schien tief am H<strong>im</strong>mel.<br />

Lukowsky bog in die Seitenstraße, welche über eine Holzbrücke führte und sich<br />

anschließend verlor. Die morschen Bohlen gaben unter dem Druck <strong>der</strong> Rä<strong>der</strong><br />

klappernde und rumpelnde Geräusche von sich. Anschließend knirschte Schotter<br />

unter den Reifen. <strong>Sonne</strong>nlichtreflexe huschten von Mal zu Mal über das Glas<br />

<strong>der</strong> Windschutzscheibe. Alle Wirklichkeit schien in dieser Umgebung zu verschw<strong>im</strong>men.<br />

Es war <strong>der</strong> gleiche <strong>Ein</strong>druck, den Lukowsky schon be<strong>im</strong> erstenmal<br />

an diesem Ort empfangen hatte. Jetzt, <strong>im</strong> letzten <strong>Sonne</strong>nlicht des Tages,<br />

empfand er die bizarre Schönheit dieses Platzes noch stärker. Der alte Friedhof<br />

bot sein malerisches Bild dar. Vereinzelte Bäume reckten ihre Wipfel empor.<br />

Die lebensgroße Mutter-Gottes-Figur stand ein wenig schief auf ihrem von<br />

Moos und Efeu überwucherten Sockel bei dem verwitterten Brunnen. Sie wirkte<br />

schön, traurig und gleichsam schicksalsergeben. <strong>Ein</strong>e löchrige Hecke gab den<br />

Blick auf geborstene Grabsteine und gesplitterte Kreuze frei. Langsam rollte <strong>der</strong><br />

graugrüne Wagen weiter voran. Hinter Bäumen und Sträuchern erhob sich <strong>der</strong><br />

kleine Kirchturm, schlank und spitz. Lukowsky blickte sich nach <strong>der</strong> einsamen<br />

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