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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

wird nun Dein größter Wunsch erfüllt! Bitte n<strong>im</strong>m meinen Mann in Deine<br />

Arme, wenn er drüben zu Euch kommt! Und gib ihm viele Küsse von mir, sage<br />

ihm, <strong>der</strong> Schlüssel wurde wie<strong>der</strong>gefunden. Und: In sieben Monaten bringe ich<br />

unser Kind zur Welt!“ Susanne Löws St<strong>im</strong>me hatte zu beben begonnen, Tränen<br />

rannen ihr aus den Augen, ohne daß sie schluchzte. Sie reichte die Holzfigur<br />

wie<strong>der</strong> Hugo Weiß. Dann hob sie den Blick zu den Wolken und rief mit heller,<br />

klarer St<strong>im</strong>me: „Nova Vita!“ Die beiden Worte flogen auf mächtigen Schwingen<br />

durch die Nacht und weit, weit empor. Die schlanke Frau sah zum H<strong>im</strong>mel auf,<br />

als folge ihr Blick dem Flug dieses Klanges, über alles Faßbare hinweg bis in<br />

eine an<strong>der</strong>e Welt. Inmitten <strong>der</strong> Windstille begannen ihre langen Haare für ein<br />

paar Augenblicke zu wehen. Dann trat Susanne Löw zwei Schritte zurück. Hugo<br />

Weiß legte ihr behutsam einen Arm um die Schultern. Es war eine Geste wie<br />

unter Geschwistern. Die Frau übernahm von dem Mann die Laterne und wendete<br />

sich zum Gehen. Ihr Begleiter hielt noch einen Moment inne. Sein Blick<br />

richtete sich dorthin, wo Lukowsky und Buschs ihr Versteck hatten. Hugo Weiß<br />

sagte mit ruhiger und freundlicher St<strong>im</strong>me: „Herr Lukowsky! Vergessen Sie<br />

alles! Das ist eine Bitte unter Menschen, die an verschiedenen Punkten auf <strong>der</strong><br />

selben Seite stehen!“ Lukowsky richtete sich auf. Sie winkten einan<strong>der</strong> zu. Die<br />

blonde Frau, die bereits in Richtung Friedhofsausgang schritt, schien davon<br />

nichts zu bemerken.<br />

Lukowsky und Busch hatten sich noch eine Weile still verhalten; so lange, bis<br />

Susanne Löw und Hugo Weiß nicht mehr zu sehen gewesen waren und das leise<br />

Geräusch eines großvolumigen Automotors auftönte und sich dann entfernte.<br />

Nach einer weiteren Minute des Schweigens stieß Busch hervor: „Susanne Löw!<br />

Aber jetzt begreife ich einiges! Deshalb war Ferdinand Löw so sehr hinter<br />

diesen Gehe<strong>im</strong>nissen her! Die zwei Hälften <strong>der</strong> Kette hatten einan<strong>der</strong> verloren<br />

und mußten sich wie<strong>der</strong> finden! Die Figur aus <strong>der</strong> Anlage By.2 ist ein Zeichen<br />

dafür gewesen, daß es gelungen war.“ Busch sah Lukowsky in <strong>der</strong> Dunkelheit<br />

an und sagte nicht ohne Rührung: „Es war ein Liebesbeweis für seine Frau! Dafür<br />

ist er gestorben!“ Erst jetzt knipste Busch die Taschenlampe wie<strong>der</strong> an und<br />

betrachtete abermals die Marmorfigur. Doch schon nach wenigen Minuten<br />

meinte er: „Ich glaube, wir lassen das hier ruhen!“<br />

Minuten vergingen schweigend. Nur <strong>der</strong> Motor des Mustangs war zu vernehmen.<br />

Nach einer Viertelstunde, erst als sie sich wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Autobahnauffahrt<br />

näherten, begann Busch erneut das Gespräch: „Mir ist, als ob ich auf einmal den<br />

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