Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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29.12.2012 Aufrufe

Z-PLANEin Grund mehr für Dich, keinen Bruch zu bauen!“ lachte Lukowsky und reichte Felix die Hand: „Also! Paß‘ auch auf, was man Dir für den Rückflug aufhalst! Ich traue den Brüdern Brünner und Kompagnon nämlich nicht so recht. “Felix zwinkerte ihm zu. „‘ne Bombe werden sie mir ja nicht gerade untern Hintern legen. Und falls hier der Zoll meckert, soll's uns egal sein! Außerdem hab ich schon einige Orienterfahrung.“ - Die beiden Motoren sprangen an. Langsam rollte die Maschine zur Startbahn. Der Luftschraubendruck blähte Lukowskys Hemd wie einen Ballon auf. Felix winkte aus der Glaskanzel. Lukowsky hörte, wie er den Gashebel der Do 28 vorschob. Die Motoren donnerten los und peitschten das hohe Gras der nahen Wiese. Felix löste die Bremsen. Das Flugzeug begann schneller und schneller zu rollen, hob früh vom Boden ab und stieg in den Himmel. Bald wurde es kleiner, kaum mehr zu erkennen. Trotzdem blickte Lukowsky noch eine Weile in die Richtung, in der es verschwunden war. Dann wandte er sich wieder dem Schuppen zu, stöhnte mißgestimmt und begab sich ans Beantworten der Post. Ungeheuer groß kam Lukowsky das Büro zu dieser Stunde vor – und ungeheuer leer. Jetzt wurde ihm diese Leere grundlos bewußt. Aber es war ein Gefühl, das allgemein in ihm herrschte, nicht speziell mit diesen Räumen zusammenhing. Dabei hatte das Schicksal schon diese Räume betreten, auf leichten Füßen und mit einem cremefarbenen Band im langen rötlich schimmernden braunen Haar – und war wieder gegangen. Pralle Sonne drang durch die Fenster. Es war nicht mehr früh. Ernst Lukowsky lag auf seinem provisorischen Bett, sah zur Decke, sah aus den Fenstern. Kein konkreter Gedanke bestimmte ihn. Irgendwann würde die Sonne am Himmel verlöschen, würde der Tag vorübergegangen und die Nacht gekommen sein. Und nach ihr käme wieder ein Tag, einer wie dieser, wieder eine Nacht, eine wie die kommende - Tag dann erneut... Dulcinea! Er nahm eine Zigarette und schloß wieder die Augen. Er dachte an Dulcinea – oder eigentlich: Der Gedanke an sie kam von ganz alleine, breitete sich aus, wurde groß und schön, so wie ihre dunklen Augen. Das Telefon klingelte. Besonders schrill, bildete Lukowsky sich ein. Er erhob sich ohne Hast, lief barfuß durch den Flur ins Arbeitszimmer und nahm den Hörer: „Ja?! - Lukowsky! - Was?“ - Aus dem Telefonhörer klang eine kalte, sachliche Männerstimme: „Eine Maschine Ihrer Gesellschaft ist vermutlich vor ( 41 )

Z-PLAN zirka vier Stunden in den Alpen zerschellt. Der Zeitpunkt ist jedoch noch nicht völlig sicher. Der Pilot... Einen Moment bitte... Ein Herr Felix Schäurer, hatte vor dem Unglück noch Funkverkehr mit einem ihm bekannten Privatflieger. Wegen des genauen Unglückszeitpunktes herrscht aber trotzdem, wie gesagt, noch Unklarheit. Man fand jedoch unterdessen verschiedene Wrackteile...“ – „Augenblick mal!“ unterbrach Lukowsky heftig: „Woher wollen Sie denn genau wissen, Felix Schäurer sei der Verunglückte! Haben Sie den Piloten gefunden?“ „Nein,“ kam es aus dem Hörer zurück: „Bislang nicht. Aber die Wrackteile weisen die Kennung D-LEB auf. Teile einer Dornier Do 28. Das war doch eine Maschine Ihrer Gesellschaft?“ – „Ja,“ bestätigte Lukowsky: „Was wissen Sie im einzelnen?“ – „Die D-LEB soll aus Istanbul über Bari - eventuell weitere Zwischenstationen - gekommen sein. Entweder ist der Flugzeugführer gegen einen Berg geflogen oder – aufgrund der ersten aufgefundenen Wrackteile wahrscheinlicher – die Maschine explodierte in der Luft.“ – „Beides ist Unsinn!“ sagte Lukowsky hart: „Der Mann ist ein ausgezeichneter Flieger. Selbst bei dickster Suppe würde der nicht gegen einen Berg fliegen! Und die Maschine war in allerbestem Zustand.“ Aus dem Telefonhörer sprach wieder die nüchterne Stimme: „Ich bedaure, aber das Flugzeug ist höchstwahrscheinlich in knapp dreitausend Meter Höhe explodiert. Genau kann das allerdings erst später festgestellt werden. Ein Überleben des Piloten muß nach Lage der Dinge leider als sehr unwahrscheinlich betrachtet werden. - Halten Sie Sabotage für denkbar, Herr Lukowsky?“ - Lukowsky überlegte. Die Frage wurde wiederholt: „Könnte Ihres Erachtens Sabotage vorliegen?“ - Lukowsky antwortete, und seine Stimme klang ausgetrocknet: „Ich weiß nicht. Vielleicht. Ich will sehen, ob ich dem nachgehen kann. - Brauchen Sie im Moment noch Informationen von mir? - - Ja gut. Sie erreichen mich hier oder am Flughafen. Nummer müssen Sie haben. Geben Sie mir Ihre - - , Herr Braun. Danke. - Ja, selbstverständlich. Ich melde mich gegebenenfalls. Wiederhören.“ - Lukowsky schritt durch den Korridor zum Balkonzimmer. Er suchte nach Brünners Visitenkarte, bis ihm einfiel, sie in der Baracke am Flughafen gelassen zu haben. Er stieß einen leisen Fluch aus, ordnete flüchtig die Wolldecke auf der Couch und ging ins Bad. Er parkte den Mustang unmittelbar neben dem Eingang des Parkhotels zwischen einem Porsche und einem Cadillac und lief die breiten Stufen zum Portal empor. ( 42 )

