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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

hoffentlich demnächst mit einem gut gezielten Schuß. Jetzt war dazu nicht die<br />

Stunde, doch diese würde ganz sicher kommen. Lukowsky schloß die Tür<br />

wie<strong>der</strong> zu und ging weiter dem schwachen <strong>Licht</strong> nach. Endlich erspähte er zwei<br />

niedrige, dicht nebeneinan<strong>der</strong> liegende Kellerfenster. <strong>Ein</strong>es davon ließ sich<br />

öffnen und es war auch möglich, sich hindurch zu zwängen. Lukowsky fand sich<br />

in einem Innenhof wie<strong>der</strong>, und von hier aus gab es eine Tür, die zu einer Straße<br />

führen mußte. Sie war verschlossen, aber kein unüberwindliches Hin<strong>der</strong>nis.<br />

Nach einem kräftigen Fußtritt sprang die Tür auf. Lukowsky betrat den Bürgersteig<br />

an einer menschenleeren Straße und atmete kühle, klare Nachtluft. Er<br />

merkte sich den Straßennamen und die Hausnummer. Dann ging er fast eine<br />

halbe Stunde, bis die Ortsgegend hin und wie<strong>der</strong> Anzeichen von Bewohntheit<br />

zeigte und es ihm gelang, ein einsames entgegenkommendes Taxi anzuhalten.<br />

Dessen Autonummern zeigten, daß er sich in Bonn befand.<br />

Um diese Zeit fuhr keine Bahn von Bonn nach Düsseldorf. Also blieb nichts an<strong>der</strong>es<br />

übrig als eine teure Taxifahrt. Jetzt machten sich auch wie<strong>der</strong> die verst<strong>im</strong>mten<br />

Baßgeigen <strong>im</strong> Kopf bemerkbar, <strong>der</strong>en schmerzhaftes Brummen die<br />

Anspannung <strong>der</strong> vergangenen Stunde ausgeschaltet gehabt hatten. Die kalte Wut<br />

über den Anblick <strong>im</strong> Keller fraß sich tiefer und tiefer in Lukowsky hinein.<br />

Trotzdem schlief er während <strong>der</strong> Fahrt ein, <strong>der</strong> Geist wan<strong>der</strong>te in eine an<strong>der</strong>e, in<br />

eine friedliche Welt. Es war wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Traum von dem Grünen Land, in dem<br />

alles still und schön war und dessen <strong>Ein</strong>gang womöglich gar hinter dem gehe<strong>im</strong>nisvollen<br />

Tor <strong>der</strong> Anlage By.2 lag ... Dieser Traum wurde durch die erbarmungslos<br />

laut gesprochenen Worte des Taxifahrers beendet: „Wir wären da!“<br />

Diesmal betrat Lukowsky mit gehöriger Achtsamkeit das Haus. Mit ebensolcher<br />

Vorsicht ging er in sein Büro. Keine Frage, daß <strong>der</strong> Spaß jetzt endgültig vorbei<br />

war und diese liebgewordenen Räumlichkeiten wenigstens vorübergehend eine<br />

unsichere Bleibe darstellten. Lukowsky packte alles Nötige und Wichtige in eine<br />

Reisetasche und zwei Kaisers-Kaffee-Geschäft-Tüten und sah sich noch einmal<br />

um. Er hing mittlerweile an diesem Büro. We<strong>der</strong> ein Herr Valtine noch ein<br />

Mister Bolds sollte es ihm nicht auf die Dauer vergällen können. Es war hoch an<br />

<strong>der</strong> Zeit, für klare Verhältnisse zu sorgen und ganz beson<strong>der</strong>s, dem Drachen den<br />

Kopf abzuschlagen. Lukowsky stieg in seinen Wagen. Er fuhr zum ‚Kakadu‘.<br />

Über dieser Bar wurden Z<strong>im</strong>mer vermietet, und das sicherlich auch zwischen<br />

Nacht und Morgen.<br />

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