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Z-PLAN. Ein Kampf im Licht der Schwarzen Sonne

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Z-<strong>PLAN</strong><br />

das ja eigentlich egal, das in <strong>der</strong> Nacht. Die beiden Leute haben es ja best<strong>im</strong>mt<br />

gut gemeint, auch wenn es irgendwie unhe<strong>im</strong>lich war, so mitten in <strong>der</strong> Nacht<br />

einen Kranz bringen. Aber daß den dann einer klauen wollte, das hat mich<br />

geärgert. Ich bin mit <strong>der</strong> Schippe auf ihn los, da rannte er weg. <strong>Ein</strong> Grab<br />

berauben, das finde ich ganz fies!“ Busch horchte auf: „Jemand wollte den<br />

Kranz stehlen?“ – „Ja! Am nächsten Abend. Ich war eben zur Arbeit gekommen,“<br />

erklärte Roll: „Darum hab ich ja Anzeige gemacht! Das ist ein junger<br />

Hosenscheißer gewesen mit einem richtigen Ohrfeigengesicht! Lei<strong>der</strong> hab ich<br />

ihn nicht gekriegt, sonst hätte <strong>der</strong> jetzt lauter blaue Flecken! Na, und dann hat<br />

die Kr<strong>im</strong>inalpolizei den Kranz doch weggeholt. Erst die Polizei nicht, aber dann<br />

die Kripo. Das fand ich nicht richtig. Von einem Grab darf man nichts wegnehmen!“<br />

Busch drückte ihm die Hand: „Da haben Sie recht!“ Auch Lukowsky<br />

bedankte sich mit Handschlag. Herr Roll ging wie<strong>der</strong> seiner Tätigkeit nach.<br />

Busch betrachtete das Grab. <strong>Ein</strong> Sch<strong>im</strong>mer von Abendrot durchbrach noch die<br />

Dämmerung. Es herrschte völlige Windstille. So strahlte dieser Ort jetzt etwas<br />

von jenem Frieden aus, <strong>der</strong> seinem Namen gerecht wurde.<br />

Der Eichenlaubkranz war nicht mehr vorhanden, aber zahlreiche an<strong>der</strong>e. <strong>Ein</strong>ige<br />

<strong>der</strong> Blumen sahen schon verwelkt aus. Busch zog ein kleines Notizbuch hervor<br />

und schrieb sämtliche Namen auf, die auf den Schleifen <strong>der</strong> Kränze erkennbar<br />

waren. Dann blickte er sich um und sagte: „Bemerkenswert!" Da er nicht weitersprach,<br />

forschte Lukowsky: "Was?" _ "Die Runen! Umgekehrt wie üblich!"<br />

Busch deutete auf den Grabstein: "Yr-Rune für Geburt: Das Nie<strong>der</strong>steigen aus<br />

einer an<strong>der</strong>en Welt - und Man-Rune für Sternen: Das Aufsteigen in das Götterreich!<br />

Das kenne ich aus einem Buch, daß Peter mir einmal lieh, es hieß, 'Ilu<br />

Ischtar'. Er hatte es von Frau Xylan<strong>der</strong>!" Busch sah sich nochmals in Ruhe um<br />

und meinte dann: "Jetzt können wir gehen!“ Auf dem Weg zum Parkplatz<br />

winkte Busch dem weit entfernt arbeitenden Friedhofsbediensteten zum Abschied<br />

freundlich zu, und <strong>der</strong> erwi<strong>der</strong>te das Winken. Es war ein für die herbstliche<br />

Jahreszeit schöner, warmer Abend.<br />

Als sie wie<strong>der</strong> <strong>im</strong> Wagen saßen und Lukowsky den Motor anließ, fragte Busch:<br />

„Wie groß ist <strong>der</strong> bewußte Hugo Weiß? Ungefähr, Du bist ihm doch begegnet.“<br />

Lukowsky antwortete: „<strong>Ein</strong>iges kleiner als ich. Ich würde schätzen, ungefähr<br />

inen-Meter-achtzig.“ Busch nickte vor sich hin und sprach, als denke er laut<br />

nach: „Dann wäre die Frau vielleicht so um die eins-fünfundsechtzig gewesen -<br />

mit hohen Absätzen - nicht eins-fünfundsiebzig wie Vera Jörgens. Die hat kräf-<br />

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