Z-<strong>PLAN</strong><br />

zirka vier Stunden in den Alpen zerschellt. Der Zeitpunkt ist jedoch noch nicht<br />

völlig sicher. Der Pilot... <strong>Ein</strong>en Moment bitte... <strong>Ein</strong> Herr Felix Schäurer, hatte<br />

vor dem Unglück noch Funkverkehr mit einem ihm bekannten Privatflieger.<br />

Wegen des genauen Unglückszeitpunktes herrscht aber trotzdem, wie gesagt,<br />

noch Unklarheit. Man fand jedoch unterdessen verschiedene Wrackteile...“ –<br />

„Augenblick mal!“ unterbrach Lukowsky heftig: „Woher wollen Sie denn genau<br />

wissen, Felix Schäurer sei <strong>der</strong> Verunglückte! Haben Sie den Piloten gefunden?“<br />

„Nein,“ kam es aus dem Hörer zurück: „Bislang nicht. Aber die Wrackteile<br />

weisen die Kennung D-LEB auf. Teile einer Dornier Do 28. Das war doch eine<br />

Maschine Ihrer Gesellschaft?“ – „Ja,“ bestätigte Lukowsky: „Was wissen Sie <strong>im</strong><br />

einzelnen?“ – „Die D-LEB soll aus Istanbul über Bari - eventuell weitere<br />

Zwischenstationen - gekommen sein. Entwe<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Flugzeugführer gegen<br />

einen Berg geflogen o<strong>der</strong> – aufgrund <strong>der</strong> ersten aufgefundenen Wrackteile wahrscheinlicher<br />

– die Maschine explodierte in <strong>der</strong> Luft.“ –<br />

„Beides ist Unsinn!“ sagte Lukowsky hart: „Der Mann ist ein ausgezeichneter<br />

Flieger. Selbst bei dickster Suppe würde <strong>der</strong> nicht gegen einen Berg fliegen!<br />

Und die Maschine war in allerbestem Zustand.“<br />

Aus dem Telefonhörer sprach wie<strong>der</strong> die nüchterne St<strong>im</strong>me: „Ich bedaure, aber<br />

das Flugzeug ist höchstwahrscheinlich in knapp dreitausend Meter Höhe explodiert.<br />

Genau kann das allerdings erst später festgestellt werden. <strong>Ein</strong> Überleben<br />

des Piloten muß nach Lage <strong>der</strong> Dinge lei<strong>der</strong> als sehr unwahrscheinlich betrachtet<br />

werden. - Halten Sie Sabotage für denkbar, Herr Lukowsky?“ - Lukowsky überlegte.<br />

Die Frage wurde wie<strong>der</strong>holt: „Könnte Ihres Erachtens Sabotage vorliegen?“<br />

- Lukowsky antwortete, und seine St<strong>im</strong>me klang ausgetrocknet: „Ich weiß<br />

nicht. Vielleicht. Ich will sehen, ob ich dem nachgehen kann. - Brauchen Sie <strong>im</strong><br />

Moment noch Informationen von mir? - - Ja gut. Sie erreichen mich hier o<strong>der</strong><br />

am Flughafen. Nummer müssen Sie haben. Geben Sie mir Ihre - - , Herr Braun.<br />

Danke. - Ja, selbstverständlich. Ich melde mich gegebenenfalls. Wie<strong>der</strong>hören.“ -<br />

Lukowsky schritt durch den Korridor zum Balkonz<strong>im</strong>mer. Er suchte nach Brünners<br />

Visitenkarte, bis ihm einfiel, sie in <strong>der</strong> Baracke am Flughafen gelassen zu<br />

haben. Er stieß einen leisen Fluch aus, ordnete flüchtig die Wolldecke auf <strong>der</strong><br />

Couch und ging ins Bad.<br />

Er parkte den Mustang unmittelbar neben dem <strong>Ein</strong>gang des Parkhotels zwischen<br />

einem Porsche und einem Cadillac und lief die breiten Stufen zum Portal empor.<br />

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